Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektromobilität (LF-Initiative #613)

[Jens R <pirat AT jr-chamaeleo.de>]

Andreas Witte wrote:

> - automatische Fensterdimmung 
> ...
> - aktives Kurvenlicht 
>...
> - "Bordcomputer" 
Da haben wir uns beim Begriff "Fahrassistenzsysteme" missverstanden.
Ich meinte die Systeme, die aktiv in den Fahrbetrieb eingreifen.

> - Dann der Energiefresser überhaupt: Datentechnik! Du hast hunderte
> kleinerer Steuergeräte im Fahrzeug verteilt, die alle auf bis zu 5
> CAN-Bussen IMMER kommunizieren. Wenn du die über den CAN weckst (einfach
> kurz 5V auf die Adern geben), schießt dir bei einem "normalen" Passat
> der Ruhestrom an der Batterie von 0,05 A auf lustige 25 A hoch.
Die Stärke der Sicherung ist keine Aussage über den tatsächlichen 
Energieverbrauch, höchstens über den maximalen.
 
> 
> Nein, die Klimanlage ist das kleinste Übel...
> 
>> Das mechanische Fensterkurbeln leichter und weniger anfällig sind, kann
>> ich nicht bestätigen.
> Kann ich aus rund 3 Jahren Werkstatterfahrung schon bestätigen!
> Insbesondere die Kabelbäume in die Türen sind ein Knackpunkt...
Von unkaputtbar war nicht die Rede. Aber meinen 6 Jahren Werkstatt habe ich
auch genug mechanische ausgetauscht.
> 
> Da ich mit meinen knappen 2 m sehr gut in den damaligen Passat passe,
> muss ich dir bei diesem Argument auch widersprechen.
Der Passat galt auch damlas schon als großes Auto. Aber 2m-Menschen waren 
damlals definitiv nicht der Standard, auf den das Durchnittsauto 
zugeschnitten wurde. Die Kopfstützen dieser Zeit sind für 2m-Menschen häufig 
eher eine Guillotine.
Damals mussten große Menschen zu so großen Autos greifen. Heute kann man mit 
>1,90m auch bequem Smart fahren. 

> Leider passt der neue Passat, den ich dann immer miete, nicht in den Hof
> meiner Firma ("Passat" hat offensichtlich nichts mehr mit "passen" zu
> tun), mein alter mit 1,8m breite kommt spielend in den Hof und kann
> trotz großem Wendekreis darin auch in 5 Zügen wenden...
Nach deiner vorherigen Mail wundere ich mich etwas über deine Passat-
Vorliebe. ;-)

> Es traut sich bloß keiner der Hersteller eine Submarke "simplecar" oder
> so ähnlich aufzumachen und dort die kleineren Motoren der letzten
> Generation nochmal zu verwerten, aus Angst, dass man dann bei den rel.
> "großen" Kleinwagen vielleicht wieder verliert, statt ein neues Segment
> zu erorbern. Dabei hab ich schon 2 Studien bei / von Freunden (im Rahmen
> deren Doktorarbeit) gesehen, die aussagen, dass ein solches Segment eher
> Gebrauchtwagen älter als 2 Generationen verdrängen würde.
Ich gehe davon aus, dass Autohersteller nicht den Kunden erziehen, sondern 
einfach ihre Produkte verkaufen wollen. Absolut abgespeckte Minimal-
Kleinwagen würde in D kaum einer kaufen.
Übrigens gibt es durchaus spartanische Kleinwagen - auch von von deutschen 
Herstellern. Die werden nur mangels Nachfrage nicht in D angeboten. Aber 
wenn man sich als Tourist in Südeuropa einen kleinen, billigen Mietwagen 
nimmt, wundert man sich manchmal, dass so etwas Spartanisches heute noch 
gebaut wird.
Aber die Klientel, die in Deutschland dauernd den Bau solcher Autos 
vorschlägt, kauft meist aus Prinzip keine Neuwagen, fährt 20 Jahre alte 
Möhren und schwört auf alte Vergasertechnik usw. Dabei wird dann gern 
übersehen, dass die alten Karren heute aus Sicherheits- und Umweltgründen 
als Neuwagen heute gar keine Zulassung mehr bekommen würden. 
 
Generell halte ich es für sinnvoll, auch in kleineren Auto Austattungen 
anzubieten, die diese Autos auch für Fahrer interessant machen, welche 
vorher große Autos gefahren haben. Wenn der Kunde aus Gründen des Komforts 
zum nächstgrößeren Auto greift, hat die Umwelt auch nichts gewonnen.

Darüber hinaus möchte ich die Dikussion über technische Details nicht 
unbedingt vertiefen. Politik sollte Rahmenbedingungen schaffen. Die 
Konstruktion von Autos würde ich - auch im eigenem Interesse;-) - den 
Entwicklern überlassen. 

Grüße
Jens