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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: AG Energiepolitik <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, AG Wirtschaft <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil
  • Date: Mon, 26 Nov 2012 07:50:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Antiautor schrieb:

Deine und meine Einschätzung sind hier bloß nicht gut gelitten. Weist
man auf die Umstände und ihre Konsequenzen hin, wird man zum Spinner
erklärt. Gestern bekam ich die Antwort, man solle sich doch nicht
dauernd am Peak Oil festbeißen, es gäbe ja auch noch andere
diskussionswürdige Aspekte.

Der wesentliche Punkt, der noch nicht ins breite Bewusstsein gesickert ist, besteht in der Energie als extrem wichtiger Produktionsfaktor für alle wirtschaftlichen Prozesse. Es ist erst so richtig nach den Ölkrisen der 70er Jahren aufgefallen, dass die bisherige Theorie der Volkswirte etwas daneben lag. Sonst hätte der Einschnitt beim Ölverbrauch nicht zu so merklichen rezessiven Effekten geführt.

Dieser Zusammenhang zwischen Energie, ökonomischer Leistungsfähigkeit und vor allem der große Hebel ist nur den wenigsten klar. Ohne Energie wird keine Eisenerz gefördert, es wird nicht verhüttet und in Stahl gefrischt, keine Walzwerke machen Blech draus, keine Blechkarossen werden zu Formteilen gepresst, das Auto wird nicht daraus zusammengeschweist und es gibt auch keine LKW-, Bahn-, und Schiffstransporte, die es zum Kunden bringen. Dass auch der Sprit zum Betrieb des Autos jedes Jahr ein wenig knapper wird, ist nur ein ganz kleiner Aspekt des großen Ganzen.

Ohne Energie bewegt sich nichts, bzw. wie können wieder mit unseren Handkarren losziehen - wobei das gar nicht mal so uneffizient ist: Auf die Umwandlung von Nahrung in eine Bewegung in Schrittgeschwindigkeit hat sich der Mensch in den letzten zehntausenden Jahren optimiert. Allerdings ist es vom Komfortniveau schon ein Unterschied, wenn man auf rund 100 Energieskalen zurückgreifen kann, die einem im Privat- und Berufsleben das Leben erleichtern.

Ich bin gespannt, wie sich die PP beim BPT inhaltlich aufstellen wird.
Meine schwache Hoffnung ist, dass sich die Intelligenz im Schwarm
durchsetzt. Schaun mer mal.

Vom Podium aus sah es halbe-halbe aus, also gar nicht mal so schlecht. Die Umstände der TO-Änderung haben ohne Frage die Stimmung belastet. Wenn das Thema ganz regulär irgendwann dran gekommen wäre, sähe das Abstimmungsergebnis ggf. anders aus.

Für den kommenden Programmparteitag müsste man den Antrag noch mal straffen, explizit eine modulare Abstimmung vorsehen, weil z.B. einige der vorgeschlagen Gegenmaßnahmen wie z.B. die Energiesteuer nicht nur in den AGs nicht ganz wiederspruchsfrei blieben. Nichtsdesto weniger sehe ich es Allstellungsmerkmal an, wenn es gelänge, zumindest die Tatsache offiziell anzuerkennen, dass Peak Oil und die Erschöpfung von fossilen Ressourcen ein Risiko für die unmittelbare Zukunft [1] darstellt.

Gruß,

Gunnar


[1] Kumhof, Muir: Oil and the World Economy: Some Possible Futures, 2012
http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12256.pdf
[Faktoranalyse mit drei Szenarien] "And if two or more of these aggravating factors were to occur in combination, the effects could range from dramatic to downright implausible." (S. 22)



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