Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektromobilität (LF-Initiative #613)

[Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>]

 Am 25.09.2010 14:33, schrieb Jens R:
> Eberhard Zastrau wrote:
>
> > > <http://pplf.de/i613>
> > Am Zustand der Initiative hat sich nichts zum Positiven verändert. Im
> > Gegenteil: einige eher verfahrensbegleitende Änderungen haben sie in
> > meinen Augen inzwischen jeglicher Zustimmungsfähigkeit beraubt.
> Der Punkt mit der Laufzeitverlängerung ist überholt, und dürfte allein schon
> ausreichen, um die Initiative ins Absteits zu befördern.
>
> Bin zwar kein AG-Mitglied, hab aber im LQFB mal Interessen angemeldet.
>
> _______________________________________________
> AG-Bauen-Verkehr mailing list
> AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-bauen-verkehr
Hi Jens,

Ich stehe der Elektromobilität inzwischen kritischer gegenüber als ich 
das anfangs war.

Das eigentliche Problem am Emmissionsausstoß des 
Personenindividualverkehrs stellt die Art und Weise der Benutzung dar, 
nicht die Antriebskonzepte.
Kauf doch mal bitte einen deutschen Neuwagen ohne Klimaanlage! ohne 
Elektrische Fensterheber! ohne Überbordende Fahrassistenzhilfen! Alles 
Schrott, den du nicht fürs vorwärtskommen brauchst, der aber Gewicht hat 
und Leistung (egal ob aus der Batterie oder aus der Lichtmaschine) frisst.

Was wir brauchen, ist nicht ein neuer Antrieb, sondern die Minimierung 
des PKWs auf ein Industrieprodukt, dass einen Zweck hat und für 90% 
dieses Zweckes ausreicht.
Beispiele:
- Bei weit über 90 % der Fahrten in deutschen Städten muss keine 
Klimaanlage laufen / es könnte durch lüften auch geregelt werden.
- Bei weit über 90% der Fahrten in deutschen Städten hockt man allein/zu 
zweit drin und hat eigentlich nichts wesentliches zu transportieren.
- Bei einem sehr großen Anteil der Fahrten in deutschen Städten ist 
einem das PKW zu groß (weil die Parkhäuser und Hofeinfahrten halt eben 
auch alle ein Stück weit alt sind).

Ich bin dafür, dass man in Städten die Parkplätze einfach teilt. Dann 
muss entweder ein kleinerer PKW her (ihr werdet staunen wie schnell die 
Industrie ein Produkt am Start hat - insbesondere wird die 
Automobilindustrie wegen eines neuen Marktes da mitspielen) oder es 
müssen 2 Parkplätze gebucht + bezahlt werden.

Das Stadt-PKW-Format sinkt damit rapide (zum Beispiel auf 2x2m statt 
2,50x5m), somit können einerseits enge Ecken in Städten die doppelte 
PKW-Menge aufnehmen und es entschärfen sich eine ganze Menge 
Parkplatz-Brennpunkte, andererseits bekommt man in die kleineren PKWs 
nicht mehr ganz so viel Krempel (Klimaanlage, ...) unter, was somit auch 
wieder eine Einsparung an Treibhausgasen bedeutet.
Das Dritte wäre dann, dass auch vor Ampeln an Kreuzungen und auf 
Abbiegespuren wesentlich mehr Fahrzeuge Platz finden, man also 
einerseits einen höheren Durchsatz/Spur erreichen kann und andererseits 
eine ganze Menge Flächen nicht mehr benötigt werden, so dass mehr Grün 
in der Stadt Platz hat.

Elektroauto's, so wie sie im Moment im Falle des E-Mini realisiert 
werden, bringen keine Lebensqualität und CO2-Einsparung für die Städte.

Ich stehe gerne zur Verfügung eine entsprechende Initiative mitzuschreiben.

Gruß
Andreas