Re: [Ag-bauen-verkehr] ÖPNV-Diskussion

[Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de>]

Am 17.04.2012 17:09, schrieb Benutzer Name:
> Moin, Moin Sven,
> 
> schlecht am schienengebundenen ÖPNV sind die Schienen und das damit
> einhergehende Schotterbett und Oberleitungen. Genau wegen diesen
> gestalterischen Mitteln wurden Mitte der 50ziger auf
> Fahrbahngebundener ÖPNV gesetzt. 2001 könnte die FDP durch Schürren
> von Ängsten vor hässlichen Schotterbetten in der Stadt die
> Kommunlawahl gewinnen (Regierungsbeteiligung). Damit war das Thema
> Straßenbahn in Wiesbaden für 10 Jahre vom Tisch.

Ich kenne hier im Ruhrgebiet nicht mehr allzu viele Stadtbahn-Linien,
die auf einem Schotter-Gleisbett unterwegs sind. Eine Altbestände, ja,
aber sonst liegen die Schienen im Asphalt der Straße. Einzig an den
Oberleitungen könnte sich noch jemand stoßen.

> Persönlich sehe ich die Vorteile, Verkürzung von Haltestellen (höhere
> Wagenkapazität), höhere Termintreue (eigene Wege). Irgendwann reicht
> auch das beste Bussystem nicht mehr aus.

Da stimme ich Dir zu.

> Natürlich kostet jeder Transport Geld, auch wenn es nur 150€ für Schuhe 
> sind.

Alternativ läufste Barfuß... ;-)

> Vorteilhaft bei unmotoriserten Mitteln ist der geringe Platzbedarf und
> die Emissionsfreiheit.
> Durch die dichte Besiedlung und den hohen Platzbedarf für den ruhenden
> Verkehr, ergeben sich Spannungen die gelöst werden wollen.
> 
> Trotzdem braucht man einen leistungsfähigen ÖPNV für die längeren Wege
> und den Menschen mit begrenzten Bewegungsradius.

Nicht trotzdem, sondern gerade deshalb. Du kannst die Platzprobleme in
den Innenstädten nur dadurch lösen, dass Du weniger Autos in die Stadt
lässt. So blöd sich das auch anhört. Denn eines ist Fakt: Mehr Platz zu
schaffen ist in den allermeisten Innenstädten nicht möglich.

> Als Antwort auf meine Fragen steht eine Rangliste, welcher
> Verkehrträger innerorts gefördert werden sollte.
> A) Fußgänger, Radfahrer, B) ÖPNV; C) ?; D) MIV

Ich würde den MIV noch splitten auf Fahrgemeinschaften und Alleinfahrer.
Es gibt ja z.B. bereits Extra-Fahrspuren für Fahrgemeinschaften. Wenn
der Alleinfahrer in den Innenstädten immer mehr Probleme hat, wird er
irgendwann freiwillig auf den ÖPNV umsteigen. Entsprechend attraktive
Angebote vorausgesetzt.

> Nebenbei hilft die Bewegung Fettleibigkeit vorzubeugen, Strees
> abzubauen, Glückshormone auszuschütten, neue Sichtweisen auf die Stadt
> zu erfahren.

Unbestritten...

> Leider habe ich die Quelle verloren, aber die Anzahl der Wege steigt.
> Entweder baut man mehr Straßen oder man versucht den Modal-split zu
> ändern.

Speziell in den Innenstädten ist kein Platz mehr für noch mehr Straßen.
Meistens jedenfalls...

> Noch so eine Frage:
> Woher kommt der Anspruch seine Blechkiste überall in der Stadt
> abstellen zu können?

Begründet sich möglicherweise in der freien Entfaltung der
Persönlichkeit... :-\
Aber der beste Anspruch nützt mir nichts, wenn kein Parkplatz frei ist...

> P.S.: Bitte nicht immer alles so Schwarz/weiß sehen. Eine Diskussion
> dient der fundierten Meinungsfindung. Nicht alles was ich schreibe ist
> ein Argument pro oder contra, sondern dient ausschließlich der
> Meinungsbildung.
> Ich habe erst jetzt gemerkt, dass du Sven aus Leipzig bist. Wir kennen
> uns ja von eurer Liste.
> 
> MfG
>   Günni
-- 
Gruß,
Markus aka Cowboy