Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ist qKonsens zu starr?

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ist qKonsens zu starr?


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Praetorius <alexander.praetorius AT serapath.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ist qKonsens zu starr?
  • Date: Fri, 10 Aug 2012 23:26:27 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>


Noch wichtiger aber ist die *Handhabbarkeit *der kurzen Kernaussagen. Vergleichen, bewerten, diskutieren, vereinigen (mergen) von Aussagen sind viel besser oder überhaupt erst möglich, wenn klar herausgestellt ist, was die Knackpunkte sind. Wobei der qKonsens davon ausgeht, dass jedes Politikfeld

Die Einteilung Politikfelder in Politikfelder scheint mir höchst streitbar, auch wenn es in der Politikwissenschaft anscheinend gängig ist.

 
eine ganze Menge Knackpunkte enthält, die im Zusammenhang gesehen werden müssen. Auch deshalb müssen die Einzelpunkte knackig (KISS!) gehalten werden...

Was meinst du mit "Knackpunkte"? Also Aussagen die mehrere Politikfelder berühren? Woraus sich dann auch meine Kritik berechtigt speist, dass Politikfelder vielleicht nicht die optimale Perspektive geben.
Das KISS Prinzip wird sich auch ohne Zwang ergeben, weil die Massen den kurzen Aussagen folgen, weil die langen nicht kognitiv verarbeitbar sind.

 

Falls wirklich mal ein längerer Text als Kernaussage notwendig ist, bietet der qKonsens zwei Möglichkeiten. Erstens kann dieser Text in den Kontext gepackt werden. Die Kernaussage lautet dann: "Die im Kontext stehende Aussage über xyz ist unstrittig." - und kann normal bewertet werden. Und zweitens kann jede Kernaussage in eine detailliertere Konsenskiste aufgegliedert werden - das wäre der systemgemäße Weg.

Ich halte die STARRHEIT von Kontext einfach nur für eine architektonische Katastrophe.
Das führt dazu, dass sich Standpunkte nicht annähern können.
Es gibt keine Aussagen die Planetenweit als unstrittig gesetzt werden können.
Auch müssen unstrittige Aussagen nicht für alle Zeiten unstrittig bleiben.
Es ist also sinnlos hier Starrheit ins System einzubauen ist meine Meinung.

 
Es mag ja sein, dass ich darin irre. Aber nach meiner Beobachtung steigt, je "freier" eine Diskussion ist, nur der Anteil der Energievernichtung.

Du darfst Freiheit bzw. Freiheitsgrade im System nicht mit Unstrukturiertheit verwechseln.
Die Energievernichtung passiert immer dann, wenn Redundanz notwendig wird.
(zb. Beiträge wiederholt werden)
Das passiert immer dann, wenn aus der vergangenen Diskussion nicht GELERNT wurde.
Der Standardfall in Foren oder Mailinglisten wo alles doppelt und dreifach auf verschiedene Weisen wiederholt wird.

WIr sind erst substantiell hier in der Liste vorangekommen, nachdem wir:
Informationstool, Entscheidungstool, Meinungsfindungstool,
Teilnehmer, Standpunkt, und einige andere Begriffe als gemeinsames Vokabular festgelegt haben.

Jeder hat diese Aussagen IMPLIZIT in seinen persönlichen Standpunkt eingebaut.
Eigentlich könnten diese Aussagen also auf unseren jeweils persönlichen Profilseiten im Piratenwiki zum Thema Meinungsfindungstool oder so stehen.
Das INFORMATIONSTOOL könnte dann via Data Mining herausfinden, dass alle AG Mitglieder bereits zustimmen.

Falls es hier auf der Liste noch Teilnehmer gäbe die nicht zustimmen, würde es SOFORT TRANSPARENT und man könte gezielt mit diesen Teilnehmern sprechen und Missverständnisse ausräumen um mehr Konsens zu kreieren.



