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sg-presse - Re: [SG Presse] Notrufsystem eCall

sg-presse@lists.piratenpartei.de

Subject: Mailingliste der SG Bundes-PR

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Re: [SG Presse] Notrufsystem eCall


Chronological Thread 
  • From: Carsten Sawosch <carsten.sawosch@piratenpartei.de>
  • To: <sg-presse@lists.piratenpartei.de>, <sg-presse@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [SG Presse] Notrufsystem eCall
  • Date: Thu, 29 Mar 2018 12:34:23 +0000 (UTC)

In jedem Fall erstmal herzlichen Dank für die Informationen. Das mit der Arbeit geht mir leider ebenso...;-(

Viele Grüße

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Sawosch

Piratenpartei Deutschland
Vorsitzender

Website: www.piratenpartei.de

Piratenpartei Deutschland – Pirate Party of Germany
Pflugstraße 9a
D-10115 Berlin
Germany

Carsten Sawosch (Vorsitzender),
Sebastian Alscher (Stellvertretender Vorsitzender),
Lothar Krauß (Schatzmeister),
Dorothea Beinlich (Stellvertretende Schatzmeisterin),
Ute Elisabeth Gabelmann (Politische Geschäftsführerin),
Astrid Semm (Stellvertretende politische Geschäftsführerin),
Thomas Knoblich (Generalsekretär)
Tobias Stenzel (Stellvertretender Generalsekretär)
Petra Stoll (Stellvertretende Generalsekretärin)



On Thu, Mar 29, 2018 at 2:05 PM +0200, "foo" <sg-presse@lists.piratenpartei.de> wrote:

Weitergeben darf man natürlich nur offene Quellen - aber ich habe gerade noch eine wichtige gesucht und gefunden.

Nachtrag einer offenen Quelle:
http://www.eena.org/ressource/static/files/2012_04_04_3_1_5_ecall_v1.6.pdf

Da ist auch der standardisierte Minimaldatensatz definiert, der übertragen wird.
Wir sollten als Piraten faktenbasiert argumentieren, gerade wenn wir vor Gefahren warnen - kompetent, nicht alarmistisch.

Wer Zeit hat, ruhig mal weider bei der EENA rumschauen, so Sachen wie
http://www.eena.org/download.asp?item_id=234  Security and Privacy Issues in NG112
http://www.eena.org/download.asp?item_id=162  Next Generation eCall
können interessant sein.

Grüße
foo

Am 2018-03-29 um 13:59 schrieb foo (pirat@plusquamperfekt.de via sg-presse Mailing List):
> OK, ein paar Notizen als Material:
> 
> * Grundsätzlich ist es ja keine falsche Idee, daß im Falle eines Unfalls alle für die Rettungsdienste relevanten Informationen automatisch übermittelt werden, falls die Insassen bewußtlos oder bewegungsunfähig sein sollten. 
> -- genauer(!!) Standort, Automodell und Treibstofftyp wg. Brandgefahr, Anzahl Personen, Gurtstatus, Airbag-status
> -- optional: Geschwindigkeitsvektor vor dem Unfall mit Richtung (also wie schnell gewesen=wie heftig der Aufprall und in welche Richtung von der Fahrbahn runter); Mehrfachkollisionen, Kollisionstyp?
> -- automatische Sprachverbindung zur Notrufstelle per Freisprecheinrichtung
> -- der Basiskatalog der Daten entspringt der Wunschliste der Rettungsdienste.
> Aber:
>>> * Warum ist das Pflicht und nicht freiwillig? (Wenn etwas scheinbar gutes aufgezwungen werden muß, hat es meist einen Haken)
> (>> * Warum ist eine Deaktivierung/Abschalten nicht vorgesehen, warum könnte die Betriebserlaubnis eines Fahrzeugs bei Deaktivierung erlöschen? Rein formale Schikane, oder Absicht?)
> - (warum wird die genaue technische Fahrzeugkennung (VIN = Vehicle Idenfitication Number) übertragen?)
> * Pflicht für Neuwagen, es gibt keine Nachrüstungspflicht.
> 
> * Es werden Standard-Mobilfunkmodule mit SIMs eingesetzt. Die Mobilfunkbetreiber geben eCall eine Sonderbehandlung; die betrifft aber nur Vorrang bei den (Not)rufen.
> * Laut eCall-Gesetz wird erst bei Unfall oder manuell ausgelöst die Mobilfunkverbindung aufgebaut und der definierte "Minimaldatensatz" übertragen. (Das ist auch so, damit es keine laufenden Kosten verursacht)
> * Sind aber "erweiterte Zusatzdienste" in Betrieb (Herstellerabhängig), ist die SIM i.d.R. permanent eingebucht, und die Die üblichen Mobilfunk-Schnüffelmöglichkeiten (Lokalisierung eines SIM-Verwenders über Triangulation der Funkzellen, Nachvollziehen des Fahrtweges, Standorte usw.) treffen zu.
> 
>>> -- was ist mit Notruf in Gegenden mit schlechter Netzabdeckung? Beim Zustand der Konnektivität in Deutschland kann eCall nur so gut sein, wie das Mobilnetz. Trügerische Sicherheit?
> -- restliche EU: *sollte* funktionieren, aber langes hin und her der Mobilfunkbetreiber, Unterschiede in der Umsetzung der Standards.
> * natürlich gibt es nur eine Handvoll Anbieter von eCall-Modulen. D.h. für einen Angreifer ist es überschaubar, was er sich da vornehmen muß.
> * die russische Variante heißt übrigens "GLONASS"; siehe auch "ERA-GLONASS"
> * zusätzlich ist zur Lokalisation ein GPS-Modul (o.ä.) verpflichtend. (Oberbegriff dieser Dinge: GNSS)
> * eCall verwendet zwar 112-Infrastruktur, es gibt aber auch optional "TPS" = Third Party Service providers als Weiterleiter. D.h. da sitzen dann noch andere mit in der Kette.
> * die eCall-Module sind notwendig tief im System integriert, i.d.R. über CAN-Bus oder Ethernet. *Sollte* ein eCall-Modul übernommen werden können, ist also auch die Fernsteuerung/Störung des Autos über CAN-Bus eine theorhetische Möglichkeit. Allerdings würde ich dieses Thema nur mittelhoch hängen.
> 
> * "silent eCalls": Datenübermittlung ohne Sprachverbindung.
>>> Frage: gibt es verpflichtend einen Indikator, der den Insassen klar anzeigt, daß das eCall-Modul aktiv ist? Wie ist der implementiert - könnte ein Angreifer den mit abschalten, wenn er im System ist und z.B. die Freisprecheinrichtung aktiviert hat?
> 
>>> Ein gewisses Risiko erwächst daraus, daß das eCall-Modul als generelle Funkschnittstelle mit-verwendet wird; Hersteller sparen sich so ein separates Funkmodul und können "Over-The-Air"-Funktionalitäten über das eCall-Modul implementieren. Positiv verkauft werden darauf basierende Features z.B. mit "WLAN im Auto", aber auch "Diebstahlsicherung" - und so eine Diebstahlsicherung ist nichts anderes als eine Auto-Fernsteuerung durch den Hersteller oder Verkäufer, mitsamt Tracking-Option.
> Wie freiwillig ist das? Wie zuverlässig kann das abgeschaltet werden - und gegen Wiedereinschalten gesichert?
> 
> 
> -----
>>> der Unfallmeldedienst "UMD" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Herstellern mit der deutschen Versicherungswirtschaft. (+Bosch+IBM)
> 
> 
> Material:
> http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32015R0758&from=DE  eCall-Gesetz der EU
> http://www.eena.org/press-releases/tps-ecall-certificate
> http://www.eena.org/  European Emergency Number Association
> 
> Ich hoffe, oben ist 'was nützliches dabei. Bin bei der Arbeit, habe nicht mehr Zeit über;
> bei konkreten Fragen versuche ich zu antworten.
> 
> Grüße
> foo
> 
> 
> Am 2018-03-29 um 12:55 schrieb Carsten Sawosch:
>> Heute morgen gab es zu dem Thema einen Beitrag im Morgenmagazin vom ZDF, da die Einführung zeitlich kurz bevorsteht. Die wesentliche Aussage, welche uns wecken sollte ist, dass auch der Versand der Daten an den Hersteller technisch möglich ist. 
>>
>> Dieses aber unabhängig von einem echten Notruf, sondern durch entsprechende Konfiguration durch den Nutzer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser in epischer Breite Kenntnis davon hat, was dann alles übermittelt wird. 
>>
>> Viele Grüße 
>>
>> Carsten 
>>
>> Mit freundlichen Grüßen
>>
>> Carsten Sawosch
>>
>> Piratenpartei Deutschland
>> Vorsitzender
>>
>> Website: www.piratenpartei.de
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>> Carsten Sawosch (Vorsitzender),
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>> Astrid Semm (Stellvertretende politische Geschäftsführerin),
>> Thomas Knoblich (Generalsekretär)
>> Tobias Stenzel (Stellvertretender Generalsekretär)
>> Petra Stoll (Stellvertretende Generalsekretärin)
>>
>>
>>
>> On Thu, Mar 29, 2018 at 12:35 PM +0200, "foo" > wrote:
>>
>>     Weil ich in der Entwicklungs- und Spezifikationsphase von eCall dabei war, kann ich vielleicht auch ein paar Krümel beitragen. 
>>     Insbesondere möchte ich anmerken, daß die "Schnüffelfunktion" erst nachträglich kam. Ursprünglich sollte eCall erst nur auf (a) Unfallauslöser (z.B. gekoppelt mit Airbag), oder (b) manuelle Anforderung des Nutzers aktiv werden.
>>     Das war tatsächlich mal ausschließlich ein hilfreiches System, um Hilfe zu rufen.
>>
>>     Um welche thematische Ausrichtung geht's denn?
>>
>>     foo
>>
>>
>>     Am 2018-03-29 um 11:14 schrieb Anja Hirschel:
>>     >  
>>     > Hi Carsten,
>>     >  
>>     > Ich hab ein paar Links hier zum Thema, daraus sollten wir gut schöpfen können. Patrick, KAttasche und unsere "NRWler"  waren da u.a. sehr aktiv.
>>     >  
>>     > https://blog.piratenpartei-nrw.de/kvbonn/2014/03/20/gewerkschaft-der-polizei-fordert-zugriff-auf-ecall-daten/
>>     >  
>>     > https://www.piratenfraktion-nrw.de/2013/09/plenarrede-nico-kern-uber-das-ecall-notrufsystem/
>>     >  
>>     > https://kattascha.de/?p=1317
>>     >  
>>     > http://www.blackbeard.piratenpartei.de/tag/ecall/
>>     >  
>>     > https://www.piratenfraktion-sh.de/tag/ecall/
>>     >  
>>     > Grüßle
>>     > Anja
>>     > 
>>     >     Am 29.03.2018 um 06:50 schrieb Carsten Sawosch :
>>     > 
>>     >     > Guten Morgen,
>>     >     > 
>>     >     > ab April kommt das neue System eCall in Fahrzeugen zum tragen.
>>     >     > Informationen dazu sind z.B. unter
>>     >     > https://www.neues-deutschland.de/artikel/1083675.notrufsystem-ecall-ab-maerz-pflicht.html
>>     >     > zu finden.
>>     >     > 
>>     >     > Hatten wir zu dem Thema schonmal etwas? Interessant ist dabei, dass es
>>     >     > durchaus technisch möglich ist, Informationen über dieses System auch an
>>     >     > die "Notrufe" der jeweiligen Hersteller zu versenden.
>>     >     > 
>>     >     > Guten Start in den Tag und viele Grüße
>>     >     > 
>>     >     > Carsten
>>     >     > 
>>     >     > -- 
>>     >     > 
>>     >     > 
>>     >     > 
>>     >     > Mit freundlichen Grüßen
>>     >     > 
>>     >     > Carsten Sawosch
>>     >     > 
>>     >     > Piratenpartei Deutschland
>>     >     > Vorsitzender
>>     >     > 
>>     >     > Website: www.piratenpartei.de
>>     >     > 
>>     >     > Piratenpartei Deutschland – Pirate Party of Germany
>>     >     > Pflugstraße 9a
>>     >     > D-10115 Berlin
>>     >     > Germany
>>     >     > 
>>     >     > Carsten Sawosch (Vorsitzender),
>>     >     > Sebastian Alscher (Stellvertretender Vorsitzender),
>>     >     > Lothar Krauß (Schatzmeister),
>>     >     > Dorothea Beinlich (Stellvertretende Schatzmeisterin),
>>     >     > Ute Elisabeth Gabelmann (Politische Geschäftsführerin),
>>     >     > Astrid Semm (Stellvertretende politische Geschäftsführerin),
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