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brb-wahlkampf - Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen

brb-wahlkampf AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Brb-wahlkampf mailing list

Listenarchiv

Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Langen <t.langen AT piratenbrandenburg.de>
  • To: jp AT left-zeit.de
  • Cc: AG Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Piratenpartei Brandenburg <brb-ag-presse AT lists.piratenpartei.de>, brb-wahlkampf AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen
  • Date: Sun, 17 Aug 2014 12:52:55 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/brb-wahlkampf>
  • List-id: <brb-wahlkampf.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Piratenpartei

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA256

Lieber Jörg,

danke für die aufgeschlossene Reaktion.

Am 17.08.2014 um 12:17 schrieb jp AT left-zeit.de:
> Jörg Preisendörfer · PolGF PP LV BB Schreibtisch, am 16. August
> 2014
>
>
> Lieber Thomas:
>
> Zitat von Thomas Langen <t.langen AT piratenbrandenburg.de>:
>>
>> Hi,
>>
>> sorry, wenn ich jetzt schlechte Laune verbreite:
>
> Tust Du nicht; das wäre ja noch schöner. ;-)
>
>
>> "Ticketfrei für alle" entspricht in dieser Verkürzung nicht
>> unserer Programmlage. Wir setzen uns für eine Prüfung eines
>> fahrscheinlosen ÖPNVs ein; beschlossene Sache ist er nicht:
>> https://www.piratenpartei.de/politik/lebenswerte-umwelt/bauen-und-verkehr/
>>
>
>>
> Gleich der erste Satz dort heißt:
>
> "Die Piratenpartei ist davon überzeugt, dass ein fahrscheinfreier
> ÖPNV nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die
> Wirtschaft langfristig einen Gewinn darstellt."
>
> Und warum würden wir einen fahrscheinlosen ÖPNV prüfen wollen, wenn
> wir an seiner Einführung nicht interessiert wären?
>

Im zweiten Abschnitt heißt es: "Die Piratenpartei fordert eine Analyse
der Machbarkeit eines fahrscheinfreien ÖPNVs. Wir setzen uns dafür
ein, zunächst ein oder mehrere Pilotprojekte umzusetzen, die
wissenschaftlich begleitet werden sollen." etc.pp.

Es geht zunächst nur um die Machbarkeit, nicht um die unmittelbare
Umsetzung, wie das Plakat mE suggeriert. Natürlich läßt die Verkürzung
"Ticketfrei für alle" Interpretationsspielraum, aber im Sinne der
Aufrichtigkeit plädiere ich für Slogans, die wir auch wirklich so
umsetzen wollen.

Was mir noch auffällt, ist, daß der Zug wohl eher ein TGV oder sonst
was für lange Schnellstrecken ist, jedenfalls nichts, was mit
regionalem Verkehr verbunden wird.

>
>> Den Raketenwald (so wirken die Turmspitzen) verstehe ich als
>> Kulturbeitrag nicht.
>
> Tatsächlich hat die Potsdamer Partei (oder Wählervereinigung?)
> "Die Andere" in einem der vergangenen Wahlkämpfe plakativ den Turm
> der Garnisonkirche auf eine Raketenabschussrampe montiert.

Ist ja auch nicht so abwegig, kennt man die Geschichte dieser Kirche.
Nur - was hat die mit Kultur zu tun?

>
> Ich habe mich zugegebenermaßen auch mehrmals rückversichert, dass
> die Silhouette der Garnisonkirche jedenfalls in Potsdam verstanden
> wird; und mir wurden drei bis siebzehn heilige Eide geschworen,
> dass dem so sei.
>
>
>> Bildet das Kalottenmodell Tetrahydrocannabinol oder ein anderes
>> Cannabinoid ab?
>
> Nein, wie in meiner eMail notiert, stellt das Kalottenmodell eine
> Variante des MDMA-Moleküls dar (dem klassischen und im Idealfall
> einzigen Wirkstoff in Ecstacy-Tabletten); genau genommen das
> eigentlich psychoaktive R-Enantiomer des MDMAs.
>
> Die gestalterische Freiheit wurde bei dem Kallottenmodell genutzt,
> um die übliche blaue Farbe des Sauerstoffatoms durch Piratenorange
> zu ersetzen.
>
> Die Substanz MDMA habe ich gewählt, weil inzwischen nach ihrem
> Verbot 1985 seit etwa Ende der 1990er Jahre wieder vermehrt
> medizinische Studien damit durchgeführt werden, um den Einsatz von
> MDMA zur Untersützung evidenzbasierter Verfahren der Psychotherapie
> zu untersuchen.
>
> Ein politischer Nebenaspekt in dieser Konstellation ist, dass das
> MDMA, obwohl es synthetisiert werden muss, nicht patentiert werden
> kann, da es bereits vor vielen Jahrzehnten als Zwischenprodukt in
> einem Patent für die Herstellung einer anderen Substanz dargestellt
> wurde. Deshalb fehlt pharmazeutischen Firmen das wirtschaftliche
> Interesse an der medizinischen Erfoschung von MDMA, sodass die
> Forschungen dazu durch Stiftungen, Hochschulen und aus privaten
> Mitteln finanziert werden müssen.
>

