Re: [Ag-waffenrecht] Enno Lenze will Waffenschein (ja wirklich! nein, keine WBK) beantragen...

[volkert <tomalavr AT aol.com>]

Am 23.07.2012 13:24, schrieb Kaspardavid:
> 2012 wurde eine Reform angestoßen, die statt der 37 den Stadt- und 
> Landkreisen entsprechenden Polizeidirektionen und Polizeipräsidien 
> zwölf regionale Polizeipräsidien vorsieht. Diese sollen in Mannheim, 
> Heilbronn, Karlsruhe, Ludwigsburg, Stuttgart, Aalen, Reutlingen, Ulm, 
> Offenburg, Freiburg, Tuttlingen und Konstanz angesiedelt werden. Die 
> organisatorische Umsetzung soll innerhalb eines Jahres erfolgen. 
> Ausdrückliches Ziel ist, die Leitungsebene zu verschlanken und dafür 
> mehr Personal "vor Ort" in den Revieren und Posten zu haben.

Ein nettes Beispiel für Nebelwerfertaktik.
Zunächst ging es tatsächlich um die Reduktion der Führungspositionen 
(Polizeidirketoren, Polizeipräsidenten).
Damit einher gehen auch Reduktionen in der Mittleren Führungseben, sowie 
massive Umstrukturierungen. Die Positionen werden durch 
Frühpensionierungen und Streichung der freigewordenen Planstellen 
erreicht. Tatsächlich wird in Mannheim das Polizeipräsidium bestehen 
bleiben. Allerdings werden dort nur noch Schupos Dienst verrichten. Die 
Kripo wird nach Heidelberg ausgelagert. Dort wird dafür die 
Polizeidirektion aufgelöst. Damit ist Mannheim auch für Heidelberg 
zuständig. Das mehr an Personal vor Ort (s. dein Zitat oben) besteht aus 
ehemaligen Vollzugsbeamte der Kommunalbehörden die der Schutzpolizei 
überstellt werden. Ob das dann tatsächlich vollwertige Schupos sein 
werden würde ich stark bezweifeln. Die Polizeiposten in der Stadt 
Mannheim sind heute schon massiv unterbesetzt. Zwischen 19:00h und 
06:00h und insbesondere an Wochenenden und Feiertagen sind in ganz 
Mannheim nur noch drei Revierposten (Neckarau, Innenstadt, Käfertal) 
besetzt. In Heidelberg soll es künftig auch nur noch drei ständig 
besetzte Revierposten geben, die von der PD Mannheim gesteuert werden. 
Das bedeutet, dass es im Notfall schon mal länger dauern kann, bis 
Vertreter der Staatsgewalt vor Ort sind. Und die wenigen Polizisten, die 
noch brav ihren Dienst versehen sind in der Regel heute schon überlastet 
und schieben mächtig viel Frust und Überstunden vor sich her.
Mit der Polizeireform 2012 werden also massiv Personalkosten eingespart. 
Das geht dann natürlich nur zu Lasten des verbleibenen Personals und 
unserer Sicherheit. Aber keine Sorge, Gall und Kretzschmer haben immer 
noch ihren persönlichen Wachschutz rund um die Uhr. Der ist nämlich 
nicht von der Polizeireform 2012 betroffen.