nrw-ak-tierschutz AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW
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- From: Carsten Knorr <carsten187.piraten.nrw AT googlemail.com>
- To: ag-tierrecht AT lists.piratenpartei.de, Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW <nrw-ak-tierschutz AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie
- Date: Thu, 26 Apr 2012 16:04:40 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-tierschutz>
- List-id: Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW <nrw-ak-tierschutz.lists.piratenpartei.de>
Hallo Maksida,
Am 26.04.2012 15:48, schrieb Maksida Vogt:
Hallo,Vielleicht kannst du das doch etwas umschreiben. Würde mich sehr interessieren.
ich habe Recherchen auf dieses Thema gemacht und gewisse Studien darüber. Allerdings nur Zoophilie Fälle welche mit den Pferden zu tun haben also kann ich nur über diese sprechen. Generell aber lassen diese Studien zum Teil auch Schlusse bezüglich anderen Tieren. Ich habe mich schon erklärt warum ich dafür stimmen würde Zoophilie unter Strafe zu stellen auch wenn ich nicht ausschließen möchte, dass in ganz wenigen Fällen das Tier eventuell damit einverstanden wäre. Da alle meisten Tiere nicht artgerecht gehalten werden ist das ein Problem welche Tiere dazu veranlasst auf sexuelle Angebote der Menschen einzugehen (jetzt mal die tierquälerische Fälle ausgenommen). In diesem Fall spreche ich also von den Fällen, wo Menschen in dem Tier (ich spreche jetzt spezifisch über das Pferd) einen Lebenspartner sehen und so behandeln. Manchmal sind diese Menschen diesem Tier treu, sie behandeln es mit Würde (so weit man dieses Wort hier verwenden kann) und haben etwas was sich "Beziehung" nennen kann. Diese Menschen sind in dieses Tier verliebt und das Tier reagiert dementsprechend zu diesen Menschen. Manchmal wird sogar das Tier nach der sexuellen Handlung "fragen". Somit möchte ich dem hier widersprechen:
Es gibt keine Möglichkeit herauszufinden ob das Tier einverstanden
ist und ein sexueller Akt an einem Lebewesen dessen Einverständnis
man nicht einholen kann, bleibt immer eine potentielle Vergewaltigung.
Bei den Pferden bin ich in der Lage so etwas zu beurteilen. Ich nehme an es gibt Menschen welche dieses bei anderen Tieren beurteilen können. Wenn man das Verhalten der Tiere kennt und wenn man in der Lage ist mit ihnen zu kommunizieren, dann ist aus dem Verhalten der Tiere sichtbar was zwischen Mensch und Tier passiert. Die Pferde zB kommunizieren das die ganze Zeit. Es ist nur, dass die meisten Menschen (und sogar diejenigen welche jeden Tag mit den Pferden zu tun haben) dieses nicht sehen. Warum die Menschen vieles was die Pferde kommunizieren nicht sehen liegt in den Techniken welche benutzt werden um das Pferd so zu benutzen wie das eben gemacht wird.
Es ist die Frage warum ist das so und was würde sein wenn das Tier die Gelegenheit hätte mit eigenen Artgenossen ihre Sexualität zu leben. Und aus meinen Recherchen geht heraus, dass diese Menschen diesen Aspekt vernachlässigen oder ignorieren. Denn aus den untersuchten Fällen und auch meiner Arbeit mit den Pferden (welche etwas anders ist als das was man in den Reitställen sehen kann wo die Tiere mittels Schmerzes dazu gezwungen etwas zu tun was die Menschen von ihnen wollen, sondern welche auf der Basis der freien Willen von einem Tier basiert) geht heraus, dass wenn die Pferde die Wahl haben artgerecht zu leben, werden sie nicht den Menschen als sexual Partner bevorzugen. Es mag sein, dass sie ihn dulden werden (Pferde sind sehr edle Tiere die sehr viel verzeihen und sich auf mehreren Level mit dem Mensch verbinden können), aber sie werden ihn nicht wählen.
