Re: [Ag-bauen-verkehr] Was tun zur Senkung der Verkehrstotenzahl?

[Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de>]

Hallöle,

Immer auf der Geschwindigkeit rumzureiten, und die als Hauptursache für
die Toten zu sehen, ist nicht korrekt. Laut einem Artikel, der heute auf
derWesten.de erschien, ist überhöhte Geschwindigkeit nur für ein Drittel
der Verkehrstoten verantwortlich. Das ist zwar noch immer der größte
Batzen, aber Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie das
Nicht-Anschnallen fordern auch genügend Tote.

Fußgänger und Radfahrer sind am meisten betroffen. Das sind zwar auch
die schwächsten Verkehrsteilnehmer, aber die verhalten sich besonders
gerne regelwidrig. Rote Ampel? Egal. Einbahnstraße? Scheiß drauf. Und
noch so einiges mehr.

http://www.derwesten.de/region/jeder-dritte-verkehrstote-durch-zu-hohe-geschwindigkeit-id6406108.html

Gruß,
Markus aka Cowboy

Am 26.02.2012 19:07, schrieb Kai F. Lahmann:
> Am 24.02.2012 20:06, schrieb VerkehrspiratHamm:
>> Die Zahl der Getöteten auf Autobahnen nimmt ab, in diesem Jahr um
>> sechs Prozent. Dafür rechnet das Statistische Bundesamt innerorts
>> mit 4,1 Prozent und außerorts mit 8,8 Prozent mehr Todesopfern im 
>> Straßenverkehr.
> 
> Der Teil hier ist ja schonmal sehr interessant und für die
> Zielrichtung elementar. Die Verteilung ist ja schon länger in etwa 1/9
> Autobahn, 2/9 Stadt, 6/9 Landstraße. So selbige bei den 2010er Zahlen
> genau passt (hab ich jetzt nicht zur Hand), gleichen sich die
> Veränderungen bei Autobahn und Stadt aus (jeweils um die 30 Fälle),
> während es auf den Landstraßen etwa 250 Tote mehr gab.
> 
> Da erscheint mir jetzt ziemlich klar, wo der Fokus der Verkehrspolitik
> liegen muss.
> 
>> Besonders betroffen sind Jugendliche. Hier gehen die Statistiker
>> auf Basis der vorliegenden Zahlen von 23 Prozent mehr Todesfällen
>> aus als im Vorjahr.
> 
> Jugendliche meint 16-18? Für so eine extreme Veränderung von einem
> Jahr zum anderen fehlt mir jetzt jede Erklärung. Irgendein
> Einzelereignis mit extrem vielen Opfern?
> 
>> In den Niederlanden gibt es ein Tempo 80 für alle und in der mitte
>> zwei durchgezogene Trennstriche , die für Seitenabstand vom
>> Gegenverkehr sorgen und das Überholen verbieten,was sowieso nicht
>> notwendig wäre da ja alle 80 kmh fahren.
> 
> Afaik ist das Überholen auf Landstraßen sogar mit *riesigem* Abstand
> die häufigste tödliche Unfallart. Bei Aufprallgeschwindigkeiten von
> durchaus mal über 200 km/h (man muss ja beide addieren und während des
> Überholvorgangs sind genug über dem Limit!) hilft zudem auch kein noch
> so sicheres Auto - da tötet die Verzögerung selbst mit zuverlässiger
> Sicherheit.
> 
> Insofern kann ich eine "generelles Überholverbot, dafür alle gleich
> schnell"-Regelung durchaus unterstützen. Wo Überholstreifen (amtlich
> offenbar "Zusatzfahrstreifen") oder gleich ein zweispuriger Ausbau
> vorhanden sind, kann man ja ruhig weiter 100 km/h zulassen, aber es
> muss eben verhindert werden, dass unter Benutzung der Gegenfahrbahn
> überholt wird.
> 
>> -prüfen ob beim heutigen stand der Technik 60 kmh für Lkw noch
>> Zeitgemäß ist da vor Ampel und Kreuzungen eh für alle Tempo 50 gilt
>> und in den Niederlanden das auch wunderbar funktioniert.
> 
> Ich fürchte nur, dann haben wir noch mehr Mautflüchtlinge (freilich
> werden die 60 km/h eh reihenweise ignoriert - man fährt 70. Auch im Ort).
> 

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