 
Und der Anteil politisch zielführender Ergebnisse geht gegen NULL - wenn man die Abläufe in Tunesien/Libyen/Ägypten einbezieht wohl sogar ins NEGATIVE. Deshalb sehe ich meine Irrtumswahrscheinlichkeit in dieser Frage unter 5% - und in solchen Fällen bin ich dann ziemlich hartnäckig bis stur...

Ja, Libyen, Ägypten, Tunesien, dass war keine basisdemokratische Volksrevolution.
Die Tools die sowas ermöglichen existieren noch nicht.
Die differenziertesten Aussagen die bisher basisdemokratisch getätigt werden können sind SITZBLOCKADEN.
Alles differenziertere wird von kleinen Intressenvertretergruppen ausgearbeitet.
Das gilt sowohl für Delegationen von Tahirplatzbesetzern als auch für die Schreiber von Volksbegehren.
Die wurden NICHT von Millionen von Menschen gleichermaßen ausgearbeitet, sondern nur die fertige Ausarbeitung wurde von denen im besten Fall abgesegnet.

Und da stimmt man auch mal etwas zu, dass nicht 100% das ist was man sich wünscht, nur damit es überhaupt eine Veränderung in die richtige Richtung gibt.

 
/
Zu Begriffen und Diskussionskultur/
Mit Begriffen geht Alex leider gar zu großzügig um. Es macht mir wirklich keinen Spaß, hier den Oberlehrer zu spielen. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Alex definierte zum Beispiel:
"Ein FORKING bedeutet einfach einen neuen Standpunkt anlegen den ich nicht kopiert habe.
Ein MERGING bedeutet einen Standpunkt eines anderen zu übernehmen."
Damit erhebt Alex Sonderfälle zur Definition - das ist nicht hinnehmbar. Dazu ganz kurz:
Das FORKEN schließt natürlich den Fall ein, dass man zunächst mehr oder weniger kopiert.

Ok, das hab ich geschrieben. Der Extremfall wäre, dass ich die "Leere Menge" im mathematischen Sinne aus einem bestehenden Vorschlag übernehme und den Rest mit eigenem übernehme.
 
MERGEN heißt "verschmelzen" - da ist "übernehmen" nur der Anfang, und "vereinigen der Inhalte" der eigentliche Prozess.

Wenn Teilnehmer A schreibt: "Die Welt ist GEIL!"
und ich "übernehme" via "+1" diese Meinung, so dass ich als Teilnehmer B nun auch in meinem Profil stehen habe: "Die Welt ist GEIL!"
Dann war vor diesem Vorgang die Meinung von A: "Die Welt ist GEIL!" und meine Meinung war anders oder undefiniert.
Nach dem Vorgang ist sowohl die Meinung von A als auch die von B: "Die Welt ist GEIL!" ...was doch einem MERGING entspricht :-)

 
Das habe ich hier aufgeführt, um auf die Notwendigkeit eines Glossars hinzuweisen.

Ja, sehr gerne sollten wir weiter am Glossar arbeiten :-)
 

Betreffs Diskussionskultur kann ich Alex nur nochmals bitten, nicht gleich alles in das Forum zu hämmern. Ich bin sicher, dass es ihm beim Lesen eigener Texte geht wie mir: manche findet man toll, und manchmal wundert man sich, was man da geschrieben hat. Und das sollte man seinen Lesern nicht zumuten... Und so manche Frage sollte man zuerst oder nur sich selber stellen...

Ich bekomme vom Forum wenig mit, weil ich nur die Mailingliste benutze.
 

Zusammenfassend nochmal meine Grundposition: Pluralität der individuellen Meinungen ist Grundlage jeglicher Entwicklung. Aber die heutige Situation unserer Zivilisation erfordert eine zielführende "Zusammenfindung" dieser individuellen Meinungen.

Ja, sehe ich auch so. Nur über das was "zielführende Zusammenfinung von Meinungen" am besten gewährleistet scheinen wir noch uneins :-)




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang