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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] ... Aufbauen ...(mit qKonsens!?!)

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] ... Aufbauen ...(mit qKonsens!?!)


Chronologisch Thread 
  • From: WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] ... Aufbauen ...(mit qKonsens!?!)
  • Date: Sat, 09 Jun 2012 17:43:56 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Alexander Praetorius schrieb:
...
Kontroverse, Diskussion, Debatte, .... gibt es weitere "Gesprächsformen"?
Diskurs ist also Oberbegriff von Diskussion und Debatte.
Wo fällt die Kontroverse hinein?
Vielleicht einfach nochmal lesen...

Was ist mit völlig freiem assoziativem Brainstorming zu einem Thema? Ist das dann Diskussion?
Was ist "völlig freies assoziatives Brainstorming"?? Ist das als Kernfunktion für ein Piratentool relevant?

Könnte mal jemand eine Taxonomie erstellen? Das wäre super, denn mich würde vorallem die Wurzel der Taxonomie als allgemeinste Form des Austauschs interessieren. Jene ist es nämlich die ich mit "Streams" bezeichne und vielleicht gibt es da ein besseres Wort.
Die Begriffsbildung Diskurs-Debatte-Diskussion ist als problematisch erkannt, aber hoffentlich mit dem nachfolgenden Text plausibel erklärt! "Stream" ist allerdings ein rein technischer Begriff, der mMn nicht hier herein gehört.

[Merkbefreiter] K03KA05 Begriffsdefinition:
- "Draft" bildet ein Ergebnis der Diskussion zu einem bestimmten Zeitpunkt ab. 'First Draft' ist der initiale Entwurf; 'Working Draft' ist der aktuelle Arbeitsstand; 'Final Draft' ist ein die Diskussion abschließendes Ergebnis, wie z.B. ein gemeinsamer Standpunkt einer Gruppe oder ein beschlussfähiger Antrag zur Abstimmung im Entscheidungssystem (z.B. in LQFB oder auf Parteitag)
Das finde ich nun wirklich wichtig!
Ganz kleine Anmerkung: "draft" sollte immer als "Entwurf" übersetzt werden. "Final draft" ist halt "der Entwurf am Ende des Diskurses". Dass dieser dann zum "Ergebnis des Diskurses" deklariert wird, mag in vielen Fällen selbstverständlich sein. Bei der ISO liegen zwischen "Final draft" und ISO-Standard noch einige vorwiegend formale Prozeduren- da droht die Gefahr der Überorganisation. Aber dass der Schritt vom "letzten Entwurf" zum "Ergebnis" eine eigene Bedeutung hat, sollte nicht vergessen werden. (Schnittstelle zum Entscheidungstool!).
[Merkbefreiter] K03KA02 Alternative 01:
- "Diskussion" zur freien Assoziation von Meinungen zu einem Thema ohne gemeinsam fortgeschriebenen Draft. (ist keinen formalen Regeln unterworfen; äquivalent zur heutigen Mailingliste / Forum)
Im Prinzip JA! Ich würde jedoch "Diskussion zur freien Assoziation von Meinungen zu einem Thema bzw. zu einer Kernaussage" schreiben und den zweiten Teil streichen - also eine "Diskussion"( und zwar sogar mit je einem Diskussionsthread pro Kernaussage!) durchaus auch im Rahmen einer Debatte normal(!) finden.

[Merkbefreiter] K03KA04 Alternative 01:
- "Debatte" findet innerhalb der Diskussionsgemeinschaft zur Erarbeitung eines 'Final Draft' statt. (ist zielgerichtet und formalen Regeln unterworfen; aktuelle Äquivalente sind z.B. LQFB und andere Tools)
Im Prinzip JA. Aber "LQFB und andere Tools" kennen nur ganze Dokumente. Verändert wird nur "nach Lautstärke der Diskutanten". Sie sind also einer nach Kernaussagen strukturierten Diskussion *nicht äquivalent!* Und auch hier sollte wohl "Diskurs" anstelle von "Diskussion" stehen...

