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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Waffen zu Hause, Munition im Schützenhaus
  • Date: Sun, 27 May 2012 11:42:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Am 27.05.2012 um 03:22 schrieb Jan Schejbal:

> TheBug schrieb:
>> Wie verhinderst Du, dass ein Schütze sich doch ein paar Schuss in die
>> Tasche steckt?
>
> Nicht zuverlässig - genausowenig wie man verhindern kann, dass ein Schütze
> sich neben seiner legalen Waffe auf dem Schwarzmarkt noch eine illegale
> nebst Munition kauft (oder nur die Munition für seine legale Waffe illegal
> besorgt). Wenn man Maßnahmen treffen könnte, die es unwahrscheinlicher
> machen, dass größere Munitionsmengen abhanden kommen, sollte man das
> natürlich tun.

100 Schuss KK Munition passen aber locker in die Hosentasche. Und auch
Großkalibermunition ist nicht so unhadnlich, dass man nicht etliche Schuss
bei jedem Training verschwinden lassen könnte.

> Mit der Regelung ließen sich zwei Szenarien zwar nicht verhindern, aber
> deutlich unwahrscheinlicher machen:
>
> a) Unvorbereitete Affekttaten: ein sich sonst ordnungsgemäß verhaltender
> Schütze ist zu Hause und rastet aus irgeneinem Anlass aus. Er schnappt sich
> eine Waffe und erschießt irgendwen oder sich selbst. Nein, die Mehrheit der
> Schützen wird das nicht tun. Aber einige schon. Trotz
> Zuverlässigkeitsprüfung und allem.

Ich wage mal zu behaupten, dass die Sorte Mensch, die tatsächlich in so einer
Situation zur Waffe greift auch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sorte ist,
die heimlich Munition mit nach Hause nehmen würde.

> b) Missbrauch durch Unbefugte inkl. Familienmitglieder: der Sohn des
> Schützen, der in der Schule immer fertiggemacht wird, stiehlt den Schlüssel
> zum Waffenschrank/schaut dem Vater über die Schulter, während er das
> Zahlenschloss betätigt, bedient sich und läuft am nächsten Tag Amok. (Wir
> gehen mal davon aus, dass der sich ordnungsgemäß verhaltende Vater
> aufpasst, dass der Sohn im Verein keine Munition mitgehen lässt).
>
> Geplante Taten könnte man so nur (je nach Täter mehr oder weniger stark)
> erschweren, ungeplante aber in vielen Fällen verhindern.

Die Zahl der Affektaten mit Messer ist eh schon erheblich höher als die mit
legalen Schusswaffen, es würden dann also wenige bei den Messern und anderen
Gegenständen hinzukommen, die Gesamtzahl sich aber voraussichtlich nicht
ändern.

> Ich versuch Lösungen zu suchen, die sinnvoll sind, die Sicherheit erhöhen,
> besorgte Bürger dadurch beruhigen, und Sportschützen möglichst wenig
> behindern. Ein Vorschlag, bei dem das Waffengesetz an 1-2 Stellen
> verschärft wird, die etwas bringen, aber nicht wehtun, aber dafür an 1-2
> Stellen entschärft wird, die nix bringen, aber für die Sportschützen extrem
> lästig sind, wäre für alle ein Gewinn.

Ich denke die wirksamste Maßnahme wäre es ehrlich mit der tatsächlichen
Situation umzugehen. Dazu gehört erst mal eine Veröffentlichung der
wirklichen Zahlen, wie das vor 2002 der Fall war. Wobei dei Aufschlüsselung
verfeinert werden muss, da damals auch noch zu viele verschiedene Dinge in
einen Topf geworfen wurden. Eine ganz klare Aufstellung wie viele Straftaten
mit legalen Waffen begangen wurden, unterschieden nach erlaubnisfreien und
erlaubnispflichtigen Schusswaffen, aufgeschlüsselt nach den genauen Arten der
Straftaten (gedroht, abgefeuert, Körperverletzung, Mord, Totschlag) ist
notwendig.

Momentan haben wir den Status Sensationsberichterstattung, seltene
Einzelfälle werden überproportional aufgebläht. Wenn aber deutlich klar wird,
dass es sich halt genau um seltene Einzelfälle handelt, dann dürfte auch klar
werden, dass keine Verschärfung des Waffenrechts notwendig ist.

> P.S.: Ja, wirksame Maßnahmen gegen Mobbing an Schulen wären ein wesentlich
> besserer Schutz gegen Amokläufe.

Absolut. Die Verfügbarkeit von Gegenständen mit denen man prinzipiell Töten
kann ist nicht der Auslöser für eine Tat.



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