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kommunalpolitik - Re: [Kommunalpolitik] Wolfsburg - Koalitionen auf Kommunaler Ebene

kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: KoPo-Koordination

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Re: [Kommunalpolitik] Wolfsburg - Koalitionen auf Kommunaler Ebene


Chronologisch Thread 
  • From: Hans Immanuel Herbers <pirat AT ergo-sumus.de>
  • To: KoPo-Koordination <kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Kommunalpolitik] Wolfsburg - Koalitionen auf Kommunaler Ebene
  • Date: Fri, 16 Sep 2011 17:13:59 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/kommunalpolitik>
  • List-id: KoPo-Koordination <kommunalpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,


beide fragen sind m.E. sehr wichtig:

Am 16.09.2011 13:42, schrieb Jürgen Stemke:
Die Linke würde gerne eine Gruppe mit uns bilden
Uns ist die einzelne Mandatsträgerin der Wählergemeinschaft auf den ersten
Blick sympathisch.

Die FDP und die parteiunabhängigen wollen alleine bleiben.

Piraten profitieren an vielen Orten davon, dass andere mit uns Fraktionen bilden und so Einzelmitglieder in Räten wichtige Mitwirkungsrechte bekommen. Darum finde ich, dass wir nicht grundsätzlich dann, wenn wir es mal schaffen selber Fraktion zu sein, anderen die Tür zuschlagen sollten. Aber: Eine Fraktion bilden würde ich nur mit Ratsmitgliedern, die uns zumindest 1. politisch halbwegs nahe stehen und 2. menschlich angenehm erwscheinen.

Das politische leuchtet denk ich schnell ein: Man muss ja über mehrere Jahre miteinander eben politisch auskommen und sich auf die gegenseitige Loyalität verlassen können.
Menschlich klarkommen ist ebenso wichtig. Denn die Fraktionsgemeinschaft eigentlich nicht Zusammengehöriger erfordert, dass man loyal und zuverlässig miteinander klarkommt.
Sofern Antragsrechte an den Fraktionsstatus gebunden sind ist üblich, dass Anträge, die nur eine Seite will, im Namen der Fraktion gestellt werden, die anderen Fraktionsmitglieder sich aber vorbehalten, nicht dafür zu stimmen. Es weiß ja jeder, dass es eine Gemeinschaft politisch Verschiedener ist.

Üblicherweise gibt es bei einer Fraktionsgemeinschaft Verabredungen. Dabei gibts zwei sehr verschiedene Varianten:
A. Zwei Einzelne schließen sich zusammen um gemeinsam Fraktion zu sein oder
B. eine Fraktion nimmt wen anderes auf, der allein nicht Fraktion wäre.

Bei A. ist die Abmachung natürlich 50/50. Bei euch träfe aber B. zu. In dem Fall ist es üblich, dass der Dazukommende diesen oder jenen Ausschusssitz bekommt, Stellvertreter in anderen Ausschüssen wird und sich - soweit das seine poltische Gruppe ermöglicht - weitgehend an die Regeln der Aufnahmefraktion anpasst.

Fragen:

* Was bringt eine Regierungskoalition auf kommunaler Ebene?

* Welche Vorteile könnte es uns bringen, als Mitglied einer
Regierungskoalition

* Welche Nachteile könnte es uns bringen, als Mitglied einer
Regierungskoalition


Eine Koalition bringt wesentlich mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten und Informationsmöglichkeiten. Beides ergibt sich nicht aus irgendwelchen Formalien - formell gibt es keine Koalitionen in Kommunen - sondern aus der politischen Konstellation. Ob man diese Gestaltungsmöglichkeiten nutzen kann hängt davon ab, ob man selber hinreichend konkrete kommunale Ziele hat, die auch umsetzbar sind. Hat man die (erstmal noch) nicht, bringt es wenig.

Wenn man so will ist es ein Nachteil, dass man - wie überall im menschlichen Miteinander - nicht seine Partner vors Schienbein treten sollte, das rächt sich. Wer also massiv gegen Partei X schießen will soll keine Koalition mit ihr bilden.

Das Mehr an Information ist ähnlich wie überhaupt beim Einzug in den Rat auch zweischneidig: Ihr werdet erfahren, dass es oft schwierig ist, Infos auch öffentlich zu machen.


* Wer führt üblicherweise die Gespräche zu Koalition oder Gruppenbildung?
** Die Mandatsträger
** Der Vorstand
** Vorstand und Mandatsträger


Das bestimmt jede politische Kraft ganz allein. Fraktion sind erstmal die Mandatsträger. Wen die dazuziehn und ob Fraktion allein verhandelt oder mit der Partei (Vorstand, Sprecher) zusammen, liegt an Euch. Andere Partner können auch nicht bestimmen, welche Personen von Euch sie zu Koalitionsgesprächen einladen. Man läd die andere Fraktion und und wen die schickt, ist ihre Sache. Dabei ist das "Protokoll", dass fast immer die stärkere Fraktion die schwächere einläd.


Ich hoffe, das hilft etwas. Sonst gern mehr.


Viele Grüße


Hans Immanuel
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