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duesseldorf - Re: [Düsseldorf]NRW-Ergebnis und Programmausrichtung

duesseldorf AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - INFO - (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Düsseldorf]NRW-Ergebnis und Programmausrichtung


Chronologisch Thread 
  • From: Paul Panther <panther_77 AT live.de>
  • To: ML Düsseldorf <duesseldorf AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Düsseldorf]NRW-Ergebnis und Programmausrichtung
  • Date: Wed, 12 May 2010 18:21:37 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/duesseldorf>
  • List-id: Ortsgruppe Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) <duesseldorf.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Kai,

 

wie unterschiedlich Menschen doch Situationen wahrnehmen können. Du schreibst:

 

  • Der 24/7 hat ein fatales Bild gezeichnet! Wer sich da alles als Pirat
    präsentierte, trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn. Von dumm, über
    naiv, über politisch oder allgemein ungebildet, bis dauerhaft vulgär
    und gewalttätig war alles dabei. Dazu möchte ich mich gar nicht
    genauer äußern, aber es war imho eine Katastrophe, was da teilweise
    abgeliefert wurde.

Es ist halt wie im wahren Leben, zwei Menschen lesen die gleiche Zeitungsausgabe und werden beide zu einem total unterschiedlichen Ergebnis und einer unterschiedlichen Interpretation kommen. Was hast Du für ein Menschenbild? Das erinnert mich an den Satz "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" zum Beispiel in einer Partnerschaft, wobei die meisten Menschen damit meinen Vertrauen für sich selber (Selbstbild) und Kontrolle für die Anderen (Fremdbild).

 

Eine konstruktive Kritik könnte sein zu empfehlen in Zukunft zunächst eine Personalabteilung zu schaffen die Vorgaben von Qualitätsmerkmalen ausarbeitet und dann einzelne Bewerber selektiert, dann eine Schulung oder Gehirnwäsche zu veranstalten die für die ausgewählten Teilnehmer Pflicht ist und anschließend eine Vertragsstrafe zu vereinbaren wer gegen vorgegebene Regeln verstößt.

Die Bandidos in Essen sind so bestens und sehr erfolgreich organisiert mit einem hohen Ehrenkodex. Auf NTV war erst kürzlich ein Film der Einblick in das Leben der Organisation gab.

Ich könnte mir aber auch andere und besser Organisationsformen vorstellen die machbar sind und das ohne großen administrativen und kostenintensiven Aufwand. Ich denke mal darüber nach und werde Vorschläge für die Zukunft unterbreiten.

 

Ich habe das Projekt 24/7 als sehr interessant empfunden und möchte es nicht überbewerten was die Werbewirksamkeit auf das Ergebnis NRW ausgemacht hat. Man ist auf viele unterschiedliche Charaktere getroffen bei Projektteilnehmern wie Interessenten. Ein Obdachloser hat zeitweise längere Zeit das GM genutzt zum Aufwärmen, Reden, Gemeinsamkeitsgefühl, Trinken, etc.. Der muss sich übrigens wohl gefühlt haben, denn auf der Wahlparty ist auch ein anderer Obdachloser aufgetaucht und hat sich mit mir unterhalten. Ich habe mir da auch so meine Gedanken gemacht und mich gefragt wie mit der Situation, die aus dem Nichts entstanden war im GM, umgegangen werden soll. Darf man diesen Menschen als Mensch betrachten und anerkennen oder hat man diesen Menschen auf Grund seiner Lebenssituation den Zugang zum GM oder zur Wahlparty zu verweigern? Natürlich mit dem Hinweis es mögen sich doch die Profis (Sozialarbeiter) um diese Menschen kümmern. Politik trägt hier bestimmt keine Verantwortung und schon überhaupt nicht die aktuellen Machtinhaber der Politik. Ich glaube es kann jedem passieren in solch einer Situation zu enden, egal ob durch Eigen- oder Fremdverschulden. Habe da mal kürzlich einen interessanten Bericht eines ausgewanderten Deutschen in Spanien gelesen oder gesehen, der fast sein ganzes Vermögen durch die Krise verloren hat, sein Haus und alles hat er bereits verkauft und nun sich in einer Lebenssituation wiederfand, die er sich kurz vorher niemals vorstellen konnte. Er doch nicht. Es trifft immer die Anderen.

 

Meine Meinung ist der Wahlkampf war gut und das Ergebnis in Bezug auf die vorhandenen Mittel und Ressourcen auch. Viele aktive Piraten hatten nur eine viel zu hohe Erwartung und durchleben deshalb natürlich jetzt eine Enttäuschung die die Seele verarbeiten will oder muss. Natürlich haben sich einige mehr und andere weniger eingebracht, aber es war ja auf freiwilliger Basis. Wer meint zu viel getan zu haben, der kann es doch in Zukunft sein lassen. Andere zu kritisieren ist nicht der richtige Weg, eher andere zu motivieren durch Erfolg. Die Realität hat aber interessanter Weise gezeigt, die Ergebnisse lassen sich im Bereich von 1.5% nicht so analysieren wie bei einem Verlust von 10% der Wähler einer etablierten Partei trotz einem Wahlkampfbudget von 4 Millionen Euro. In einem Bericht in der RP (Forschungsgruppe Wahlen)  war zu lesen die Piratenpartei hat unter den Jungwählern 18 - 29 Jährigen einen 7% Anteil, gleichauf mit den Grünen. Die Voraussagen waren 3% plus/minus 2%. Daran erkennt man doch wie schwer es ist im Bereich 1 - 3% etwas zu errechnen oder abzuleiten. 

 

http://www.rp-online.de/public/druckversion/regional/landtagswahl/nachrichten/855080

 

Wir sollten nicht zu viel Energie für Kritik an Personen und Geschehenem verschwenden, sondern erst einmal uns erholen und auf neue Ideen vorbereiten. Wir müssen nicht alles den etablierten Parteien nachmachen wie Wahlanalyse, Schuldige suchen, etc..

 

Wenn Du meinst wir haben personelle Probleme in der Piratenpartei, dann sage mir wie wir die in einer Mitmachpartei verhindern können oder sollen? Sollten aktive Mitglieder Voraussetzungen mitbringen müssen um aktiv werden zu können? Wer selektiert und bestimmt? Angelika Merkel hat einmal öffentlich gesagt "Ich bin die Kanzlerin aller Deutschen", somit auch der Obdachlosen und Punker? Politik ist kein leichtes Geschäft. Die FDP hat es da als Ein Partei mit nur einem Thema einfacher und sich eine nette Zielgruppe ausgesucht wo der Umgang mit den Menschen bestimmt einfacher ist. Auch eine Möglichkeit politisch aktiv zu werden.

 

Hier die aktuelle Pressemeinung:

Dabei hätten die abgegebenen 119.581 Stimmen für die Piratenpartei schon beinahe 3 Parlamentssitze eingebracht, wenn es die Fünfprozenthürde nicht gäbe.

 

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::592640&hxmain_category=::pjsub::opinio::/politik___gesellschaft/deutschland/wahlkampf

 

 

piratiger Gruß

 

Paul aka Panther77 

  
 
 
> Date: Wed, 12 May 2010 15:10:46 +0200
> From: davekay.de AT gmail.com
> To: duesseldorf AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Düsseldorf]NRW-Ergebnis und Programmausrichtung
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