Ich ziehe meinen Einspruch zurück - Sucht hat mit Ecstacy sicherlich
viel mehr zu tun als mit Cannabis. Bleib bei MDMA.

>
>> Die Distel als Symbolbild für den widerspenstigen Wähler (?)
>> erschließt sich nicht sofort - wirkt sie verstärkend?
>
> Deine Assoziation mit "Widerspenstigkeit" hat doch gut
> funktioniert, oder?
>
> Wappenspruch der Stadt Nancy, die die Distel im Wappen führt: "Qui
> s?y frotte s?y pique" ("Wer sich daran reibt, sticht sich daran").
>
> Ein wichtiger Aspekt ist, dass Kommunikation etwas anderes ist als
> Verständlichkeit oder Lesbarkeit. Plakate sind wie Romane ein
> Werkzeug zur Erzeugung von Interpretationen, mit denen sich die
> Empfänger beschäftigen. Das Ziel ist nicht, unspielerische,
> unsinnliche und deshalb letztlich unsouveräne Plakate zu entwerfen.
> Das Analog dieses Problems auf der Bühne nenne ich immer
> "sozialdemokratisches Erziehungstheater": Das Ergebnis des
> Anspruchs, alles stets objektiv nachprüfbar und widerspruchsfrei
> vorzukauen, führt zu einem völlig uninteressanten kommunikativen
> Akt.
>
> Auch die oft gehörte Forderung, ein Plakat müsse "beim schnellen
> Vorbeifahren" verständlich sein, greift nicht, da *nichts*, was auf
> ein Plakat im Format A1 gedruckt ist, die Forderung erfüllt, "beim
> schnellen Vorbeifahren" verständlich zu sein. Selbst bei
> Fahrrad-Geschwindigkeit sind Plakate im Format A1 im üblichen
> Abstand zur Straße meist kaum noch zu erkennen. Damit die
> Winkelgeschwindikeit so weit abnimmt, dass die Plakate theoretisch
> lesbar bleiben würden, müssten sie so weit von der Straße entfernt
> aufgehängt werden, dass sie wiederum zu klein wären, um selbst bei
> Stillstand überhaupt noch gelesen werden zu können.
>
>

Diese Theorie in allen Ehren (meine ich ernst), aber Disteln
assoziieren bei den Wenigsten positive Assoziationen (ich finde ihr
Blüten sehr schön), und auch zur Selbsidentifikation dienen sie mE nur
bedingt. Sind WIR DIE WÄHLER Stachel im Fleisch der Politik (und damit
im Prinzip nicht selbst in der Verantwortung), oder wollen wir die
bürgerferne Politik demokratisieren?

>> Und wer den Escher-Würfel in unserer 3-D Welt drucken kann, der
>> ist geistig auf einer ganz anderen Ebene als einer Brandenburger
>> Schule angemessen.
>
> :-)) Zunächst einmal enthält dieses Plakat eine Illustration und
> keinen realen Würfel.
>
> Es können aber Objekte real hergestellt werden, die aus einer
> bestimmten Perspektive wie "unmögliche Würfel" aussehen:
>
> *
> https://en.wikipedia.org/wiki/File:Impossible_cube_different_angle.png
>
> Die Illustration wurde aber gewählt, um zu irritieren, um mit dem
> Thema "Dreidimensionalität" zu spielen und um mit einer der
> üblichen Bauformen von 3D-Druckern zu assoziieren.
>

Wie Du meinst; paßt zu Deiner obigen Plakattheorie. Natürlich weißt
Du, daß der verlinkte Körper nicht der assoziierte ist. Wenn außer mir
keiner meckert, ist's ok.

>
> Herzlichst: -- Jörg
>

Thomas

- --
Thomas Langen (Cottbus), Beisitzer RV Südbrandenburg, Landtagskandidat

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