Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [Koordination] Energiewende/ Grünlandumbruch für Biogas/Nachhaltigkeit Landwirtschaft

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [Koordination] Energiewende/ Grünlandumbruch für Biogas/Nachhaltigkeit Landwirtschaft


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Fwd: [Koordination] Energiewende/ Grünlandumbruch für Biogas/Nachhaltigkeit Landwirtschaft
  • Date: Thu, 7 Jun 2012 10:52:35 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Moin Christian!

Da Du mich direkt fragst:

Die Biogas-/Pachtpreis-Problematik ist schon nicht zu unterschätzen. Es ist
in der Tat so, dass derzeit die Milchproduktion nicht rentabel ist gegenüber
der Biogasproduktion. Letztere wird im Vergleich zur Milchproduktion schlicht
viel höher subventioniert vom Staat. Weil die regenerativen Energien eben
befördert werden sollen, Thema Atomausstieg und Alternativen halt. Solche
gravierend unterschiedlichen Subventionshöhen darf es eigentlich nicht geben.

Der BDM setzt sich für ein Marktgleichgewicht ein, dass durch politische
Rahmenbedingungen erzeugt werden muss. Es ist beides gewollt: die
erneuerbaren Energien und die Milchproduktion. Beides wird aber derzeit vom
Staat unterschiedlich gefördert. Deshalb kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen
am Markt, bei denen die Milcherzeuger zu den Verlierern zählen.

Einen kompletten Stopp von Biogasanlagen und deren Bau halte ich für
unsinnig. Man muss auch ein Augenmerk darauf richten, welche Typen von
Anlagen gebaut werden (sollen) und in welchen Größenordnungen sowie in wessen
Hand diese Anlagen betrieben werden sollen.

Sollen Megawatt-Anlagen entstehen, die von Energiekonzernen betrieben werden?
Oder sollen kleinere Anlagen entstehen, die zur Resteverwertung auf den
familiär geführten landwirtschaftlichen Mittelstandsunternehmen betrieben
werden?
Sollen hunderte Hektare Nawaro-Mais zum befeuern der Anlagen dienen, die aus
großen Entfernungen mit schwerem Gerät herbeigefahren werden müssen? Oder
sollen in der Hauptsache Gülle und andere Betriebsnebenprodukte energetisch
verwertet werden?
Soll in großen Stile zur Grundlastsicherung in das Stromnetz eingespeist
werden oder sollen kleinere Anlagen zur Selbstversorgung mit Strom dienen,
welche das Stromnetz auch wieder entlasten könnten?

Diese Fragen muss man sich beantworten und dementsprechend kann man die
Subventionen nutzen, um regulativ einzugreifen. Wobei nach piratigem
Grundsatz eher keine neuen oder höheren Subventionen dazu kommen sollten,
sondern vielmehr dort gekürzt werden sollte, was man nicht entsprechend
befördern möchte. Oberstes Ziel sollte imho ein annäherndes
Marktgleichgewicht sein, ohne zu Wettbewerbsverzerrungen bis hinauf zur
EU-Ebene zu verursachen.

Gruß, Det


Am 07.06.2012 um 10:16 schrieb Christian Jordan:

[…]
>
> Wir sind gegen Lobbyismus, hier stoßen ebenfalls zwei Lobbys aufeinander,
> die betreibenden Landwirte und die Gegner.
>
> Daher interessiert mich mal die Meinung von z.B. Dettmar als Milchbauer
> dazu.
> In Aurich auf der Versammlung des BdM hatten wir einige interessante
> Gespräche mit Milchbauern, welche z.B. durch steigende und kaum zu
> bewältigende Futterpreise um ihre existenz bangen. Da sie mit den
> Pachtpreisen durch das EEG nicht mithalten können und ihnen der vorgegebene
> Milchpreis keine andere Wahl gibt.
>
> Ich hoffe ihr wisst was ich sagen wollte, aus dem ganzen text wirrwarr :)
>
> Gruß Christian





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang