Re: [Ag-umwelt] Antrag Schulterschluß - Fracking und Klimaschutz

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Am 24.10.2012 um 06:43 schrieb Gunnar Kaestle:

> Mach dich bitte noch mal schlau. Auch das Erdgas könnte bald knapper werden 
> und selbst die IEA geht in ihrem Gas-Glut-Szenario (Alles Superbest) davon 
> aus, das Gas in den 2030er Jahren peakt. In diesem Szenario zählt aber eine 
> verantwortungsvolle Shalegasförderung dazu, ansonsten haben wir schon 
> früher mit Einschränkungen zu rechnen.

Gunnar, ich schätze Deine Sachkenntnis, aber ich kann bei Deinen 
Schlussfolgerungen immer nur den Kopf schütteln. Man muss kein Visionär sein 
um zu sehen, dass Deine Projektionen nicht realistisch sind, sondern gegen 
den Trend rückwärtsgerichtet.

Der Ausbau der generativen Energieversorgung in Deutschland läuft seit Jahren 
erheblich über dem Niveau das von der (konservativen) Politik angestrebt wird 
und das aus dem einfachen Grund der positiven Wirkungen auf die 
Binnenwirtschaft. Selbst ein weiteres Herunterfahren des EEG wird daran wenig 
ändern. Bis 2030 ist es ohne wirtschaftliche Nachteile möglich den Großteil 
der Stromversorgung nachhaltig zu betreiben und erhebliche Teile der 
thermischen Versorgung ebenfalls. Und das wird auch so passieren, weil die 
deutsche Wirtschaft ein vitales Interesse daran hat genau dies zu tun, nur 
ein paar wenige Konzerne haben ein Interesse daran den Status Quo aufrecht zu 
erhalten.

Wenn wir nicht so dumm sind eine rückwärtsgerichtete Energiepolitik zu 
betreiben, dann wird uns ein Gas-Peak in 2030 schlicht und einfach nicht mehr 
interessieren. Nach dem Peak passiert ja auch erst mal eine Weile nichts 
anderes, als dass ein Rohstoff, den wir dann immer weniger benötigen, teurer 
wird. Das führt dann nur zu einer noch schnelleren Umstellung.