[Merkbefreiter] K03KA03 Alternative 01:
- "Kontroverse" zur Erörterung und Ausbildung unterschiedlicher Standpunkte zu einem Thema; führt durch alternative Debatte im selben Thema zur Gruppierung der Diskussionsgemeinschaft. (zielgerichtet und formalen Regeln unterworfen; kein aktuelles Äquivalent)
Hier wird "Kontroverse" umgedeutet. Wikipedia bringt als Grundbedeutung "Streitgespräch", was auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht. Hier sollte wohl die Definition "Kontroverse = Folge gegensätzlicher (Diskussions-)Beiträge" ausreichen. Solche Kontroversen treten also normalerweise innerhalb von Diskussionen auf. Als Zeichen hoher Qualität würde ich ansehen, wenn schon in einem "new draft" relevante gegensätzliche Positionen zur Diskussion und Bewertung gestellt werden.
Als Outcome von Kontroversen kommen mMn drei Varianten in Betracht:
* Idealfall: Die Kontrahenten einigen sich auf eine gemeinsame Formulierung.

* Normalfall: Die Kontrahenten dokumentieren durch unterschiedliche Bewertung von Kernaussagen, worin sie nicht einig sind.

* Notfall: Die Kontrahenten bearbeiten das selbe Thema in konkurrierenden Diskursen. (Das kann auch Anlass zur Bildung neuer Gruppen geben...)

Dabei wird der "Notfall" in der Praxis wohl gar nicht so selten eintreten...
Alle drei Fälle sind übrigens im qKonsens implizit enthalten!

[Merkbefreiter]K03KA01 Alternative 01 ([Schnittmenge]Diskurs durch Diskussion ersetzt) Alternative 01:
Das Diskussionssystem soll die folgenden Formen von Diskussionen durch geeignete Prozesse unterstützen: Diskussion, Debatte und Kontroverse. Die drei Formen einer Diskussion können dabei ausgehend von einer Diskussion in eine Debatte und bei Bedarf in eine Kontroverse überführt werden. Die untergeordneten Diskussionsformen sind dabei auf die übergeordneten anwendbar. D.h. innerhalb einer Debatte können Diskussionen und innerhalb einer Kontroverse können sowohl Diskussionen als auch Debatten entstehen. Eine Kontroverse kann nur durch Konsens der unterschiedlichen Gruppen untereinander wieder in die Debatte zurück überführt werden.
Eine solche Dominanz der "Kontroverse" führt tendenziell zu "Sieg oder Niederlage", und weg von kollaborativer Arbeit an Ergebnissen - also mMn genau in die falsche Richtung.
Ich sehe "Diskussion" als das zentrale Prinzip - grundsätzlich realisiert in Form eines "Thread".

+1

[WS]Eine solche Diskussion kann als "Selbstzweck" oder als Komponente einer "Debatte" gestartet werden. Aus Toolsicht wäre die "selbständige Diskussion" nichts anderes als ein Sonderfall von "Debatte" - eben ein Thema mit nur einer Kernaussage, ohne Moderation, vielleicht sogar ohne Bewertungen. Also im Grunde genommen bei allen Komfortmerkmalen einer Debatte mit der Option "Ohne" (=default?!)...

[AP]Ich dachte umgekehrt (Debatte ist spezieller als Diskussion, richtig? bzw. Diskussion allgemeiner als die Debatte) ...denn die Debatte hat weniger Freiheitsgrade, bzw. unterliegt strengeren Regeln bzw. Anforderungen.

Das ist aus dem allgemeinen Sprachgebrauch tatsächlich denkbar. Es ist aber zu beachten, dass "Debatte" eigentlich nur in Parlamenten vorkommt - und dort finden in aller Regel mehrere "Diskussionen" im Rahmen einer Debatte statt. Und so ist die Gleichsetzung "Diskussion = Diskussionsthread" herausgekommen, die augenscheinlich sehr hilfreich ist.

Gruß!
Wolfgang




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