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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Zwangseinweisung und Eugenik

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

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Re: [Ag-barrierefreiheit] Zwangseinweisung und Eugenik


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Schestag <alex AT schestag.info>
  • To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Zwangseinweisung und Eugenik
  • Date: Wed, 04 Apr 2012 10:15:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>

Moin,

Am 04.04.2012 00:31, schrieb ESH:

> Alexander Schestag schrieb:
>
>> ESH schrieb:
>>> Alexander Schestag schrieb:
>>>> Das ist nicht das Ziel des Abtreibungsrechts. Daher können wir
>>>> hier die Diskussion sicher beenden.
>>> So bringt es wohl wirklich nichts, also gebe ich mal ein wenig
>>> Zeit über diese Reaktion nachzudenken. Dann später kann man
>>> dieses Thema ja bei Bedarf im "richtigen" Thread oder
>>> meinetwegen in der "richtigen" AG fortführen.
>> Ich halte die Piraten da für die falsche Partei - hoffentlich.
>> Deine Ansichten passen in dem Punkt eher zu den bibeltreuen
>> Christen.
> Du wertest hier bevor überhaupt eine Diskussion stattgefunden hat.

Nochmal: Was du hier behauptest, muß man nicht diskutieren, weil es
jeglicher Grundlage entbehrt.

> Von mir angerissene Fakten werden ignoriert.

Du verwechselst deine Meinung mit Fakten. Das ist bei fast jedem deiner
Diskussionsbeiträge das Problem.

> Welche Gründe hat das? Und dann dieser Verweis auf eine deutsche
> Version der Taliban?

Weil bei diesen genau diese Haltung vorherrscht.

> Mir scheint das noch keine angemessene Haltung für die Diskussion
> eines solchen Themas zu sein und offenbar fehlt hier in grundlegender
> Weise ein ethisches Problembewußtsein.

Offenbar fehlt bei dir das Bewußtsein, daß nicht jeder deiner
eindimensionalen Sicht zustimmt. Auch dein Verständnis von Ethik ist mir
zu eindimensional. Bei dem hier diskutierten ethischen Dilemma gibt es
nicht einen, sondern zwei Betroffene, das ungeborene Kind UND die Mutter!

> Im derzeitigen deutschen Abtreibungsrecht gibt es zwei Wertklassen.
> Den verbotenen aber bei Einhaltung der Fristenregelungsprozedur
> straffreien Abbruch. Und dann gibt es noch legale (!) Abbrüche, die
> z.B. gezielt auf Behinderte angewandt werden.

So weit, so richtig.

> Nun stellen wir uns mal vor, daß jemand ein Kind nach Ablauf der
> regulären Frist abtreiben lassen will, weil die Mutter eine helle
> Hautfarbe hat und das Kind eine dunkle?

Nein, das stellen wir uns nicht vor, weil das ein völlig anderer Fall ist.

> Die Mutter fürchtet sich vor gesellschaftlicher Diskriminierung und
> stellt dar, daß diese Diskriminierung sie erheblich belasten würde.

Und was hat das mit der Problematik zu tun?

> Dasselbe passiert dann bei einem Kind, das mit Trisomie 21
> diagnostiziert wurde.

Nein. Die Motive sind meist ganz andere:

- Das Kind wäre nicht lebensfähig
- Es besteht eine Gefahr für das Leben der Mutter
- 80% der betroffenen Frauen fürchten Überforderung

Angst vor gesellschaftlicher Diskriminierung spiel bei den Begründungen
dagegen so gut wie keine Rolle.

> Kann mir jemand ethisch sinnvoll begründen, weswegen das eine eine
> schwere Straftat sein soll und das andere völlig legal? Warum
> rechtfertigt die Diskriminierung dunkelhäutiger Kinder nicht deren
> Tötung, aber die Diskriminierung von Kindern mit Trisomie 21? Sind
> Behinderte Menschen zweiter Klasse?

Das kann dir keiner ethisch begründen, weil das keiner behauptet.

Ich bin wahrlich kein Freund von Abtreibungen. Aber eine Ansatz, der
Abtreibungen verbieten will und sonst keine Konzepte liefert, wie man
den mit der Diagnose meist völlig überforderten Frauen helfen kann, DAS
ist unethisch! Ich denke, jeder hier wird zustimmen, wenn ich sage, daß
man versuchen sollte, Abtreibungen zu vermeiden und daß utilitaristische
Sichtweisen, wie sie z. B. von Singer und Konsorten geäußert werden,
abzulehnen sind. Aber das dadurch zu tun, daß man Frauen, die sich in
einer Notlage befinden, kriminalisiert, ist inakzeptabel.

Alex
--
Alexander Schestag
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Cha bhi fios aire math an tobair gus an tràigh e.

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