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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Lokführerstreik

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Lokführerstreik


Chronologisch Thread 
  • From: Karin <n3v3r-surr3nd3r AT web.de>
  • To: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Lokführerstreik
  • Date: Wed, 05 Nov 2014 18:31:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Da muss ich Dir widersprechen:
Der Zug fährt nicht ohne Zugbegleiter!
Es gibt da wohl Vorschriften, wie viele Zugbegleiter auf wie viele Waggons vorhanden sein müssen. Jedenfalls wurden wegen zu wenig Zugbegleitern bei einem Streik vor paar Jahren eben Waggons abgeschlossen. Da durfte dann keiner rein. Ganz ohne Zugbegleiter dürfte demnach nur die Lok ohne Waggons fahren.
Gilt sicher nicht für S-Bahnen, aber zumindest für Regional-Express und so.

Es scheint eher so zu sein, dass die EVG sich lieber mit dem Konzern arrangiert, also näher am Arbeitgeber ist, statt die Beschäftigten zu vertreten, was ihre Aufgabe wäre.
Dann wäre es aber Aufgabe der Beschäftigten, die Gewerkschaft zu wechseln...

Am 05.11.2014 um 16:04 schrieb Robert Merz:
Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
 
diese Situation (mit) verursacht hat ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts:
 
Eine Differenzierung im Lohn zwischen Gewerkschaftsmitgliedern und Nichtmitgliedern ist unzulässig.
 
Man muss aber wissen, dass Tarifverträge eigentlich nur dann für einen AN gelten, wenn sowohl er, als auch sein Arbeitgeber Mitglied in den tarifschließenden Organisationen sind. Durch das BArbG-Urteil ist der Abschluss aber automatisch für alle AN (der Berufsgruppe) des Betriebes gültig.
 
Der Hintergedanke des Bundesarbeitsgerichts war wohl, die Gewerkschaftsbewegung zu schwächen, denn man brauchte nicht Mitgliedsbeitrag zu zahlen und kam trotzdem in den Genuss des ausgehandelten Tarifvertrags.
 
Weselsky möchte nun auch für GDL-Mitglieder bei den Zugbegleiter verhandeln. Das lehnt die DB aber vehement ab, da der Abschluss dann gem. o.g. Urteil für ALLE gelten würde. Das würde für die DB teuer. Deshalb will DB für Zugbegleiter nur mit der "zahmeren" EVG verhandeln. Die ist nicht so streikmächtig, denn ohne "Schaffner" fährt der Zug trotzdem. Fahrkartenkontrollen finden nur noch stichprobenartig statt. Dies ergibt niedrigere Abschlüsse.
 
Faktisch streiken die Lokführer derzeit hauptsächlich für höhere Löhne der Zugbegleiter.
 
Piratige Grüße
Robert Merz aus der Gegend von Stuttgart
Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.-W.
für den Bereich außerhalb de Region Stuttgart
 
 
 
Gesendet: Mittwoch, 05. November 2014 um 14:33 Uhr
Von: "Axel Braun" <brax59 AT googlemail.com>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Lokführerstreik
Hallo David,

die Pflicht zu einem Notfahrplan wird schwierig, weil hier auch in die
Unternehmerische Freiheit eingegriffen wird.

Wenn man sich an alte Zeiten erinnert, haben Unternehmer ja das Recht
zur Aussperrung und dies auch damals genutzt.


Am 05.11.2014 um 14:05 schrieb Jan David Mörike:
> Notfahrplan sollte Pflicht sein.
>
> Ansonsten: wie ich verstanden habe, geht es beim jetzigen Arbeitskampf
> um die Zuständigkeit der verschiedenen Gewerkschaften.
>

Es geht auch um Lohnforderungen.


> Der Lokführergewerkschaft geht es darum, *alle* Eisenbahner zu vertreten
> und nicht nur die Lokführer.
>
> Stimmt das?

Nein, die GDL will ein Verhandlungsmandat für Zugbegleiter und
Schaffner, die werden aktuell von der EVG ver(ge)treten.
Die EVG verhandelt nicht, sondern setzt die Beschlüsse des
Bahnvorstandes um.

>
> Da bin ich doch dafür, dass sich die anderen auflösen und alle
> Mitglieder in die GDL eintreten.
>
> Dann wären einfachere Verhältnisse da.
>
> Was meint Ihr?
>

Diese einfache Verhältnisse will Frau Nahles ja mit Ihrem Gesetz
schaffen, was aber die Tarifautonomie aus hebelt.

Hier noch ein paar Hintergründe zur GDL, EVG (Transnet):
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23772

Viele Grüße

Brax59 aka Axel Braun



> David Mörike
>
> Am 05.11.2014 um 13:44 schrieb Stefan Fricke:
>> Hallo
>>
>> Ich möchte jetzt nicht diskutieren, ob der Streik sinnvoll ist oder
>> nicht.
>> Aber ich möchte mal die Frage in den Raum werfen, inwieweit Streikende im
>> Bereich Verkehr verpflichtet werden sollten, zumindest einen Notfahrplan
>> zuzulassen. Für die kommenden Tage gibt es einen Notfahrplan, aber es
>> könnten ja in Zukunft auch mal alle Bahngewerkschaften gemeinsam
>> streiken.
>>
>> Im Fernverkehr ist das nicht notwendig, da es Fernbusse als Alternative
>> gibt. Allerdings fehlt zumindest bis 2019 noch eine barrierefreie
>> Alternative. Im Nahverkehr ist es schwieriger. Innerstädtisch kann man
>> oft
>> statt der S-Bahn eine Stadtbahn oder einen Bus benutzen, im Umland ist
>> das
>> meist nicht mehr möglich.
>>
>> Ähnliche Situationen können auch auftreten, wenn der städtische ÖPNV
>> bestreikt wird.
>>
>> Also sollte dann ein Notfahrplan pflicht sein oder nicht?
>>
>


--
Klarmachen zum Ändern!
Brax59 aka Axel Braun
http://blog.brax59.de/
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



-- 
Viele Grüße
Karin
Freibeuterin,
Mitarbeit im AK Soziales Hessen,
Lektorin,
Kassenprüferin im KV OF



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