Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?

["Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>]

Achso:

Den Grundsatz Wartung vor neue Projekte, Neue Projekte (egal ob Gigaliner 
oder fahrscheinloser ÖPNV) nach Nutzen und Bedarf können wir uns gleich in 
einen Wahlprogrammantrag umschreiben. Positionspapier sind speziellere 
Thesen, zum Beispiel für den "Wiederaufbau" der A7 ein erhöhtes Budget 
zeitlich begrenzt bereitzustellen.

Nicht nur dass mit für einen Industriestaat angemessener 
Straßeninstandhaltung viele kleine "subjektive Verkehrskollapse" verschwinden 
werden (denkt nur mal an die ganzen 80er-Begrenzungen), eine vernünftige 
Wartung der gesamten Infrastruktur senkt auch langfristig die Kosten für die 
Instandhaltungen.

Gruß
Andreas

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
Andreas Witte
Gesendet: Freitag, 2. März 2012 02:12
An: 'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?

Hi,

Also ich mach eins ganz klar: 
Erstens: wir hatten die Diskussion auf dieser Liste schon 3 mal. Wer will 
bekommt die gesammelten Emails des letzten Diskurses weitergeleitet - ich 
glaube ich finde die noch.
Zweitens: Ein Positionspapier pro Gigaliner aus dieser AG und ihr könnt 
allein weiter rumAGlern.
 
Denn wer sich die aktuellen Bauvorschriften anschaut, der kann nur beim 
Gedanken an Gigaliner und die damit verbundenen neuen Maßstäbe facepalmierend 
wegrennen.

Wir sind in Deutschland in einem Industriestaat, der wie kein anderer von 
seiner Infrastruktur, von seiner Vernetzung der Industrie usw. lebt. Klar ist 
Infrastruktur und deren Verfügbarkeit ein wichtiges Thema. Aber wie hält man 
Infrastruktur verfügbar, wenn der Verkehr immer weiter steigen soll/wird?

Weil jede Erneuerungsmaßnahme nach den aktuellen Baurichtlinien ausgeführt 
werden muss und die Baurichtlinien für Straßen & Verkehrswege eine 
Berücksichtigung des zu erwartenden Verkehrs vorschreiben und wir demnächst 
dann wohl Gigaliner erwarten müssen haben wir langfistig und unumkehrbar 
definitiv Kostenprobleme - sowohl was die Sanierung als auch den Neubau 
angeht. Es ist daher alles andere als eine Option, Gigaliner als Lösung für 
einen irgendwann zu erwartenden Verkehrskollaps zu propagieren. Es ist 
schlicht und ergreifend Unfug, weil dass jede alles von der Kreisstraße, die 
eine Ortsumfahrung sein soll bis zur Autobahnbrücke trifft.

Und es ist ja nicht so, als ob wir mit der Sanierung von Autobahnbrücken 
nicht jetzt schon krasse Probleme hätten. Oder kennt ihr die A7 nicht? Wisst 
ihr eigentlich schon, dass die Mittel grade mal dafür reichen, die Brücken 
notdürftig zusammenzuhalten?!? Von einem richtigem Ausbau rede und träume ich 
ja nichtmal!

Also warum sollten wir uns jetzt, wenn sowieso schon kein Geld da ist, an den 
Topf machen und Gigaliner freigeben? Sind wir die neue FDP, die trotz 
Verschuldung Steuersenkungen verspricht? Also bloß in etwas moderner, weil 
kein Geld für Wartung da ist gleich Gigaliner freigeben wollen?!?

Mein Gott, die Partei, diese Piratenpartei, in die ich vor 2 Jahren 
eingetreten bin hat sich damals nicht von ein paar Medienberichten treiben 
lassen. Damals hatten wir noch wirklich die Zeit alles zu diskutieren und 
nicht gleich Hurra und Amen. Also bitte mal etwas bei dem bleiben, was sich 
für eine Grundsolide Verkehrspolitik gehöhrt: Wartung vor neue Projekte, neue 
Projekte nach volkswirtschaftlichem Nutzen und Bedarf. Für mehr haben wir 
sowieso kein Geld.

Gruß
Andreas

PS: es soll immer noch gewerbegebiete geben, die wegen Schäden an Brücken der 
Bundesstraße nur mit 7,5t-LKW angefahren können... Erkennt ihr die Diskrepanz?

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
matthias riedel
Gesendet: Donnerstag, 1. März 2012 22:50
An: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr; ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?

Hallo, 

das Schienennetz ist tatsächlich auf den Hauptkorridoren völlig überlastet. 
Typisches Beispiel ist der Korridor Rotterdam - Genua, der auf deutschem 
Gebiet von der Grenze Nl - D durch das Rheintal bis zur Schweiz nahezu 
komplett dicht ist.

Deshalb soll die Strecke von Emmerich bis Oberhausen (Stichwort Betuwelinie) 
ja auch mit einem dritten Gleis und einem ESTW (elektronisches 
Stellwerk)ausgebaut werden. Darüber hinaus gibt es bereits konkrete 
Ausbaupläne für Bereiche des oberen Rheintals, allerdings gehen derartige 
Ausbauvorhaben immer einher mit zusätzlichem Lärm und mit Erschütterungen. 
Deshalb sind solche Vorhaben stets sehr unbeliebt bei der betroffenen 
Bevölkerung.

Gruß

Maths

  

-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Thu, 01 Mar 2012 16:16:43 +0100
> Von: Bjoern <bbb AT chefmail.de>
> An: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr
> <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wie stehen wir zu Gigalinern?

> Ahoi
> 
> 
> Ich bin auf jedenfall für den Feld-Versuch und für eine dauerhafte 
> Beschränkung auf 44 Tonnen.
> Bezüglich eines konkreteren Standpunktes würde ich erstmal abwarten ob 
> beim Feldversuch noch irgendwelche unerwarteten negativen Effekte 
> auftreten.
> 
> Mir wurde mal gesagt das das Schienennetz derzeit voll ausgelastet ist 
> und deswegen keine weiteren Güter mehr darüber transportiert werden 
> können. (weiss jemand ob da was dran ist?!)
> 
> 
> Gruß
> Björn
> --
> AG-Bauen-Verkehr mailing list
> AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr

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