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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit


Chronologisch Thread 
  • From: tomalavr AT aol.com
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit
  • Date: Wed, 15 Feb 2012 01:06:50 -0500 (EST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Danke Cathy,


mit deiner Aussage triffst du imho tatsächlich ins Schwarze:
*Da kein deutscher Amokläufer wirklich ein Sportschütze oder Jäger war,
sondern lediglich waffen-affin, müssen wir auch auf die positive Wirkung
der Einbindung im Verein bzw. der Jägerschaft hinweisen, wo soziale
Kompetenzen und Verantwortung für andere entwickelt werden.*

Ich denke wir müssen genau diese positiven Wirkungen herausstellen.
In meinen vielen Jahren als Sportschütze konnte ich einigemale beobachten,
wie so mancher Zappelphillip - heute nennt man das ADHS - in verblüffend
kurzer Zeit ruhiger, konzentrierter und disziplinierter wurde. Auch die
schulischen Leistungen verbesserten sich dabei. Und ganz nebenbei wird
auch das Verantwortungsbewusstsein und das Selbstwertgefühl gesteigert.

Nach den Massakern der Vergangenheit durch Jugendliche wurde zu wenig
über die tieferliegenden Gründe diskutiert. Zu schnell wurden oberflächliche
Erscheinungen (Computerspiele, Fernsehen, Verfügbarkeit von Waffen...) als
Ursachen ausgemacht, Die Täter mussten imho an tieferliegende Störungen
ihrer Selbstwahrnehmung, ihres Selbstwertgefühls vielleicht zusammen mit
Ablehnung im Freundeskreis und in der Schule gelitten haben.
Niemand mit einem gesunden Selbstwertgefühl und entwickelter Emphatie
begeht einfach so Selbstmord und nimmt dazu noch Unbeteiligte mit in den Tod.
Das sind nach meinen Eindrücken allerletzte Hilferufe verzweifelter Seelen, die
von ihrem sozialen Umfeld zuvor nicht wahrgenommen wurden.

Meine Hypothese lautet:
Solche Menschen haben tieferliegende Gründe für ihre Wahnsinnstaten. Diese
Menschen hätten sicher auch ohne Schusswaffen ihre Tat umgesetzt. Denn
zuerst kommt der Entschluss, dann sucht man sich das geeignete Tatwerkzeug.
Es wird wohl in den allerwenigsten Fällen so sein, dass jemand über Waffen
verfügt und sich dann überlegt, was man damit wohl schlimmes anstellen kann.

Indem die Gesellschaft die tieferliegenden Ursachen ignoriert und stattdessen eine
nur an der Oberfläche kratzt und z.B. in Computerspielen und Waffen die Ursachen
für solche Taten sucht, macht sie sich selbst schuldig an jedem weiteren Massaker
solcher verzweifelter Menschen.

Der Fall mit dem Irren aus Norwegen liegt wohl anders, denn dieser hat scheinbar ein
übersteigertes Selbstwertgefühl gemischt mit diffusen politischen Einstellungen. Für
diese Einschätzung spricht auch, dass dieser Mann sich nicht selbst hingerichtet hat.
Aber das ist dann ein anderes Thema.

Grüße
Volker

-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>
An: ag-waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
Verschickt: Di, 14 Feb 2012 10:20 pm
Betreff: Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit


Danke für die Arbeit und schön, dass es - bevor wir überhaupt zur
Aufklärung beitragen konnten - bereits drei verschiedene Grundmeinungen
gibt.

Gehen wir davon aus, dass viele Piraten wie Ines denken, dann ist es uns
möglich aufzuzeigen, dass unsere Behauptungen: beugen keinem Missbrauch
vor und wecken Begerlichkeiten bei Kriminellen stimmen.

Drei Leute sehen keinen Grund, dabei gibt es gleich mehrere.

*Anscheinend ist aber die - völlig berechtigte Furcht - vor Amoktaten der
Auslöser für viele Forderungen.*

Hier kann a) die Statistik helfen und b) das Gesellschaftsbild.

Zugang zu Waffen ist nur EIN Faktor.

Da kein deutscher Amokläufer wirklich ein Sportschütze oder Jäger war,
sondern lediglich waffen-affin, müssen wir auch auf die positive Wirkung
der Einbindung im Verein bzw. der Jägerschaft hinweisen, wo soziale
Kompetenzen und Verantwortung für andere entwickelt werden.

Ich bin auch der Meinung, dass Airsoftler und Paintballer, die richtig im
Team spielen, keine waffen-affinen "Waffennarren" sind, sondern im
Teamspiel soziale Kompetenzen entwickeln. Nicht umsonst wird Paintball
für Betriebsausflüge und Coachin genutzt. Nicht umsonst müssen
Airsoftler so ehrlich sein, Treffer (die man nicht sieht) zuzugeben, um
dann aus dem Spiel auszuscheiden.

*Evtl. sollten wir noch eine wiki-Seite für Amok (Fakten, Ängste,
Prävention) mit Links erstellen.*
--
Ag-waffenrecht mailing list
Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht







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