Re: [Ag-umwelt] Bitte Fundstelle über Beweise im IPCC-Bericht zeigen

["Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>]

Ahoi!

Bitte mal im Archiv meine alten Postings zu dem Thema lesen. Sie sind noch 
immer aktuell.

Man weiß sehr genau wie sich die Erde ohne den antropogenen Klimawandel 
entwicklen würde.
Wir bewegen uns einfach in die nächste natürliche Eiszeit hinein. Mit der 
üblichen Abkühlungsrate
von überschlägig einem Grad pro Jahrtausend. Darüber gibt es keinen Disput, 
das sind Fakten, welche
begründet sind aus der Planetenbewegung.

Alle weiteren natürlichen Einflußfaktoren (Sonne, Mond, Vulkane, Zyklen 
(ENSO, etc) ) sind in den Klimamodellen enthalten.
Diese Modelle können die Entwicklung der Temperatur (sowohl vorangegangener 
Zeiten als auch die aktuelle Entwicklung (auf klimotologischen
Zeitskalen))
gut beschreiben. Die Entwicklung der letzten 100 Jahre können sie aber 
erstaunlicherweise nicht beschreiben.
Es fehlt also ein zusätzlicher Faktor X. Nimmt man diesen Faktor X hinzu kann 
man sowohl das historische Verhalten
als auch die Entwicklung der Neuzeit (auf klimatologischen Zeitskalen) gut 
beschreiben. Es wurde lange gesucht was für ein Faktor X
denn am besten passt. Kosmische Strahlung, ein Fehler im Modell, Aerosole, 
etc. Am Ende kam heraus, dass
der beste Faktor X die antropogenen Treibhausgase sind.

Das alles ist im IPCC-Bericht (Da reicht schon die Zusammenfassung) 
ausführlich beschrieben.

On 12/12/11 12:33, Wolfgang Zerulla wrote:
> Das die Erde über weite Teile ihres Bestehens unbewohnbar war steht ja außer
> Frage Christian. Weder als brennender Ball noch als Schneekugel.
>
> Aber all diese Zustände waren völlig natürlichen Ursprungs. Und nun
> diskutieren unsere Politiker darüber, ob wir eine Erderwärmung von 1 oder 2°
> zulassen wollen. Ohne uns sagen zu können, wie wir denn eine Erwärmung um 4
> oder 5 ° überhaupt verhindern können. Denn auf die meisten Ursachen dieser
> Veränderungen haben wir überhaupt keinen Einfluss. Nur auf das CO2 und
> begrenzt auch auf Methan.
Das ist so nicht ganz richtig. Siehe oben. Auf die natürlichen Einflußgrößen 
haben wir natürlich keinen
Einfluß, aber diese stelle auch nicht das Problem dar. Die LEbewesen der Erde 
habensich seit Millionen von Jahren
an die natürlichen Schwankungen evolutionär angepasst.
> Das wir CO2 einsparen, genau wie wir alle übrigen Umweltverschmutzungen
> weitmöglichst begrenzen sollten, steht ja außer Frage. 
Fein, dass jemand das mal so offen sagt.
> Doch:
> 1. können wir die übrigen Ursachen nicht begrenzen, also weder eine weitere
> Erderwärmung noch eine Abkühlung, die sicher auch irgendwann wieder kommen
> wird. Insofern ist der politische Beschluss, die Erderwärmung auf x Grad zu
> begrenzen, reine Volksverarschung.
Ja. Denn es wird dabei suggeriert, die Erde wäre eine Heizung und die Politik 
müsste nur am Thermostat drehen.
Das ist gefährlicher Unsinn. Es kann tatsächlich sogar so sein, dass das bis 
jetzt emittierte CO2
ausreicht die Erde in unangenehme Zeiten zu bewegen, selbst wenn wir ab 
morgen gar kein CO2 mehr emittieren würden.
Dann würde es recht lange (sicher einige hundert Jahre) dauern bis sich 
wieder der natürliche Zustand einstellt.
Auszuschließen ist dieses Szenario zumindest nicht.
Es gibt aber gerade aktuelle Studien, welche davon ausgehen, dass die 
Erwärmung doch nicht so schnell geht wie bisher gedacht.
Das läßt uns Wissenschaftler ein bisschen aufatmen, denn das eben 
geschilderte Szenario (sofortige VBermeidung allen CO2) ist nicht sehr
wahrscheinlich.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass bis zum bitteren Ende weiter CO2 
emittiert werden wird. Ich schätze, wenn das Klima
dann richtig anfängt Fahrt aufzunehmen und ausser Zweifel steht, dass man 
handeln muß ein Umdenken einsetzen wird.
<IRONIE>
Zunächst wird man wohl die noch lebenden Klimaskeptiker den noch lebenden 
Löwen zum Fraß vorwefen. Beim aktuellen Durchschnittsalter von EIKE
wird das aber den meisten erspart bleiben.
</IRONIE>
Dieses Vorgehen (ich meine nicht das Löwenopfer, sondern die verzweifelt und 
brutal durchgesetzte CO2 Reduktion) wird aber den dann vorhanden
Zustand erst mit einer großen Verzögerung verändern können. Im schlimmsten 
Fall ist das Klima dann schon in einen anderen Gleichgewichtszustand
gesprungen
aus dem es nicht von alleine wieder zurückfällt, wenn der äußere Antrieb (die 
Treibhausgase) auf einmal wegfallen.
Dann muß Geoengineering eingesetzt werden.
<IRONIE>
Und das ist etwa so gut wie einen weihnachtlichen Hausbrand mit flüssigem 
Stickstoff löschen zu wollen.
Funktioniert zwar, gibt aber Flecken.
</IRONIE>

