Re: [Ag-bauen-verkehr] Fahrerlose U-Bahn - war Fahrerlos auf Schiene und Straße - war PM: CargoCap

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Bjoern,

ahoi Verkehrspiraten,

 

der Zusammenhang zwischen Automatisierung und Stillstand stammt nicht von mir. Don´t matter. Genau das Gegenteil ist richtig. Automatisierung wird da eingeführt, wo man sich Stillstand überhaupt nicht mehr leisten kann, weil dann in der ganzen Stadt Chaos ist. Nürnberg ist eine Ausnahme, das ist ein Referenzobjekt von Siemens.

 

Das AFB wurde eingeführt, weil die Automatik einen vorgegebenen Abschnit im Regelbetrieb ernergiesparender zurücklegen kann, als der beste Fahrer. Eben optimal. Aber eine U-Bahn muss immer noch bei einem Notfall eine Notbremsung einlegen können. Auch wenn das selten passiert, muss dafür der Fahrer ständig bereit sein. Nur Knopf drücken ist nicht sein ganzer Job.

 

Die beiden möglichen Alternativen sind:

 

1. Lichtschrankenüberwachung des Gleisbereichs wie Nürnberg. Lyon ist in Frankreich, da gelten wahrscheinlich andere Vorschriften als in Deutschland.

 

2. Bahnsteigtüren - sehr teuer, aber bei höchstbelasteten Linien wird es trotzdem gemacht. Denn eine geschädigte Person im Gleisbereich legt die Strecke für 1 Stunde mit 50.000 Fahrgästen still. Wie bei den Pariser Linien 1, 4 und 14.

 

Der automatische Betrieb mit Bahnsteigtüren ist dort für die Hauptverkehrszeit dringend erforderlich. Da fahren die Züge im Abstand von 105 Sekunden = 34 Züge/h/Richtung. Zur Kapazitätssteigerung soll der Abstand noch auf 85 Sekunden verkürzt werden. Dann fahren 44 Züge/h/Richtung. Der Zug kann auch schneller in die Station einfahren. Und der Betrieb ist dann so sicher, wie nur denkbar.

 

Ein möglicher Fahrgastzuwachs kommt dann von der "Steigerung des Komforts", d.h. die Drückerei auf den Bahnsteigen und in den Zügen wird geringer.

 

Piratige Grüße

Pi-Robby

 

Gesendet: Dienstag, 30. Juli 2013 um 12:18 Uhr
Von: Bjoern <bbb AT chefmail.de>
An: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Fahrerlose U-Bahn - war Fahrerlos auf Schiene und Straße - war PM: CargoCap

> Technisch machbar ist vieles. Aber es sollte sich auch kaufmännisch
> rechnen. Deshalb ist hier der Mensch als Fahrer nahezu immer die
> bessere Lösung! Bei einigen Systemen gibt er auch nur noch den
> Abfahrtsauftrag, der Rest läuft automatisch. Das ist dieses AFB =
> Automatisches Fahren und Bemsen. Aber er bleibt trotzdem für Notfälle
> an Bord.
Man muss beides Betrachten: Neben der kaufmännischen Sicht bringt eine
bessere Taktung eben auch eine höhere Akzeptanz.
Die kann sogar erheblich höher ausfallen. So ist z.B. das Verpassen des
Anschlußzuges dann überhaupt kein Problem mehr.
Die Stress-Situation beim Umsteigen wird entschärft. Die Gesamtreisezeit
verkürzt sich.

Dass die Investitionen höher sind ist natürlich klar. Besonders am
Anfang, wenn man quasi technologisches Neuland betritt.

Dass ein Fahrer der nur noch "Start" drückt auf dauer wirtschaftlicher
ist als eine Voll-Automatik bezweifele ich allerdings.

@Pi-Robby
Nachdem ich mich jetzt etwas mehr mit der UBahn Nürnberg befasst habe
muss ich doch mal fragen ob deine
Vermutung dass Automatisierung nur zu mehr Stillstand führt eventuell
von den dortigen Erfahrungen abgeleitet ist?


Gruß
Björn
--
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