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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Güter-Bahn-Verkehr - war: Gigaliner könnten ab 2017 kommen:

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Güter-Bahn-Verkehr - war: Gigaliner könnten ab 2017 kommen:


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Güter-Bahn-Verkehr - war: Gigaliner könnten ab 2017 kommen:
  • Date: Mon, 28 Dec 2015 09:49:00 +0100
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Ahoi minimalist,
ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
 
es  sind  mehrere Einzelprobleme angesprochen.
 
1. Bahnverkehr verbessern
Es gibt bereits auf Strecken Kapazitätsengpässe, v.a. im Hafenhinterlandbereich. Diese Strecken müssen ausgebaut werden. Man hat sich jetzt für die Alpha-Lösung entschieden, die aber bei weitem nicht ausreicht.  Möglichst rasche Realisierung  nördlich von Basel zur Bewältigung des künftig viel stärkeren Zulaufs auf den Gaotthard-Basistunnels. Auch Elektrifizierung der Strecke Hof - Weiden - Regensburg.
 
2. Kupplung der Wagen
Man wollte bereits vor etwa 50 Jahren in West-/Mitteleuropa die automatische Mittelpufferkupplung einführen. Hat das dann aber - wegen gigantischem Umstellungsaufwand - gelassen. Es gibt hier keine neuen Ansätze, außer dem ganz aktuellen der DB: Reduzierung des Einzelwagenverkehrs, Konzentration auf Ganzzüge, z.B. stattdessen Container-Direktzüge. Was auch das Kuppeln erspart. Aber verkehrspolitisch in die ganz falsche Richtung geht.
 
3. Autonome direktfahrende Einheiten.
Es besteht das Problem, dass jede dieser Einheiten eine Fahrplantrasse auf der Strecke benötigt. Je kleiner der Zug, desto kleiner die Streckenkapazität. Und die ist auf den Hauptstrecken eh schon oft zu klein. Also ist das in den allermeisten Fällen keine Lösung.
 
Die Entwicklung geht genau in die andere Richtung.
a. Die mögliche Länge der Güterzüge von zzt. 700 m soll vergrößert werden. M.W. auf 850, was ca. 20 % mehr Kapazität bedeutet, aber den Ausbau z.B. der Ausweichgleise erfordert.
b. Die Achslast wird auf manchen Strecken von 22,5 auf 23,5 Tonnen erhöht, was z.B. beim Erztransport eine höhere Nutzlast je Zugfahrt ermöglicht.
c. Autonomes Fahren
Die zuvor genannten Maßnahmen erhöhen auch die Produktivität des Personals.
 
3. EBA
Nein, auch die DB hat massive Probleme mit dem Eisenbahn-Bundesamt.
Z.B. bei der Zulassung neuer Fahrzeuge.
Oder das EBA wollte zunächst den Betrieb auf der Neubaustrecke bei Erfurt nicht genehmigen, da die Fahrbahn anders gebaut war.
Z.B. musste beim Bahnhof Bad Wimpfen nur für den Durchrutschweg (Ein Zug kann nicht rechtzeitig bremsen und könnte so auf den Gegenzug prallen. Der eigene Durchrutschweg verhindert dies) eine eingleisige Brücke abgerissen und zweigleisig neu gebaut werden.
Das hat folgenden Hintergrund:
Bei einem Unfall vor einigen Jahren hat man dem EBA vorgeworfen, es sei mit schuldig, da es zu lax gewesen sei.
Seither steht beim EBA die Sicherheit absolut an erster Stelle, was auch der DB z.T. Kopfzerbrechen bringt.
 
4. DB-Ausrichtung
Ganz aktuell, die DB hat bei der Neuvergabe keines der 3 Stuttgarter Netze im Regionalverkehr erhalten. Sie war zwar der günstigste Bieter, hat aber eine Bedingung nicht erfüllt und wurde deshalb ausgeschlossen. Einem Beamten wäre das nicht passiert !!!
 
Die DB ist stark von den Interessen der Autoindustrie - und der Finanzwirtschaft - geprägt. Alle Chefs kommen aus der Kaderschmiede von Daimler. Zudem wollten diese die DB zum internationalen Player machen, um selbst damit glänzen zu können. Z.B. bei den internationalen Dienstreisen auf kosten des Unternehmens.
Einer (Ludewig) kam nicht davon und wollte das Nonsensprojekt Stuttgart21 beenden. Der wurde aber nach einem Jahr bereits wieder abgesägt.
 
Klarmachen zum Ändern!
 
Piratige Grüße
Robert Merz
Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo b.-W.
für den Bereich außerhalb der Region Stuttgart.
 
 
 
Gesendet: Sonntag, 27. Dezember 2015 um 22:22 Uhr
Von: minimalist <minimalist AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Fw: Gigaliner könnten ab 2017 kommen:

Robert Merz schrieb:
> Die LÖSUNG kann nur in einer deutlich erhöhten Lkw-Maut auf ALLEN
> Straßen nach dem Vorbild der schweizerischen LSVA liegen.

Oder, statt LKW-Verkehr zu verteuern, Bahnverkehr verbessern. Solange
Züge von Hand(!) zusammen- und auseinandergekoppelt werden müssen und
die Wagons nicht autonom von A nach B fahren, obwohl die Technologie
dafür schon lange vorhanden wäre (viel einfacher als autonome Autos),
wird der LKW immer im Vorteil bleiben. Die DB ist und bleibt eine Behörde
und das Eisenbahn Bundesamt („Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für
die *Eisenbahnen des Bundes* und Eisenbahnunternehmen mit Sitz im Ausland
für das Gebiet der Bundesrepublik“ :D ) ist wohl ne Abteilung von denen.
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



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