Re: [Ag-bauen-verkehr] Die Grünen fordern Tempolimit!

[RobertK <RobertK AT news.piratenpartei.de>]

Michael Bloedow schrieb:
> Die aktuellen Elekro-Kompaktwagen haben allerdings 40-70 kw also >50 ps. 
> Wie weit das notwendig ist kann ich nicht beurteilen ich hatte bisher 
> nicht die Gelegenheit welche zu fahren.
In diversen Tests dieser Gefährte tauchen Fahrleistungen auf, die einem 
normalen Kleinwagen mit der entsprechenden kw-Zahl entsprechen, also ist 
eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben.
Ich sage ja nicht, daß jedes E-Mobil gleich 500 PS haben muß, 20 PS sind 
aber eben absolute Krücke für ein Gefährt, daß eine normale Familie 
mit entsprechendem Einkauf und adäquater Sicherheit (Knautschzonen, 
Airbags) transportieren soll.

Für Langstrecken sind die Dinger eh absolut ungeeignet, da können die 
Tesla-Werbebroschüren noch so sehr 500km Reichweite ihres (exzellenten) 
Roadsters vorgaukeln, realistisch erreichen wird das kaum jemand. Aber wie 
Du sagtest, es wäre schon viel geholfen wenn alle kürzeren Fahrten nur 
mit E-Autos durchgeführt werden, selbst wenn der Rest weiter mit 
Verbrennungsmotoren betrieben würde.

Generell denke ich auch, daß dem Elektroantrieb die Zukunft gehört, er 
hat einfach extrem viele Vorteile gegenüber derzeitigen Antriebssträngen 
deren Grundlage der Verbrennungsmotor darstellt.
Was ich als unökonomisch und unökologisch empfinde sind jedoch Batterien 
als Energiespeicher in Fahrzeugen.
Die Dinger sind schweineteuer, bringen im Vergleich dazu zu wenig 
Leistung, machen Autos schwerer - und damit wieder energiehungriger - als 
sie sein müssten (der Tesla Roadster wiegt über 300kg mehr als die Lotus 
Elise auf der er basiert, obwohl der schwere Verbrennungsmotor wegfällt - 
also ca. 35% Mehrgewicht), enthalten unzählige Giftstoffe die gefördert 
und wieder entsorgt werden müssen, halten nicht besonders lange (deswegen 
ist das derzeit favorisierte Modell bei den Autobauern das Batterieleasing 
zum gekauften Auto) etc. pp.

Würde man das alles auch in die Gesamtbilanz eines E-Autos einbringen 
sähe der Q7 dagegen schon fast wieder gut aus. Und da haben wir noch gar 
nicht drin daß die Energie, die in die Batterie reinkommt, derzeit und 
mindestens mittelfristig auch nicht allzu sauber ist.

Sollte also der Batterieforschung nicht gerade demnächst ein 
entscheidender Durchbruch gelingen (und die entsprechenden Forscher 
scheinen selbst nicht sehr optimistisch), halte ich batteriegetriebene 
E-Autos für das falsche Pferd, daß lediglich dem guten Gewissen des 
Käufers dient aber sonst weder dem Nutzer, noch der Umwelt.
Ein Pferd aber, auf das wir weiter setzen wenn wir uns der Illusion 
hingeben, "20 PS" würden ja schon reichen und die Menschen sollen halt 
nicht so viel rumfahren und bald steigen ja eh alle in den Bus und was 
weiß ich.
Was ich für wichtig halte ist eine breite Akzeptanz des Konzeptes, daß 
Menschen heutzutage mobil sein wollen und müssen, und zwar auch im 
entsprechendem Maße individuell und flexibel mobil.
Diese Akzeptanz sehe ich als Voraussetzung, um nicht weiter irgendwelche 
Krücken zu forcieren, sondern an echten Alternativen zum Energieträger 
Öl zu forschen. Es gibt z.B. echt interessante Konzepte zu 
Wasserstoffantrieb, die aber im derzeitigen Batteriehype stark untergehen. 
IMHO zu Unrecht.

Und wenn wir das dann alles erreicht haben, können wir uns gerne über 
ein Tempolimit aus Sicherheitsgründen unterhalten, denn wegen Öl 
brauchen wir das dann bestimmt nicht mehr.

mfg,

Robert