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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Ein drogenpolitischer Gesellschaftsentwurf war: Konkrete Ansätze zu einer neuen Drogenpolitik

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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Re: [AG-Drogen] Ein drogenpolitischer Gesellschaftsentwurf war: Konkrete Ansätze zu einer neuen Drogenpolitik


Chronologisch Thread 
  • From: "Georg v. Boroviczeny" <georg AT von-boroviczeny.de>
  • To: "'Mailingliste der AG Drogen'" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Ein drogenpolitischer Gesellschaftsentwurf war: Konkrete Ansätze zu einer neuen Drogenpolitik
  • Date: Tue, 7 Feb 2012 15:15:00 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

dazu noch etwas:

Digitalis (Fingerhut) ist ein hochwirksames (und hochgiftiges) Naturheilmittel, Sennesblätter (Bestandteil der 'harmlosen', da 'natürlichen Abführmittel)  machen abhängig und sind hochproblematisch....

Georg

 


Von: ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Guido Weyers
Gesendet: Dienstag, 7. Februar 2012 14:01
An: Mailingliste der AG Drogen
Betreff: Re: [AG-Drogen]Ein drogenpolitischer Gesellschaftsentwurf war: Konkrete Ansätze zu einer neuen Drogenpolitik

 

Hallo Christoph,

 

"Naturdrogen von denen keine Gefahr für Körper oder Geist ausgehen, ..."

 

Diese Aussage halte ich für falsch und geradezu fatal, wenn du mit Naturdrogen z.B. Stechapfel oder z.B. Engelstrompete meinst.

Ich finde wir müssen hier immer wieder in unserer Diskussion aufpassen, Drogen nicht zu verharmlosen.

In meiner Zeit als stationärer Suchttherapeut habe ich mehrere Fälle gehabt, bei denen unsere damaligen Jugendlichen

sich mit Engelstrompeten intoxiniert haben und auf der Intensivstation gelandet sind. Ein anderer ist nach dem Konsum

von mehreren Stechäpfeln fast ums Leben gekommen. Es gibt also Naturdrogen, die absolut lebensgefährlich sind.

Ich hatte mal eine sehr gute Fortbildung zu dem Thema in Neuruppin. Das Problem ist nämlich, dass du bei besagten Pflanzen nie

weißt wie hoch die Menge des entsprechenden Wirkstoffes ist. Es kann also sein, dass du garnichts spürts oder bei gleicher Menge soviel Wirkstoff drinn ist, dass es dich umbringen kann.

 

Paracelsus verkürztes Zitat."Kein Ding ist ohn` Gift, es kommt nur auf die Dosierung an.

 

Gruß,

 

Guido



 

Am 7. Februar 2012 13:37 schrieb Christoph Rossner <info AT rossner-und-sohn.de>:

Hallo Leute,

da Heroinprogramm in Bern und anderen Schweizer Städten läuft noch, es wird
nur nicht darüber berichtet. Weil es könnte ja Schule machen!


Zitat Christine:
Nur historisch sehe ich die Zusammenhänge anders. Ich denke die
Drogengesetzgebung Anfang letzten Jahrhunderts und deren Verschärfung in den
60 iger und 70 iger Jahren hatte ausschließlich politische Gründe. Das
Suchtproblem in der Gesellschaft war nicht mehr ausgeprägt als vorher. Es
wurde nur anders wahrgenommen. Menschen haben schon immer Drogen genommen.
Laudanum war z.B. ein weit verbreitetes Medikament. Die Menschen hatten zwar
nicht soviel Freizeit. Sie haben jedoch z.B. Laudanum, Opiumsud etc
genommen, um im Alltag zu funktionieren. Um die langen Arbeitszeiten
auszuhalten oder den Hunger zu dämpfen. Obwohl es natürlich interessant wäre
zu untersuchen ob der um sich greifende Kapitalismus und Drogenkonsum
irgendwie zusammenhängen. Meiner Erfahrung nach konsumieren Menschen Drogen,
um in dieser Gesellschaft zu funktionieren (das ist der Großteil) oder um
diese Gesellschaft überhaupt zu ertragen.



Dem kann ich mich anschließen, Opium und später dann Heroin wurde
ausschließlich dafür benutzt (genau wie alle synthetischen Rauschmittel)
um wirtschaftliche Interessen der Industrie durchzusetzen. Zu diesem Zweck
werden Gruppen von Menschen kriminalisiert, indem man Stoffe illegalisiert.
Heroin wurde in den 60er Jahren vom CIA in die schwarzen Gettos eingebracht,
um den politisch organisierten Widerstand gegen das weiße Regime der USA, zu
kriminalisieren. Gleiches hier in Deutschland, Drogen, Linke und Bombenleger
oh, wie gefährlich - überall wird dieses Prinzip von den führenden
politischen Schichten angewandt. Positiver neben Effekt: Naturdrogen von
denen keine Gefahr für Körper oder Geist ausgehen, konnten im Zuge gleich
mit verboten werden, was wiederum der Industrie ungeahnte
Verkaufsmöglichkeiten bietet.
Es get nur um Macht, Machterhalt und dem daraus resultierenden Profit.
Deshalb und nur deshalb, sind Drogen bei uns verboten, dieses aufgesetzte
Schutz der Öffentlichkeit Getue  und der ganze blabla- alles nur Show um
seine Profite weiterhin schön legal einzufahren. Das Gesetz und der Staat
werden gezielt dazu benutz diese Rausch-Substanzmonopol zu erhalten und
jeder der das nicht laut anprangert oder dagegen kämpft, ist entweder
ignorant und dumm, oder aber eiskalt berechnend und geht über Leichen für
seinen Erfolg. Nur ist diese Propaganda seit 80 Jahren am laufen und die
Industrie wird darum kämpfen, bis aufs Messer, sage ich euch!! Das ist mehr
dahinter als sich viele bewusst machen.

LG
Christoph

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-drogen-bounces+info=rossner-und-sohn.de AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-drogen-bounces+info=rossner-und-sohn.de AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Bettina & Michael Demus
Gesendet: Dienstag, 7. Februar 2012 01:58
An: ulrich.baer AT gmail.com; Mailingliste der AG Drogen
Betreff: Re: [AG-Drogen] Ein drogenpolitischer Gesellschaftsentwurf war:
Konkrete Ansätze zu einer neuen Drogenpolitik

Am 07.02.2012 01:41, schrieb Ulrich Bär:
> »Drogenpolitik, die sich auf Schadensbegrenzung konzentriert wie den
> „legalen“ Konsum von Heroin, verschlimmert das Drogenproblem.«
>
> ich denke das meintest du oder?
> sprich die Drogenpolitik darf nicht mit der Freigabe aufhören.

Exakt! Diese vergeblichen Versuche helfen uns weiter. Sie befeuern
unsere Argumente für eine weitergehende Suchtbetreuung, auch im
Innenverhältnis der Piraten. Hier wird deutlich, dass wir nicht auf
halbem Wege aufhören dürfen.
Ich kenne Augenzeugenberichte aus der Diamorphinabgabe in Hamburg 2008
(?). Die waren erheblich positiver als die Schweizer Erlebnisse. Es geht
auch anders, wir müssen uns von früheren Fehlversuchen nicht entmutigen
lassen. Wir müssen nur draus lernen.

LG und Gute Nacht
Micha


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AG-Drogen mailing list
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen

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