Auch gab es von mir untersuchte Fälle wo die trächtigen Stuten nach wie vor sexuellen Kontakt mit dem Menschen hatten (von dem Menschen an sie herangetragen) welches nicht nur komplett gegen ihre Natur ist, sondern in diesem Fall hatte ich die Möglichkeit eines der Fohlen über 3 weitere Jahre intensiv zu beobachten. Dieses kleine Pferd war anders als andere Fohlen (wie ist eine längere Beschreibung und man muss sich mit dem Verhalten und Wesen der Pferde ein wenig mehr auskennen um dieses zu verstehen).
Wie äußert sich das denn bei Pferden ganz konkret?
Ich kann bestätigen, dass die Verletzungen auf der psychischen Ebene bei den Tieren tatsächlich vorhanden sind und tief sitzen und das auch bei diesen Fällen wo die Pferde eine enge Beziehung mit ihrem Besitzer hatten.
Diese Tiere werden in seltensten Fällen zusammen der Natur entsprechend gehalten. Meist werden Stuten separat von den Hengsten gehalten, und das zwischending Wallach wird entweder mit den Hengsten oder den Stuten gehalten. Warum man die Hengste kastrieren muss ist auch ein Thema für das Tierschutz, denn es liegt in der Natur der Hengste in Verbänden ohne Stuten zu leben. Also kann man die Hengste ohne Probleme zusammen in einer Herde halten. Stuten allerdings leben in der Natur immer mit einem Leithengst und eventuell einem oder mehreren Junghengsten bis diese die Familie verlassen und sich einer Bachelor Herde anschließen. In der Gefangenschaft bei den Menschen werden sie meist in Stuttenherden gehalten. Aber das ist ein anderes Thema.Das stimmt denke ich. Und trotzdem müssen wir als Tierschützer immer wieder Kompromisse mit der gewachsenen Kultur der Menschen eingehen. Das ist frustrierend, wenn man weiß, dass man das Problem nicht an der Wurzel angehen kann.
Also stoßen wir wieder auf nicht natürliche Haltung aus welche heraus Tiere, in den von mir untersuchten Fällen meist Stuten, in der entsprechenden Weise zu dem Mensch reagieren. Es gab Fälle wo die Stutten jeglichen solchen Kontakt verweigert haben. Diese Menschen haben dann "Rat" bei den anderen Zoophilie gesucht, wie man dann von dem Tier das bekommt was sie wollten. Es gibt verschiedene Fälle aber eines haben sie alle gemeinsam:
Tiere sind nicht erlaubt artgerecht zu leben.
Das ist unser Problem, daraus resultieren alle Probleme.
Die Frage mit den Teddy hab ich später dazwischen geschrieben. Hier ging es darum, wenn sich Hunde am Bein ihres Halters austoben. Die Aussage war, das sei Dominanzverhalten und schlechte Erziehung.
Bei den Hunden... Hier ist auch unser Problem, dass wir eben die Hunde nicht artgerecht halten, denn wir lassen sie nicht das tun was sie möchten und sich einen Partner suchen, richtig?
Das Problem ist immer das gleiche, wir zwingen die Tiere in eine, für sie unnatürliche Situation, und dann diskutieren wir über die Probleme welche daraus entstehen.
Bei den Hunden weiß ich nicht wie dieses Problem zu lösen wäre, aber ich denke wenn man die Ursache erkennt, dann ist Lösung auch irgendwo zu finden.
Über das hier bin ich allerdings sehr erstaunt:
Was ist mit Teddys und Kissen?
Da hat die Erziehung versagt. Das kann nicht als Proargument
angeführt werden
Verzeihung, könnte das bitte etwas näher erklärt werden? Erziehung hat versagt?
Und die Frage hab ich aufgeworfen, um zu verdeutlichen, dass es vielleicht auch dem Tier anderweitig Freude macht, ich mir also vorstellen kann, dass es sich hierbei vielleicht um eine Form der Selbstbefriedigung handelt.
Grüße
--
http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Arbeitskreis/Tierschutz
- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Carsten Knorr, 26.04.2012
- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Julia von der Ahe, 26.04.2012
- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Carsten Knorr, 26.04.2012
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- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Carsten Knorr, 26.04.2012
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- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Carsten Knorr, 26.04.2012
- Re: [nrw-ak-tierschutz] [AG-Tierrecht] Zoophilie, Julia von der Ahe, 26.04.2012
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