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brb-wahlkampf - Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen

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Betreff: Brb-wahlkampf mailing list

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Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen


Chronologisch Thread 
  • From: jp AT left-zeit.de
  • To: brb-wahlkampf AT lists.piratenpartei.de, Thomas Langen <t.langen AT piratenbrandenburg.de>
  • Cc: AG Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Piratenpartei Brandenburg <brb-ag-presse AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Brb-wahlkampf] [Brandenburg] Weitere Themenplakate in Kleinauflagen
  • Date: Sun, 17 Aug 2014 12:17:10 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/brb-wahlkampf>
  • List-id: <brb-wahlkampf.lists.piratenpartei.de>

Jörg Preisendörfer · PolGF PP LV BB
Schreibtisch, am 16. August 2014


Lieber Thomas:

Zitat von Thomas Langen <t.langen AT piratenbrandenburg.de>:

Hi,

sorry, wenn ich jetzt schlechte Laune verbreite:

Tust Du nicht; das wäre ja noch schöner. ;-)


"Ticketfrei für alle" entspricht in dieser Verkürzung nicht unserer
Programmlage. Wir setzen uns für eine Prüfung eines fahrscheinlosen
ÖPNVs ein; beschlossene Sache ist er nicht:
https://www.piratenpartei.de/politik/lebenswerte-umwelt/bauen-und-verkehr/

Gleich der erste Satz dort heißt:

"Die Piratenpartei ist davon überzeugt, dass ein fahrscheinfreier ÖPNV nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die Wirtschaft langfristig einen Gewinn darstellt."

Und warum würden wir einen fahrscheinlosen ÖPNV prüfen wollen, wenn wir an seiner Einführung nicht interessiert wären?


Den Raketenwald (so wirken die Turmspitzen) verstehe ich als
Kulturbeitrag nicht.

Tatsächlich hat die Potsdamer Partei (oder Wählervereinigung?) "Die Andere" in einem der vergangenen Wahlkämpfe plakativ den Turm der Garnisonkirche auf eine Raketenabschussrampe montiert.

Ich habe mich zugegebenermaßen auch mehrmals rückversichert, dass die Silhouette der Garnisonkirche jedenfalls in Potsdam verstanden wird; und mir wurden drei bis siebzehn heilige Eide geschworen, dass dem so sei.


Bildet das Kalottenmodell Tetrahydrocannabinol oder ein anderes Cannabinoid ab?

Nein, wie in meiner eMail notiert, stellt das Kalottenmodell eine Variante des MDMA-Moleküls dar (dem klassischen und im Idealfall einzigen Wirkstoff in Ecstacy-Tabletten); genau genommen das eigentlich psychoaktive R-Enantiomer des MDMAs.

Die gestalterische Freiheit wurde bei dem Kallottenmodell genutzt, um die übliche blaue Farbe des Sauerstoffatoms durch Piratenorange zu ersetzen.

Die Substanz MDMA habe ich gewählt, weil inzwischen nach ihrem Verbot 1985 seit etwa Ende der 1990er Jahre wieder vermehrt medizinische Studien damit durchgeführt werden, um den Einsatz von MDMA zur Untersützung evidenzbasierter Verfahren der Psychotherapie zu untersuchen.

Ein politischer Nebenaspekt in dieser Konstellation ist, dass das MDMA, obwohl es synthetisiert werden muss, nicht patentiert werden kann, da es bereits vor vielen Jahrzehnten als Zwischenprodukt in einem Patent für die Herstellung einer anderen Substanz dargestellt wurde. Deshalb fehlt pharmazeutischen Firmen das wirtschaftliche Interesse an der medizinischen Erfoschung von MDMA, sodass die Forschungen dazu durch Stiftungen, Hochschulen und aus privaten Mitteln finanziert werden müssen.


Die Distel als Symbolbild für den widerspenstigen Wähler (?)
erschließt sich nicht sofort - wirkt sie verstärkend?

Deine Assoziation mit "Widerspenstigkeit" hat doch gut funktioniert, oder?

Wappenspruch der Stadt Nancy, die die Distel im Wappen führt: "Qui s?y frotte s?y pique" ("Wer sich daran reibt, sticht sich daran").

Ein wichtiger Aspekt ist, dass Kommunikation etwas anderes ist als Verständlichkeit oder Lesbarkeit. Plakate sind wie Romane ein Werkzeug zur Erzeugung von Interpretationen, mit denen sich die Empfänger beschäftigen. Das Ziel ist nicht, unspielerische, unsinnliche und deshalb letztlich unsouveräne Plakate zu entwerfen. Das Analog dieses Problems auf der Bühne nenne ich immer "sozialdemokratisches Erziehungstheater": Das Ergebnis des Anspruchs, alles stets objektiv nachprüfbar und widerspruchsfrei vorzukauen, führt zu einem völlig uninteressanten kommunikativen Akt.

Auch die oft gehörte Forderung, ein Plakat müsse "beim schnellen Vorbeifahren" verständlich sein, greift nicht, da *nichts*, was auf ein Plakat im Format A1 gedruckt ist, die Forderung erfüllt, "beim schnellen Vorbeifahren" verständlich zu sein. Selbst bei Fahrrad-Geschwindigkeit sind Plakate im Format A1 im üblichen Abstand zur Straße meist kaum noch zu erkennen. Damit die Winkelgeschwindikeit so weit abnimmt, dass die Plakate theoretisch lesbar bleiben würden, müssten sie so weit von der Straße entfernt aufgehängt werden, dass sie wiederum zu klein wären, um selbst bei Stillstand überhaupt noch gelesen werden zu können.


Und wer den Escher-Würfel in unserer 3-D Welt drucken kann, der ist
geistig auf einer ganz anderen Ebene als einer Brandenburger Schule
angemessen.

:-)) Zunächst einmal enthält dieses Plakat eine Illustration und keinen realen Würfel.

Es können aber Objekte real hergestellt werden, die aus einer bestimmten Perspektive wie "unmögliche Würfel" aussehen:

* https://en.wikipedia.org/wiki/File:Impossible_cube_different_angle.png

Die Illustration wurde aber gewählt, um zu irritieren, um mit dem Thema "Dreidimensionalität" zu spielen und um mit einer der üblichen Bauformen von 3D-Druckern zu assoziieren.


Herzlichst:
-- Jörg





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