Re: [Ag-waffenrecht] Daten vom BKA

[Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>]

Broken Arrow schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass es wohl eine Problematik bezüglich des 
> "Verlierens" von Waffen beim LWB gibt.
> Mir ist auch aufgefallen, dass es fast keine Tatverdächtigen gibt, wenn 
> eine Waffe verschwindet. Wenn es Tatverdächtige gibt, dann sind das fast 
> immer deutsche Tatverdächtige.
>
> Glaubt ihr, dass es tatsächlich beim LWB eine Schwachstelle gibt, was 
> die "Überführung" einer Legalwaffe zur illegalen Waffe angeht?
>
> Wenn ja - sollen wir bei den Länderbehörden nachbohren, wie sich die 
> Verlustfälle/Diebstahlsfälle beim LWB im Detail zusammensetzen?

Die meisten "verlorenen" Waffen sind lt. Vermutung eines 
Waffenbehördenmitarbeiters Waffen von Verstorbenen, die noch in der WBK 
stehen, von den Erben aber nicht zu aufzufinden sind. Und die Behörden 
haben auch nie alle anderen Behörden wegen des Verlustes angeschrieben, 
sondern die Waffen einfach als Verlust verbucht. Das ist ein reiner 
Verwaltungsakt.

Dies wird auch u.a. der Grund dafür sein, dass wir statt der vormals 
geschätzen 10 Mio. legaler Waffen nur noch knapp 6 Mio. haben. Viele 
"verlorenen" Waffen stehen mit Sicherheit schon auf anderen WBKs, nur der 
ehemalige Inhaber hatte es einfach versäumt, den Verkauf/die Übergabe an 
den neuen Berechtigten seiner Behörde zu melden. Wenn er dann verstirbt, 
finden die Erben die noch eingetragenen Waffen nicht und melden sie als 
Verlust.

Dies passiert so häufig, dass es schon im Web Formulare dafür gibt.
http://www.lk-starnberg.de/PDF/Meldung_%C3%BCber_den_Verlust_einer_Schusswaffe.PDF?ObjSvrID=613&ObjID=2787&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1263972202

Ich verweise mal als Beispiel auf diesen Thread.
http://waffen-welt.de/archive/index.php/t-3729.html

Speziel für ukw:
Waffenbesitzer stehen wegen des unübersichtlichen Waffengesetzes fast 
jeden Tag mit einem Bein im Gefängnis, obwohl sie fest der Meinung sind, 
dass sie alles richtig machen. Das können sie aber nicht, weil das Gesetz 
nicht mal für Rechtsanwälte durchschaubar ist - wenn du dir den Cartoon 
meiner Signatur anschaust, wirst du wissen warum.

Wenn jede verlustig gegangen Waffe so gefährlich wäre, dann müssten 
eigentlich 3000-4000 jährlich "verlorene" Waffen zu mindestens ebensoviel 
Straftaten führen. Tun sie aber nicht.

Entweder sind die Waffen nicht gefährlich, oder die Finder nicht 
gefährlich oder sie sind gar nicht verloren worden, sondern nur die 
Datensätze bei den Behörden sind nicht auf dem aktuellen Bestand. Ich 
weiss nur, dass die erste Annahme stimmt, ansonsten hätten die Behörden 
schon längst Prozedere eingeleitet, um diesen Umstand zu ändern. Der 
Rest ist unbelegte Vermutung. Aber in einem Land, wo man für tot erklärt 
werden kann und monatelang um seine Rente kämpfen muss, ist die letzte 
Annahme sehr wahrscheinlich..