Wir Menschen haben die Möglichkeit mit Geoengineering am Thermostat der Erde 
zu drehen. Es gibt mittlerweile genügend Studien,
welche sogar schon anfagen die Kosten daüfr zu berechnen. Siehe dazu meine 
letzten Postings zu Klimate Engineering.
> 2. gibt es keine gesicherten Zahlen welchen Anteil CO2 und welchen die
> natürlichen Ursachen haben, denn die natürlichen Ursachen werden vom
> politischen wie auch wissenschaftlichen Mainstream weitgehend negiert.
Es gibt zumindest eine Abschätzung wie starkt der Antropogenen Einfluß ist. 
Dei natürlichen Einflüße sind in den Modellen über die wir hier
sprechen enthalten.
Auch wenn die Klimaskeptiker, immer wieder das Gegenteil behaupten ist es 
doch immer noch falsch.
> 3. halte ich die Maßnahmen zur CO2-Minderung zumindest teilweise für
> unsinnig.
Ich würde sogar sagen, dass diese Maßnahmen zumindest in der Durchführung 
völliger Quatsch sind. Momentan führen sie nur zu
Mißbrauch von Zertifikaten und massiven Gewinnen für einge wenige große 
Konzerne. Zwar sind die Ideen die hinter diesem ganzen Zertifikat-Modell
stehen nicht schlecht.
Aber leider hat die Realität gezeigt, dass sie nicht funktionieren. 
Alternativ benötigen wir zunächst rechtlich verbindliche Rahmenbedingungen
ein zweites Kyoto-Protokoll.
Diese neue Abkommen ist zumindest wieder in eine greifbare Nähe gerückt. In 
Durban haben sich die drei größten CO2 emittenden darauf geeinigt bin
2015 ein verbindliches Klimaabkommen zu erarbeiten. welches 
Treibahausgas-Reduktionen auch für die Schwellenländer vorsieht. Gerade 
Indien,
welches bei diesem
Deal am meisten für seine Wirtschaft zu verlieren glaubte (aber durch den 
Klimawandel wohl mit am meisten verlieren wird) hatte bis zu letzt
gezögert überhaupt einer
verbindlichen Regelung zuzustimmen. Vondaher ist Durban zumindestens von den 
Absichten her ein Erfolg gewesen. Ob die USA dann aber dieses neue
Abkommen ratifizieren werden,
oder ähnlich wie beim Kyoto-Vertrag nicht mitmachen ist natürlich nach wie 
vor unklar. Aber bis 2005 wird es noch einige Hurricans geben und
wenn die Niederschlagsentwicklung
sich weiter so entwicklet wie gehabt wird der Dustbowl in den USA evlt. doch 
ein paar mehr Wähler aufwachen lassen. Mit einer Occupy-Bewegung
hat vor ein paar Jahren
ja auch niemand gerechnet.

Es gibt aber auch andere Faktoren, welche hoffen lassen. Gerade in den sich 
entwickelnden Ländern (nicht den Schwellenländer) boomen erneuerbare
Energien
http://www.heise.de/tp/blogs/2/150980 . Länder wie China an die wir unseren 
CO2-Ausstoß delegiert haben habe selber sehr ambitinierte
Klimaschutzziele. gerade China hat das Problem,
dass Umweltschutz dringend gemacht werden muss damit die KP nicht mit 
Aufständen konfrontiert wird. Daher sind das keine leeren Verspechungen.
So hat China z.B. ein Erneuerbares Energie-Gesetzt nach deutschem Modell und 
hat daher Rahmenbedingungen für Einspeisevergütungen etc. von den
die USA-Amerikaner
nicht mal zu träumen wagen. Von daher ist der ausgestreckte Zeigefinger auf 
China wenn es um CO2-Emissionen geht IMHO reine Propaganda um nicht
vor der eigenen Hausstüre
kehren zu müssen.

Beste Grüße

Volker

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