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bzv-stuttgart - Re: [Bzv-stuttgart] [Piraten BW] Landtagswahl aus Stuttgarter Sicht

bzv-stuttgart AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bzv-stuttgart mailing list

Listenarchiv

Re: [Bzv-stuttgart] [Piraten BW] Landtagswahl aus Stuttgarter Sicht


Chronologisch Thread 
  • From: Sören-Frederic Fischer <mail AT soerenfischer.de>
  • To: stefan.urbat AT piratenpartei-bw.de, Landesverband Baden-Württemberg <baden-wuerttemberg AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Mailingliste BzV Stuttgart <bzv-stuttgart AT lists.piratenpartei.de>, Mailingliste Piraten Stuttgart <bw-stuttgart AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Bzv-stuttgart] [Piraten BW] Landtagswahl aus Stuttgarter Sicht
  • Date: Mon, 28 Mar 2011 10:00:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/bzv-stuttgart>
  • List-id: <bzv-stuttgart.lists.piratenpartei.de>

Hallo Mitpiraten,

als der Kandidat für Stuttgart 2 will ich mich ebenfalls äussern.

Der Wechsel ist da - Ohne uns. Wir haben in diesem Wahlkampf richtig viel gelernt - und - den Aktiven #piraten in der Fläche von BaWü sei dank - sind wir Landesweit nicht abgestürzt. Die positive Tendenz haben wir allerdings auch nicht geschafft - Das lag auch an den doch sehr geringen Ergebnissen in Stuttgart.
Ich denke ebenfalls, dass die Wahlergebnisse in Stuttgart s21 geschuldet sind. Worauf sich das genau zurückführen lässt können wir nur vermuten. Es ist jedenfalls sehr Wahrscheinlich, dass die s21 und antiakw Wechselstimmung uns einige Wähler gekostet hat, die taktisch die Grünen gewählt haben. Ob diese Wähler bei den Grünen bleiben werden, liegt in deren politischen Handlungen. Eine Festlegung von uns auf s21 - hätte uns nicht geholfen. Taktische Wähler haben die Linke gnadenlos scheitern lassen, trotz deren absoluten Positionierung gegen s21.

Was haben wir geschafft? Wir werden in Stuttgart wahrgenommen - Und ich denke auch halbswegs positiv. Was uns bleibt ist - Weitermachen - die nächste Wahl im Ländle wird vermutlich erst in 5 Jahren stattfinden. 5 Jahre sind viel Zeit, vorallem für einen jungen Durchschnittspirat. Wir werden sehen wo wir bleiben, wenn es so weit ist. Vieles hängt von dem Erfolg der zukünftigen Landesregierung ab. Bedenkt, derzeit sieht es so aus als ob die CDU auf lange Sicht weiter verlieren wird, aber die nächsten Guttenbergs stehen sicher schon in den Startlöchern und können einen großen Einfluss haben.
Was haben wir gelernt? Wie die Wähler am Ende abstimmen bleibt immer eine spannende Sache. Hoffnung geben mir Wahlkreise wie Heidenheim und die Gegend um Karlsruhe. Ich denke herauszulesen, Engagement bringt uns in die Medien - Medienpräsenz bringt Stimmen. Und selbst in BaWü haben es einige WK geschafft in die Medien zu kommen.

Für Stuttgart lautet mein Fazit: Weitermachen - Wer bei den Piraten vom schnellen Erfolg überzeugt war, ist sicher schon lange Weg. Ich bin davon überzeugt dass die Arbeit die wir tun - die Öffentlichkeit über unsere Themen und anstehende stattliche "Maßnahmen" zu informieren - richtig und wichtig ist. Diese Arbeit wird uns nach diesem Wahlkampf ein Stück leichter fallen. (Wer von uns ist denn kein Überzeugungstäter?)

Abschließend möchte ich noch einen Appel and die Stuttgarter Piraten richten. Wir sind eine Lokale Gruppe - in der bundesweiten Piratenpartei - Teil einer internationalen Bewegung. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren - wir haben Themen die jede politische Ebene betreffen. In Baden Württemberg haben wir den Abwärtstrend stoppen können. Nun heißt es den Aufwärtstrend zu ermöglichen. Bremen und Berlin liegen noch vor uns - Helfen wir ihnen mit unserer Erfahrung, unserer Manpower oder zumindestens mit unseren Plakaten. ;-)

