Re: [Ag-bauen-verkehr] Die Grünen fordern Tempolimit!

[RobertK <RobertK AT news.piratenpartei.de>]

Antiautor schrieb:
> Wenn sich die Piratenpartei die Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, 
> dann ist das Eintreten für ein Tempolimit die logische Konzequenz. Ein 
> SUV mit 300 PS und Höchstgeschwindigkeit ist nicht nachhaltig, und 
> schlimmer noch, es verhindert das dringend gebotene Downsizing im 
> Individualverkehr. In Zukunft werden wir mit 20 Elektro- PS fahren oder 
> wir fahren gar nicht mehr. Mein Ziel wäre, diese Zukunft in einer Stunde 
> beginnen zu lassen und nicht in 50 Jahren.
Das hat nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern mit Parolen ("die 
pöhsen SUVs").
Ein Tempolimit ändert zunächst mal herzlich wenig am Verkauf PS-starker 
Autos, dafür braucht man sich nur einmal die Schweiz, die Niederlande 
oder das Mutterland der SUVs, die USA ansehen.

Und 20 Elektro-PS? Immer wieder schön, so viel Mobilitätsfeindlichkeit 
zu sehen. /Sarkasmus
Klar, wer in der Stadt wohnt, den nächsten Supermarkt statt 5km+ maximal 
500m weg hat und vielleicht im gewissen Alter (oder einer anderen 
ähnlichen Lebenssituation) ist, daß Beruf und Familie ihn nicht mehr vom 
täglichen Kleineinkauf abhalten, der hätte damit kein Problem.
Es wird aber auch in 50 Jahren noch Menschen geben, die nicht gerade im 
Stadtzentrum leben, die einem Beruf nachgehen (und sich dessen Ort 
womöglich nicht einmal aussuchen können und daher pendeln müssen) und 
eine Familie betreuen und versorgen.
In manchen Gegenden Deutschlands müssen die sogar mal einen Hügel oder 
Schlimmeres hochfahren.
Und da werden 20 Elektro-PS in einer entsprechenden Gehhilfe kaum reichen.

Und warum auch? Klar geht das Öl zur Neige, und klar sind Batterieautos 
(außer als Gehhilfe) größtenteils ökonomischer und ökologischer Mist.
Aber auch als Pferde die Innenstädte zugemistet haben, kam keiner auf die 
Idee, alle Menschen sollten doch bitte gefälligst zu Hause bleiben. Es 
wurde etwas neues erfunden.
Und genau das müssen wir jetzt auch wieder machen und fördern, anstatt 
den Kopf in den Sand zu stecken und mobilitätsmäßig wieder vor's 18. 
Jahrhundert zurück zu wollen.
Ich will nämlich keine Welt mehr, in der Menschen ihr Leben lang 
höchstens mal das Nachbardorf besuchen, weder in einer Stunde noch in 50 
Jahren.

Also Nachhaltigkeit? Gerne. Aber nicht als Zwangsamputation, sondern als 
Verbesserung der jetzigen Situation.

mfg,

Robert