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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Grundpositioniertes Programmgerät

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Grundpositioniertes Programmgerät


Chronologisch Thread 
  • From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Grundpositioniertes Programmgerät
  • Date: Tue, 25 Oct 2011 17:43:23 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Es ist kein Wunder das sich an diesem Punkt eine weitere Diskussion entzündet. Das ist auch gut so, ich muss alledings dazu sagen, dass dieser Punkt so wie ich ihn aufgeführt habe eher der späten Stunde und der Menge der Informationen die ich zusammengefasst habe, geschuldet ist. Dieser Punkt - diese Forderung - ist handwerklich schlecht!

Zum Komplex:

Wie ich in meiner ersten Zusammenfassung in der es um Verbote und Regeln ging, versucht habe herauszuarbeiten ist die Aufstellung von Verboten immer mit Problemen behaftet.

Ich hatte gehofft, dass Anmerkungen zu meiner Zusammenfassung auftauchen würden. Sie als allgemeingültig und für unsere Arbeit anerkannt wird, oder auch nicht. Dies ist leider unterblieben.

Zum Thema Jugendschutz.

Kinder entwickeln sich und reifen idealerweise zu mündigen Bürgern heran.

Diese Entwicklung kann durch Drogen empfindlich gestört werden.

In der Phase der Pubertät findet meist eine Neubewertung der Bindungen zum Elternhaus statt, die bei den Eltern wahrscheinlich auch instinktiv vorhandenen Schutzinstinkte verlieren ihre absolute Gültigkeit.  

Regeln werden idealer Weise von den Eltern fallen gelassen, neue Freiräume entstehen. Diese Freiräume müssen jedoch auch teilweise von den heranwachsenden erobert werden. Nicht alle Freiräume werden gewährt.

Es kann wegen der Regelhaftigkeit einiger Schutzmaßnahmen zu Abgrenzungen durch Heranwachsenden kommen. Freiheit wird nicht als Eröffnung neuer Wege gesehen sondern mündet in die dualistische Falle der Protestaktion/Abgrenzung, die in der Ausprägung Drogenkonsum Schaden für die Heranwachsenden bedeuten kann.

Es kommt ebenfalls zu Experimenten die die neuen Freiheiten austesten. Die neuen Freiheiten werden teilweise exzessiv ausgelebt, um eine Abgrenzung von Elternhaus zu erreichen, oder um die Zugehörigkeit zu neuen Peergroups fernab des Elternhauses zu demonstrieren oder herzustellen.  

Viele Kinder waren Lügengeschichten ausgesetzt (Weihnachtsmann etc.) oder Informationen über Vorgänge und Mechanismen wurden ihnen vorenthalten bzw. in kulturell bedingter Weise verfremdet um ihnen "den Schrecken" zu nehmen  (Tote kommen in den Himmel etc. Glaube im Allgemeinen). Hierbei ist es denkbar, dass diese Lügengeschichten/Mythen/Glaubensinhalte bei Aufdeckung ein Vertrauensdefizit der Kinder gegenüber ihren Eltern schaffen. Im Extremfall wird die Kommunikation mit den Eltern behindert, es kommt zu einer Un-Erreichbarkeit für sinnvolle Warnungen vor Gefahren.

Manche Eltern Kind Beziehung sind von Desinteresse, Überforderung und Gewalt auf Seiten der Eltern geprägt. Kinder werden unter diesen Bedingungen neue Beziehungspunkte suchen. Ihre Wahl ist dabei selten glücklich und führt häufig zu einen Abrutschen in Subkulturen die von Gewalt, Gesetzesübertretungen und Drogenkonsum geprägt sind, da ihr Überblick über echte Alternativen fehlt (oder sie schlichtweg nicht auffindbar sind) und aufgrund von Entwicklungsdefiziten auch weiterhin nicht entwickelt/aufgefunden werden können. 

Eingedenk dieser Punkte kann Jugendschutz nur bedeuten:

Realistische, wissenschaftliche Aufklärung über die Gefahren die Kindern und Heranwachsenden durch Drogenkonsum drohen.

Kontrolle der Lebensumstände von Kindern im Fall von auftretenden Problemen und sinnvolle Maßnahmen die Lebensumstände zu verbessern.

Möglichst frühes Heranführen von Kindern an Gemeinschaft um den Übergang aus der Schutzphase in der Familie in die Gesellschaft zu erleichtern.

Möglichst frühe und alters-gerechte Bereitstellung von Informationen durch möglichst glaubwürdige "Informanten" i.e. z.B. ehemalige Betroffene.

Schaffung und Erhalt von Freizeiteinrichtungen in denen der soziale Umgang mit Mitmenschen gefördert wird.

Ob Zugangserschwerungen zu Drogen hilfreich sind bleibt zu diskutieren. Können aber mMn akzeptiert werden.

Ein gesellschaftliches und soziales Umfeld das Verantwortungsbewusst mit Drogen umgeht und in dem Zusammenhänge ein befriedigende Zusammenleben ermöglichen wird kaum Probleme mit Drogensucht haben.

Stefan



  
 



Am 25.10.2011 09:05, schrieb Maximilian Plenert:
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Am 25.10.2011 02:22, schrieb Stefan Blanke:

* Schutz Minderjähriger durch Gesetze.
"Ein mündiger Bürger kann nur durch Drogenbildung und eine sinnvolle
Regulierung des Drogenmarktes unterstützt werden, die Bevormundung entfällt.
Die Debatte ab welchem Alter dies der Fall ist, wäre sicher spannend und noch
zu führen, schließlich fordert die Grüne Jugend ein Wahlalter von 0." -
http://www.alternative-drogenpolitik.de/2011/03/05/neue-wege-in-der-drogenpolitik/

Nur mal als Anregung zum Nachdenken: Schützt man Minderjährige wenn man ihnen
etwas verbietet oder bevormundet man sie? Kann man für ein Wahlalter 0 sein
und gleichzeitig für Altersgrenzen bei Drogen?

lg max

- -----------------------
Aktiv werden! http://hanfverband.de/index.php/aktiv-werden

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Maximilian Plenert
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Tel: 030-44716653
Fax: 030-44716654
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Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/

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