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nds-wolfenbuettel - Re: [Piraten WF-SZ] PIRATEN nehmen Sorgen um Windpark ernst

nds-wolfenbuettel AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Wolfenbüttel-Salzgitter (Niedersachsen)

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Re: [Piraten WF-SZ] PIRATEN nehmen Sorgen um Windpark ernst


Chronologisch Thread 
  • From: "Rainer Elsner" <mail AT rainer-elsner.de>
  • To: 'Kreisverband Wolfenbüttel-Salzgitter (Niedersachsen)' <nds-wolfenbuettel AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Piraten WF-SZ] PIRATEN nehmen Sorgen um Windpark ernst
  • Date: Sat, 11 Feb 2012 12:51:54 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfenbuettel>
  • List-id: Kreisverband Wolfenbüttel-Salzgitter (Niedersachsen) <nds-wolfenbuettel.lists.piratenpartei.de>

Gern geschähen :-)

Nun habe ich wieder eine Vorlage ;-) (und eigentlich keine Zeit :-()

Mit "wir" meine ich uns alle, also zunächst uns als Gesellschaft und dann -
quasi runtergebrochen - uns als jeweils einzelner Mensch. Denn wir tragen
alle gemeinsam und dann eben jeder für sich die Verantwortung dafür, was wir
tun (ob nun als einzelne persönliche Handlung oder als kollektive Handlung
von Gruppen, denen wir angehören). Dann müssen wir (letztlich als einzelne
Person) uns bewusst machen, ob wir die Folgen dieser Handlungen verantworten
können und wollen.
Dazu gehört zum Beispiel auch die Frage, ob es mir tatsächlich egal ist, was
mit den Menschen im Uranbergbau geschieht oder in Bangladesch, wenn der
Meeresspiegel steigt (die Liste der "Beispiele" ist sehr lang!). Am Ende
gehört dann selbstverständlich auch der Mensch dazu, der unter einem Windpark
leidet. Um das alles gegeneinander abwägen zu können, muss ich ergründen, wie
die einzelne Last tatsächlich aussieht. Für mich ist dann eine
"Verspargelung" der Landschaft (übertrieben ausgedrückt) auf jeden Fall
erträglicher als der Abriss ganzer Dörfer (Braunkohletagebau
http://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohlebergbau) oder eben strahlenverseuchte
Arbeiter und Anwohner (Beispiel Wismut im Erzgebirge, wir brauchen da gar
nicht in die Ferne schweifen
http://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_%28Unternehmen%29).
Für all diese Folgen sind wir als Gesellschaft verantwortlich, die derzeit
lebt, als hätten wir 1,5 Erden für unseren Ressourcenbedarf verfügbar
(http://www.taz.de/!78867/) und als einzelner Mensch, der dem zugehörigen
Lebensstil folgt und jeden Meter vom hübschen Einfamilienhaus zum Bäcker mit
dem SUV fährt (!polemische Übertreibung!).

Das ist der Hintergrund.

Und weiter, gesamtgesellschaftliche Probleme lassen sich nicht immer
"gerecht" lösen. Dann müssen besonders belastete Menschen in der Tat
entschädigt werden. Das alles ist übrigens grundlegen in Artikel 14
Grundgesetz geregelt (Eigentum verpflichtet
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html). Auch wenn das nicht alle
einsehen, wer mehr hat muss (in zumutbarem Rahmen) auch mehr geben, auch im
Kleinen. Als Beispiel: Wenn ich in einer Mietwohnung lebe(n muss), kann ich
nur bedingt Ansprüche stellen. Häufig muss ich damit leben, das
Hauptverkehrsstraßen laut sind, LKWs vorbeidonnern, das Haus hellhörig ist
und ich jedes Husten des Nachbarn höre, ich vom Balkon auf das Nachbarhaus
schaue usw. Irgendetwas ist immer. Solche Probleme habe ich im (dörflichen)
Eigenheim in der Regel weniger. Tatsächlichen Lärm durch Windkraftanlagen
muss ich dann sicher dennoch nicht hinnehmen, ein paar Windräder am Horizont
schon - meine ich.

Und zur ergänzenden Erklärung:
Ich bin Bürgermitglied im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt im
Rat der Stadt Wolfenbüttel. Benannt hat mich die Piratenfraktion. Ich selbst
bin aber kein Pirat.
Ich denke, wir arbeiten in der Fraktion aber ganz gut zusammen. Für das Thema
Windpark Ahlum-Dettum habe ich in den vergangenen Tagen ("nebenbei") eine
Hintergrundrecherche mit persönlicher Stellungnahme als Diskussionsgrundlage
zusammengestellt. Auf der Basis haben wir gestern Abend drei Stunden mit
Oliver aus dem zuständigen ZGB-Ausschuss diskutiert und weitere Überlegungen
zur Lösung des Konflikts angestellt. Das Diskussions-Papier von mir will
Werner auf der Seite der Stadtratsfraktion
(http://www.piratenpartei-wolfenbuettel.de/organisation/stadtrat/) ins Netz
stellen.
Die Diskussion und Arbeit zu dem Thema ist damit noch nicht abgeschlossen!
Ich denke aber, keiner von uns will irgendwem unzumutbare Lasten aufbürden!
Und alle wollen wir eine verantwortungsbewusste Politik.



Rainer Elsner schrieb:
> Es geht, wie so oft, um die Fragen: Wie wollen wir leben? Welchen
> Preis sind wir bereit, dafür zu bezahlen? Und welchen Preis sind wir
> bereit andere - nicht zuletzt in anderen Ländern und auch in der
> Zukunft - dafür bezahlen zu lassen?
danke für die Vorlage.

Wer ist wir?

Unsere Vorgehensweise ist üblicherweise, das Projekte die der Allgemeinheit
einen Vorteil versprechen durchgedrückt werden. Es gibt bei jedem Projekt
Lasten, die sollen dann von einer Minderheit getragen werden. So tackelt
unsere Demokratie. Das geht hin bis zur Enteignung im extremen Fall.
Diese Denke halte ich für nicht mehr zeitgemäß. Ich erwarte, das man den
Minderheiten oder selbst Einzelpersonen einen Ausgleich anbietet. Wie wäre es
mit einem Sonderstromtarif je nach Entfernung?
Das geschriebene kann man auf den Flughafen in BS, auf Überspannungsleitungen
oder Windkraft anwenden.

Würde mich freuen das in einer "Guideline" der Piraten wiederzufinden.
--
NDS-Wolfenbuettel mailing list
NDS-Wolfenbuettel AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nds-wolfenbuettel





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