Re: [Ag-barrierefreiheit] Schulterschluss-Antrag zum BPT2013.1 "gesellschaftliche Teilhabe, Inklusion und Barrierefreiheit"

[Stephan Schurig <neoxtrim AT yahoo.de>]

Am 02.12.2012 15:15, schrieb Johannes Britz:
> Am 02.12.12 00:03, schrieb Stephan Schurig:
> > Wenn wir im Bereich Inklusion, Barrierefreiheit und gesellschaftliche
> > Teilhabe für Menschen mit Behinderung etwas bewegen wollen, dann kommen
> > wir meiner Meinung nach nicht umher, auch solch einen Schulterschluss zu
> > schließen und unsere Kräfte zu bündeln. Ich bitte euch darum, die
> > Anträge zu sammeln, die bereits eingereicht wurden oder jene, die "in
> > der Mache sind", zu verlinken. Ich denke, dass wir bis dahin ein gutes
> > Programm erarbeitet haben können.
> Hier ist aber zu berücksichtigen:
>
> Inklusion ist unser Ziel! Und um alle Menschen dorthin zu bringen,
> unabhängig von Behinderung oder Migrationshintergrund usw.. muss
> zwingend der Ausgangspunkt! von jeder Gruppe oder sogar Einzelfall
> brücksichtigt werden.
>
> Ein Mensch mit Behinderung hat einen anderen Bedarf zur Inklusion als
> ein z.B türischer Mitbürger der keine Behinderung hat. Es ist ein
> anderer Bedarf von nöten um diese zu inkludieren.

Aber da ist doch der Punkt.

Wo sind "Menschen mit Behinderung" denn eine homogene Gruppe? Blindheit, 
Tourette, Down-Syndrom, Legasthenie etc. sind alle völlig 
unterschiedlich. D.h. der "andere Bedarf" ist zwischen jeder 
"unterschiedlichen" Gruppe gegeben. Inklusion sagt, dass wir uns auf das 
Individuum beziehen und spätestens bei Menschen mit Behinderung und 
Migrationshintergund verschmelzen diese Kategorien zu was Neuem (sog. 
Intersektinalität). Beides voneinander zu trennen ist nicht Inklusion. 
Aber ihr habt Recht, die Konsequenzen sind völlig andere! Aber eben auch 
innerhalb der Kategorien muss anders gehandelt werden: Menschen mit 
afghanischem Hintergrund aus armer Familie brauchen auch völlig andere 
Unterstützung als Menschen mit britischem Hintergrund aus reicher Familie.

Ich weiss leider nicht, inwieweit ich mich noch klarer ausdrücken kann. 
In keinem der Bücher, die ich gelesen habe, wird so das Konzept der 
Inklusion aufgetrennt, wie wir das hier diskutieren. Aber ja, nochmals: 
Die Handlungsweisen sind andere!

LG

> Das kann nicht über einen Kamm geschoren werden.
>
> Das meint denke ich auch Julia.
>
> Ich such euch mal das entworfene Leitbild raus. Ich bin hier bei mir im
> Landkreis in der KTK (Kreis-Teilhabe-Konferenz). Die hat zum Ziel die
> Inklusion umzusetzen. Unser Sozialdezernent hat es inzwischen
> verstanden, das man nicht alle über einen Kamm scheren kann.