Re: [Ag-bauen-verkehr] Fwd: Anfrage wg. AK / AG Bauen und Verkehr

[hjm <hjm AT news.piratenpartei.de>]

Vakuumröhre mit Magnetschwebebahnsystem?

Einen Tunnel wasserdicht zu machen ist schon nicht so ganz einfach, ihn 
aber gasdicht zu machen ist deutlich anspruchsvoller; ist aber vielleicht 
noch machbar, wenn der Tunnel nur 100 m lang wäre. Wir reden hier aber 
über Hunderte von Kilometern.

Wir bauen den Tunnel unter Normaldruck und ziehen anschließend ein 
Vakuum. Dadurch wirken plötzlich neue Kräfte auf den Tunnel ein (der 
Luftdruck beträgt 10 t pro Quadratmeter = 10 m Wassersäule), der danach 
immer noch gasdicht sein soll, einschließlich gasdichter Notausgänge, 
gasdichter Dehnungsfugen, gasdichter Kabeleinmündungen. Und der Tunnel 
ist Gesteinsverschiebungen ausgesetzt, er muss ggf. einem leichten 
Erdbeben standhalten.

Dann wollen wir durch diese Röhre immer und immer wieder einen schweren 
Zug mit 500 km/h jagen. Dabei wird sich die Röhre jedesmal verformen und 
soll hinterher noch immer gasdicht sein.

Das nächste Problem entsteht, wenn Wartungsarbeiten fällig werden. Jetzt 
müssen wir entweder Luft in den Tunnel einströmen lassen, oder wir 
müssen die Arbeiter im Tunnel mit Raumfahreranzuegen bekleiden.

Ein richtges Riesenproblem entsteht im Fall einer Havarie d.h. Leck am Zug 
oder Zug bleibt stehen oder der Zug fängt Feuer (im Zug befindet sich ja 
normale Luft).

Gesetzt den Fall man bekäme das alles in den Griff, gäbe es noch ein 
paar Fragen den Normalbetrieb betreffend: 1. Wie steigen die Passagiere 
ein und aus? 2. Wie werden die Passagiere während der Fahrt mit 
Frischluft versorgt? 3. Wie werden im Vakuum jene Bauteile gekühlt, die 
sich während der Fahrt erwärmen?

Ich glaube schlicht und ergreifend, es wird wesentlich einfacher den 
Flugverkehr umweltfreundlicher zu machen.

.........
Das vordringliche Problem sind nicht die großen Magistralen, ist nicht 
der Transport großer Mengen, ist auch nicht der Verkehr über grosse 
Entfernungen, sondern ist der Transport kleiner und kleinster Mengen und 
deren Verteilung in die Fläche.

Erstaunlicherweise stürzen sich die meisten "Erfinder" aber auf eben jene 
Massentransporte, die bei Licht gesehen überhaupt gar kein vordringliches 
Problem sind,  weil man dort nur wenig optimieren kann. Oder sie stürzen 
sich auf Fernreisen, die zwar spektakulär, aber mengenmäßig eher 
unbedeutend sind.

Die Webseite  http://faculty.washington.edu/jbs/itrans/techtable.htm 
listet  über 100 Ideen für ein innovatives Transportsysteme auf, die 
fast alle den entscheidenden Mangel haben, mit hohem Aufwand dort zu 
optimieren, wo es nur wenig zu optimieren gibt. Es gibt jedoch auf dieser 
Liste einige "Perlen". Das sind m.E. die PRT-Systeme ULtra, 2getthere und 
Vectus. Alle drei Systeme werden in den nächsten Jahren Marktreife 
erlangen, wenn sie das nicht bereits schon getan haben.

/hjm