Niemand von uns hat sich extrem grobe Schnitzer erlaubt und wir haben unser möglichstes gegeben. Teilweise haben die Kandidaten tief in die eigene Tasche gegriffen. Ich gehe nicht davon aus, dass jetzt Leute mit Rücktrittforderungen verbrannt werden. Sollte jemand anderer Meinung sein, so soll dieser bitte mit mir anfangen - dann tue ich diesem gerne meine Meinung kund. *evil* 

mfg, Sören-Frederic Fischer



2011/3/28 Stefan Urbat (Orca) <stefan.urbat AT piratenpartei-bw.de>
Hallo,

als Kandidat im Wahlkreis 1 Stuttgart I muss ich mich jetzt wohl für das m.E. wirklich katastrophal schlechte Ergebnis v.a. in der Innenstadt der Landeshauptstadt, aber auch stadtweit rechtfertigen. Vorab ein paar Zahlen dazu:

in Stuttgart hatten wir eine geradezu abartige Wahlbeteiligung von 73,1%, fast gleich, wie bei der letzten Bundestagswahl (74,3%), weit über der Marke des Landes insgesamt (66,2%), bei der Bundestagswahl lag sie nur wenig über dem Landesschnitt. Eine Wahlbeteiligung von über 70% bei einer Landtagswahl mutet heutzutage geradezu irreal an, das muss man im Hinterkopf behalten.

Unsere Stimmenzahl bzw. -anteil sanken gegen den Landestrend (auch wenn allgemein starke Unterschiede in einzelnen Wahlkreisen bestanden) in ganz Stuttgart von 6042 (2,2%) auf 4586 (1,7%), landesweit blieben wir bekanntlich bei 2,1%.

Davon betroffen waren proportional etwa im gleichen Ausmass (alles in Prozent) die WKs I (2,8->2,0), IV (2,2->1,7) und II (2,1->1,6), nur in III hielt sich der ebenfalls erkennbare Abstieg in Grenzen (1,7->1,6).

Dabei war positiv anzumerken:

1. wir haben wesentlich mehr verteilt über die Stadt Infostände und zudem Piratenschifftouren gemacht als bei der Bundestagswahl

2. wir hatten diverse Einwurfaktionen von Flyern und Wahlvorschlagskarten (leider nicht so umfangreich wie geplant).

3. wir hatten in zwei WKs (I und II) auch Personenplakate, die an den wichtigen Orten auch ganz gut sichtbar waren.

Negativ anzumerken war:

1. zu wenig Aktive (deutlich weniger als bei der Bundestagswahl) haben in Stuttgart mitgeholfen, das hat v.a. die Plakatierung verzögert, teils eingeschränkt, sowie die Flyeraktionen stark beeinträchtigt, auch konnten wir nicht mehrere Infostände in den vier Wahlkreisen parallel machen.

2. die Stuttgarter Zeitungen haben uns weitgehend ignoriert (Zeitung fast ganz, Nachrichten brachten einen sachlich korrekten Artikel, ohne uns aber wie zur Bundestagswahl zu interviewen), ein bekanntes generelles Problem in Stuttgart mit den beiden einzigen großen Zeitungen hier (die berichten alles andere als umfassend oder objektiv, gleiche Gruppe).

3. Hauptgrund war die "alle-wählen-GRÜN-Mappus-muss-weg"-Haltung, die sogar in benachbarte Wahlkreise der Region Stuttgart noch ausstrahlte, in Stuttgart selbst aber am Drastischten wirkte. Sehr viele sagten uns, sie würden lieber uns wählen, "müssten" aber GRÜN wählen, um Mappus
wegzubekommen, das hat m.E. noch viel mit dem 30.9.2010 zu tun, also auch mit S21.

4. letztlich haben die GRÜNEN den Wahlkampf hier teils auch auf unsere Kosten betrieben, daher rührten auch verschiedene Reibereien mit denen gerade hier in Stuttgart... es ist ihnen gelungen, den Großteil der Wechselstimmen einzufangen, ALLE anderen Parteien hier in Stuttgart haben dadurch stark gegenüber der letzten Wahl verloren. Besonders schön zu sehen ist das an der LINKEN, die hier auch eine empfindliche Niederlage hinnehmen musste.

Unser Landesergebnis hat das weniger beeinträchtigt, als von mir befürchtet: ganze 0,02% besser war es ohne Stuttgart als mit, d.h. unverändert 2,1%.

Wer möchte, kann verlangen, dass ich die persönliche Verantwortung übernehme und nie wieder kandidiere; ich persönlich betrachte es aber nicht als eigene Verfehlung oder der der Stuttgarter Aktiven (wenn überhaupt, dann der zu vielen Inaktiven, denen müssen wir hier wohl mal den Kopf waschen). - Dass ich über das Ergebnis frustriert bin, brauche ich wohl nicht zu betonen, ich habe mein Möglichstes getan und finde mich mit einem Wahlkreis, der uns sehr gewogen ist und landesweit bei der Bundestagswahl nur von KA I+II, Ulm, Freiburg II und Konstanz geschlagen wurde, im unteren Drittel der WKs hinsichtlich Stimmenanteil wieder, von den drei anderen ganz zu schweigen, die auf den letzten Plätzen rangieren.

Alles Gute, Stefan

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