Re: [Ag-landwirtschaft] grundsätzliches

[Klaus Reuter <aachener42 AT googlemail.com>]

Ahoi,

wie heisst es so schön: Piraten zerschlagen Gordische Knoten. Anstatt am bisherigen System der Agrarpolitik  rumzudoktern und sich in dessen Irrungen & Wirrungen zu verlieren, wäre es besser den Reset-Knopf zu drücken.

Gruesse, Klaus

Am 22.05.2012 10:15 schrieb "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>:

Dass es nicht so einfach ist wissen wir Manfred.

Nicht nur bei den Landwirten. Auch bei den Tierschützern, den
Alg-2-Beziehern und allen anderen die versuchen ihre Interessen
durchzusetzen.

Du erinnerst dich dass 2002 der Tierschutz ins GG aufgenommen worden ist?
Dieser Halbsatz, der da als Minimalkonsens der Parteien ins GG aufgenommen
worden ist, ist aber auch nicht vom Himmel gefallen. Da haben Tierschützer
lange dafür gekämpft. Bereits 1998 und 2000 hat der Antrag dem Bundestag
vorgelegen und ist jedes Mal abgewiesen worden. Und wir Tierschützer kämpfen
weiter. Bis der TS gleichberechtigt mit der Religionsausübung und der
Freiheit von Forschung und Lehre im GG steht. Ob ich das noch erlebe weiß
ich nicht, aber es wird kommen, dessen bin ich sicher.

Du erinnerst dich sicher auch an die Montags-Demos in allen großen Städten
nach Einführung der Hartz-Gesetze? Nun, dieser Bewegung ist leider bald die
Luft ausgegangen. Weil die Alg-2-Bezieher sich nicht einig waren, keine
Lobby hatten und auch nicht die finanziellen Mittel das lange durchzuhalten.
Aber trotzdem kämpfen sie weiter. Jährlich gibt es zigtausend Klagen vor den
Sozialgerichten, und häufig bekommen die Kläger Recht.

Nein, nichts ist einfach. Man muss es sich erkämpfen. Darin haben gerade die
Landwirte doch eine gute Tradition. Ohne die Bauernaufstände im 15. / 16.
Jahrhundert hätte es wohl nie 1832 das Hambacher Fest gegeben, die
Grundsteinlegung der Demokratie in D. Und auch später haben die Bauern immer
für ihre Sache gekämpft.

Heute geht es den Landwirten genauso wie der gesamten deutschen Bevölkerung:
es gibt zwar Gründe zum Klagen, aber um massiv auf die Straße zu gehen sind
die meisten Menschen hierzulande noch viel zu satt. Ich selbst bin lange
genug auf die Straße gegangen. Mit meinen nun bald 60 Jahren habe ich jetzt
keine Lust mehr mich mit den Bullen oder den Faschos zu prügeln. Aber für
friedliche TS-Einsätze wie letzten Sonnabend reicht es noch. Und solange ich
mich noch auf meinen eigenen Beinen bewegen kann werde ich da auch nicht
nachlassen.

Erzähl mir also nicht das etwas nicht einfach ist.

LG

Wolfgang





> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von manfredo-willich AT arcor.de
> Gesendet: Dienstag, 22. Mai 2012 06:26
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] grundsätzliches
>
>
> Hallo Wolfgang!  Jetzt mal etwas deutlicher.....--- Wenn alles so einfach
wäre, wie
> du es hier in deinen Kommentaren von dir gibst, dann wären die Demos,
welche
> ich schon vor 20 Jahren mitgemacht habe mit Sicherheit fruchtbarer
gewesen. Im
> Übrigen gebe ich Detmar Recht! Was die LDW in Dänemark betrifft, gab es
auch
> bei mir in der Ecke, hier habe so manche Betriebe in der Vergangenheit
Kontrakte
> bedienen müssen, wo man heute sagt dies ist unverschämt. Teilweise so hoch
> verschuldet, das Futtermittel erst mit dem Schlachtvieherlös und Dünge u
> Pflanzenschutzmittel mit der folgenden Ernte zu einem Preis von einer
> Bodenlosigkeit bezahlt wurden   Ach ja hier noch eine kleine Frage ;-)
Was ist das
> Gegenteil von gut?  Böse! Oh nein, gut gemeint!  Gruss Manfred
>
> ----- Original Nachricht ----
> Von:     Pirat Wolfgang <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
> An:      ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Datum:   22.05.2012 00:25
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] grundsätzliches
>
> > Hallo Manfred,
> >
> > klar fehlt mir Insiderwissen, bin ja kein Landwirt. Da habe ich ja auch
nie
> > einen Hehl daraus gemacht.
> >
> > Aber es geht doch um Folgendes:
> > die Interessen der Landwirte können nur die Landwirte selbst vertreten.
Das
> > kann auch nicht jeder einzelne für sich selbst, das ist schon klar.
Dafür
> > braucht es starke Interessenvertretungen, also Verbände in denen die
> > Landwirte ihre eigenen Interessen vertreten. Das ist auch in der Politik
so
> > bzw. wenn die Landwirte politisch etwas erreichen wollen. Dann können
sie
> > natürlich alle einzeln in den Parteien aktiv mitarbeiten. Aber trotzdem
> > brauchen sie eine politische Interessenvertretung. Wenn der DBV das
nicht
> > ist, wie Detmar schrieb, dann müsst ihr entweder die falschen
Funktionäre
> > dort aus den Ämtern jagen oder neue Verbände gründen. Letzteres habt ihr
ja
> > teilweise schon getan, aber vielleicht sind diese Alternativverbände
noch zu
> > schwach? Vielleicht sind sie einfach nicht laut genug?
> >
> > Bei "Wir haben es satt" waren dieses Jahr in Berlin auch einige Bauern
mit
> > ihren Treckern dabei. Wenn das 5.000 werden dann bekommt ihr auch einen
> > Gesprächstermin mit Merkel und Aigner.
> >
> > So läuft das Manfred, und dazu braucht es nicht viel Insiderwissen aus
der
> > Landwirtschaft.
> >
> > LG
> >
> > Wolfgang
> >


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