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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus


Chronologisch Thread 
  • From: Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus
  • Date: Wed, 30 May 2012 17:11:54 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Mats schrieb:
Ahoi,
mal im Ernst, werbehauptet es gäbe eine Legalwaffenflut, hat gar keine Ahnung von Sportschießen, Jagen und Legalwaffenbesitz.

Da hast du Recht. Von den ca. 3,5 Mio. legalen Waffenbesitzern sind nur noch 2,5 Mio. übrig.
Von den ca. 10 Mio. legalen Waffen sind nur noch ca. 6 Mio. übrig.
D.h. es gibt einen LEGALEN Waffenschwund.

Der Waffenrechts-Experte der GdP, Sascha Braun, zitierte am 21.05.2012 im Bundestag aus den PKS: 1971 gedroht 6065 / 2011 gedroht 6623

Diese Zahlen belegen nach Sascha Braun nicht den Passus: weniger legale Waffen= weniger Missbrauch.

Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta/Georgia forschte drei Jahre bezüglich Verbote bestimmter Waffen und Munitionsarten, Einschränkungen beim Kauf (einschließlich Wartezeiten), Registrierung und Zulassung, Gesetze zum verdeckten Führen von Schusswaffen („concealed carry weapons“, CCW), Gesetze, die den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Schusswaffen daheim und in der Schule verhindern sollen sowie die Zusammenwirkung mehrerer dieser Einschränkungen.

Es kam zu folgendem Ergebnis: Es gibt keinen Nachweis dafür, daß Waffengesetze Gewalt verhindern können. Geht man davon aus, dass Gesetzesbrecher ihre Waffen illegal benutzen, werden sie sich davon eben auch nicht durch Waffengesetze oder gar Verbote abhalten lassen. Sie werden die Waffen weiter einsetzen, selbst wenn der Rest der Bevölkerung entwaffnet würde.[1]

Gary Mauser ist Professor Emeritus der Simon Fraser University in Kanada und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Waffen und Verbrechen.

Nach seiner Auffassung beruhen die Bemühungen der Vereinten Nationen, den Zugang zu Kleinwaffen und leichten Waffen für Zivilisten zu beschränken, auf zwei zentralen und falschen Annahmen.

*1. Falsche Annahme der UN: Privatwaffenbesitz führt zu Gewalt *

Diese Behauptung beruht auf einem fehlerhaften Modell, das das öffentliche Gesundheitswesen für die Erforschung von Epidemien benutzt, für Studien bezüglich Schusswaffen jedoch völlig ungeeignet sei. Er verweist auf seine wissenschaftliche Studie des Fraser Institutes „Hubris in the North“.

a) Keine methodologisch fundierte Studie hat eine sinnvolle Beziehung zwischen Mordraten und Waffenbesitz gefunden.

b) Keine seriöse wissenschaftliche Forschung unterstützt die Behauptung, dass private Waffenbesitzer die treibenden Kräfte für Unruhen oder Gewalttaten darstellen.

c) Eine Vielzahl von anderen Faktoren erwies sich als wichtig: Mangel an wirtschaftlicher Freiheit, organisierte Kriminalität, nichtdemokratische Regierung, staatliche Korruption, Drogenhandel und andauernde gewaltsame ethnische Konflikte.

d) Die Studien des Small Arms Survey lassen vermuten, jedoch nicht beweisen, dass es eine Relation zwischen dem privaten, legalen Waffenbesitz und sozialen Problemen gibt: Privater Waffenbesitz ist am stärksten in den größten und reichsten Gesellschaften vertreten. Diese Gesellschaften sind gleichzeitig die Länder mit der stabilsten politischen Lage und den geringsten Gewaltraten.

*2. Falsche Annahme der UN: Durch die Einsammlung und Vernichtung von Waffen aus privatem Besitz wird verhindert, dass Kriminelle und Terroristen sich bewaffnen können, wodurch Kriminalität, ethnische Konflikte und Instabilität verringert werden.*

a) Nur wenige Länder dieser Welt sind in der Lage, ein komplexes Registrierungssystem einzuführen, in dem alle Waffenbesitzer und alle Schusswaffen lizensiert werden. Kanada und Südafrika sind an der Einführung gescheitert. Auch kann kein Land, das eine Registrierung hat, effektiv beweisen, dass dadurch ein Rückgang der Gewaltdelikte eintrat.

b) Waffenverbote zeigen selten eine Wirkung. Weder in Jamaika, noch in England. England hat sein Waffenrecht über Jahrzehnte immer stärker verschärft und 1997 sämtliche Kurzwaffen verboten und beschlagnahmt. Trotzdem liegt die Mordrate 2009 in England höher als vor dem Waffenverbot. Achtzig Jahre lang war der Privatwaffenbesitz in Russland sehr niedrig. Trotzdem lag die Mordrate viermal höher als die der Vereinigten Staaten. Und in Ruanda ist die Machete das hauptsächliche Tötungswerkzeug.

c) Der Grund, dass Nationen (oder Regionen) mit mehr Waffen zu niedrigeren Gewaltraten tendieren ist eher politisch als kriminologisch. Politiker denken oft, dass ein Verbot von Waffen eine schnelle Lösung ist. Aber Waffenverbote funktionieren nicht, wenn überhaupt, machen sie die Sache noch schlimmer. Die Verbote entwaffnen die gesetzestreuen Bürger, werden aber von den gewalttätigen und kriminellen Bewohnern ignoriert. Staaten mit großen Gewaltproblemen neigen dazu, die Waffenrechtsregelungen zu verschärfen. Als Beispiel dienen so unterschiedlichen Ländern wie Jamaika und den Irland, wo in den siebziger Jahren praktisch alle Schusswaffen verboten wurden. Trotzdem haben die Mordraten, auch die mit Schusswaffengewalt, stetig zugenommen. [2]

[1] http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/rr5214a2.htm
[2] http://www.garymauser.net/pdf/HubrisNorth.pdf




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