Re: [Ag-bauen-verkehr] Reform Fahrradausrüstungs (Beleuchtung) Verordnung

["ervin.peters" <ervin.peters AT news.piratenpartei.de>]

Michael Blödow schrieb:
> ervin.peters schrieb:
> > 'Übersehen werden' ist aber selten allein an das Vorhandensein von 
> > Beleuchtung gekoppelt.
> >
> > Es ist eher ein Konglomerat aus Wahrnehmungsfehleistungen, 
> > Wahrnehmungsgrenzen, -priorisierung und -interpretationen sowie der 
> > Gestaltung des Verkehrsraumes (Sichtbeziehungen).
> Wenn jemand mit einem 200 Watt LED-Scheinwerfer mit 14 000 Lux auf dich 
> zukommt dann ist es ungleich schwerer ihn zu übersehen als wenn er eine 
> Karbidlampe mit 1 Lux vor sich her schiebt. Der Grund warum du die 1 Lux 
> nicht gesehen hast ist mir dann ehrlich gesagt egal:-)

Das sind aber eher die seltenen Unfälle, als die in den Statistiken weit 
hinten auftauchen...

Übersehen wird entweder als vorgeschobenes Argument verwendet oder tritt 
im Zusammenhang, mit 'aus dem Weg, aus dem Sinn' auf, also Radfahrern auf 
separierten Wegelchen und Nebenanlagen. Und da ist die physische 
Wahrnehmungsfähigkeit (Sichtbeziehung) gegeben, aber im Prozess der 
Wahrnehmungsverarbeitung wird die Relevanz der Wahrnehmung verworfen. Da 
hilft dann auch kein Flakscheinwerfer "Varta Volkssturm" mehr. Jemand der 
recht zügig mit Tandems unterwegs ist, dann auch keine Radwege meidet 
wurde von einem linksabbiegenden Arzt am sonnigen Tag abgeschossen obwohl 
er Fernlicht am Rad anhatte. Radfahrer werden von einigen 
Verkehrsteilnehmern nicht als gleichberechtigte und relevante 
Verkehrsteilnhemer gesehen, unter anderem auch weil Radfahrer ja dazu 
neigen 'aus dem Weg zu gehen' - und entsprechend wahrnehmungstechnisch 
ausgeblendet. Da hilft dann auch keine Lichtaufrüstung mehr.
Die Erfahrung einiger Radfahrer mit dem LED Licht ist allerdings, dass 
ihnen deutlich weniger die Vorfahrt auf der Fahrbahn genommen wird.

ervin