Re: [Ag-bauen-verkehr] Gütervehr Straße->Schiene, Transporte verteuern

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 24.05.2012 07:35, schrieb Käptn Nemo:
> Die erste Nebenwirkung von teuren Transporten wäre, dass unsinnige
> Transporte wegfielen.

Und die Produkte mit sinnvollen oder notwendigen Transporten würden sich 
um mindestens den Kostenanteil verteuern. Bei einem Auto ist mir das 
noch relativ egal aber Milch, auch wenn sie nicht von einem Bundesland 
zum nächsten gefahren wird, muss eingesammelt werden. Der 
Transportanteil an einem Milchprodukt ist also durchaus ein relativ hoher.
Die gestiegenen Lebenshaltungskosten müssten dann zumindest Teilweise 
wieder ausgeglichen werden.

> Damit würde überall die regionale Wirtschaft gestärkt werden.

Nur wenn die regionale Wirtschaft auch mit regionalen Vorprodukten 
auskommt. Die Wirtschaftsteile die auf Vorprodukte z.B. aus dem Ausland 
angewiesen sind würden sich dann wohl wieder vermehrt Richtung 
Hafenstädten ansiedeln. Es könnte also hier zu einer noch stärkeren 
Zentrenbildung kommen und die Flächengebiete weiter ausdünnen.


> Eine weitere wäre, das man endlich einen Breitbanduniversaldienst bekäme,
> damit die Pendler, welche in Verwaltungsberufen arbeiten die keinen ständige

Dazu kann sich unsere aktuelle Regierung ohne teurere Transporte nicht 
durchringen, ob das mit etwas wird (und die werden ja alleine teurer). 
Ich glaube da noch nicht dran, solange die Politik LTE als allheilmittel 
preist.

> Auch sollen Transporte nicht grundsätzlich verhindert werden, sondern auf
> das ökologisch sinnvollste Transportmittel umgeleitet werden - die Bahn.

2004 oder so gab es eine kurze heftig geführte Diskussion zu mehr 
Güterverkehr auf die Schiene. Die für den Netzbetrieb zuständige 
DB-Tochter hatte damals angegeben das das damalige Schienennetz 3% des 
LKW-Güterverkehrs zusätzlich transportieren könnte. Mittlerweile ist der 
Anteil des Bahngüterverkehr am Gesamtgüterverkehr IMO etwas zurück 
gegangen, dann reden wir aber vielleicht von 5%. Da müsste man einmal 
anfangen dem Güterverkehr vorbehaltene Strecken zu bauen und insgesamt 
das Schienennetz wieder aus anstelle ab zu bauen.

> Das würde neben dem Breitbandausbau ebenfalls massiv die Wirtschaft
> ankurbeln, da die aktuelle Infrastruktur der Bahn für einen solchen Wandel
> nicht ausgelegt ist.

Da reden wir aber auch locker von Zeiträumen >20 Jahren. Die 
Hauptstrecken auszubauen ist eine ziemliche Herausforderung. Einige 
Nebenstrecken sind sehr einfach zu reaktivieren, andere sind 
mittlerweile Radwege da wird das schwieriger.

Wie gesagt habe ich auch keine andere Idee, bin Grundsätzlich dafür, 
aber es gibt halt doch einige Auswirkungen die ich für nicht einfach 
lösbar halte.
Die Möglichkeit eine kontinuierliche Erhöhung der Kosten vorzunehmen und 
dann jährlich oder alle 2 Jahre über die Aussetzung der Erhöhung zu 
diskutieren sollten die Auswirkungen anders verlaufen als geplant wäre 
bisher die Idee die ich habe.

Wenn ich heute schon sage, das ich als Regierung dafür sorgen möchte, 
das die Transporte auf der Straße sich in 20 Jahren um 100% verteuern 
dann bin ich ziemlich sicher das die Wirtschaft sich ganz genau überlegt 
ab wann welche Maßnahmen sinnvoll sind.
(Jahre und %-Zahl ist nur ein Beispiel und soll kein konkreter Vorschlag 
sein)

Gruß Michael