Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrssicherheit auf Landstraßen

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 18.05.2012 21:12, schrieb Käptn Nemo:
> Wie willst Du unter den genannten Bedingungen die Akzeptanz stärken.
> Was ist das Bonbon für die Anlieger?
>
> Zonen machen keinen Sinn.
>
> Abschnitte dagegen schon, vor Schulen, ALtenheimen, Spiel und Sportplätzen
> o.ä.
>
> Aber bitte niemals für ein ganzes Siedlungsgebiet.
>
> Das Problem der Akzeptanz ist immer:
>
> 1.) Die Maßnahme muss begründet sein
> 2.) Als Begründung dürfen keine sachzusammenhangslosen Dinge herhalten
> 3.) Die Maßnahme sollte "alternativlos" sein, und zwar nicht aus subjektiver
> Sicht, sondern objektiv.
> 4.) Die Begründung muss schlüssig und für jederman nachvollziehbar sein.
> Besteht nur der Hauch des Anscheins, dass diese Maßnahme ausschliesslich zur
> Gängelung der Bürger und zur Geldbeschaffung des Staates dient, ist
> keinerlei Akzeptanz mehr zu erwarten, selbst wenn sie im Kern einer
> sinnvollen Zielstellung dienen sollte.
> 5.) Die Maßnahme muss, soweit es sich um eine Einschränkung handelt,
> überwacht werden.
> Denn wer die Begründung nicht akzeptiert, wird sich nur an die Enschränkung
> halten, wenn sie mit einem Penalty bedroht ist und die Chance "erwischt" zu
> werden sehr nahe an 100% liegt. Bereits ein "Risiko" unter 50% wirkt nicht
> mehr abschreckend genug. Damit ist die Maßnahme vom Standpunkt des
> Erreichens der Zielstellung wirkungslos.
>
> Wenn man alle diese Punkte berücksichtigt, wird man feststellen, dass eine
> 30er-Zone nicht sinnvoll durchsetzbar sein wird (= akzeptiert von
> Durchreisenden UND Anwohnern).

Interessant, deine Ausführungen widersprechen meinem Erfahrungsschatz 
komplett. Die meisten Tempo30 Zonen die ich kenne sind von den Anwohnern 
gewünscht worden. Am Anfang wurden die ignoriert mit der Zeit passen 
sich die Fahrer an.
Gerade dieser Unsinn Tempo 30 vor Schulen wird IMO regelmäßig ignoriert, 
für 50m bremse ich nicht. Darf ja eh nur 100m vor und nach dem Schild 
geblitzt werden.

Die Begründung ist für mich extrem Einfach, reduzierung des Tempos von 
50 auf 30 = 25% weniger schwere Unfälle und Tote.
2. Argument. Die Geschwindigkeiten die in geschlossenen Ortschaften von 
allen Verkehrsteilnehmern ausser PKW und LKW erreicht werden sind 
deutlich geringer als 50km/h. Um also den Verkehrsfluss zu beschleunigen 
muss man die Geschwindigkeiten besser anpassen.
Weiterer Grund, die Stadt ist Lebensraum für Menschen, der aktuelle 
Städtebau richtet sich aber am Kfz aus. IMO falsch, Tempo 30 stärkt die 
anderen Verkehrsteilnehmer.

Ich sehe auch keine Notwendigkeit eine 100% Überwachung zu erreichen, 
aktuell dürften wir mit Geschwindigkeitsüberprüfungen noch keine 2% 
erreichen, trotzdem sind die Geschwindigkeitsüberschreitungen in relativ 
geringem Rahmen.

Bei Tempo 50 ist der fliesende Verkehr auf den entsprechenden Straßen 
mit Tempo 60 unterwegs. Wenn generelles Tempo30 dann zu Tempo40 führt 
soll mir das genug sein, das muss man nicht dauernd überprüfen.

Gruß Michael