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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Trotha <chris-trotha AT web.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36
  • Date: Tue, 20 Mar 2012 14:16:57 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Höfe mit 5 Kühen und 20 Hühnern gibt es fast gar nicht mehr und das behauptet auch keiner.
Biohöfe brauchen mehr Weiden und mehr Flächen für Futteranbau, was auch der Landschaftspflege zugute kommt. Dieses unsinnige, kontraproduktive und letztlich einfach INKOMPETENTE Rumgenörgle an der ökologischen
Landwirtschaft hier ist einfach Bullshit, sorry.

http://www.agrarheute.com/biolandwirtschaft

Lest erstmal, was auf den Pads dazu steht und informiert euch vernünftig, also so ein Krampf!!!



Die angeforderte Seite ist nicht verfügbar.


On 20.03.2012 13:00, ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de wrote:
Um E-Mails an die Liste Ag-landwirtschaft zu schicken, nutzen Sie
bitte die Adresse

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:

https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft

oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
Subject/Betreff oder im Text an

ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de

Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse

ag-landwirtschaft-owner AT lists.piratenpartei.de

erreichen

Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of
Ag-landwirtschaft digest..."


Meldungen des Tages:

1. Re: Wahlprüfsteine Bauernblatt (Thomas)
2. Re: Wahlprüfsteine Bauernblatt (Stephan Verbücheln)
3. Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio) (Stephan Verbücheln)
4. Re: Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio) (Pirat Wolfgang)


----------------------------------------------------------------------

Message: 1
Date: Mon, 19 Mar 2012 19:11:02 +0100
From: Thomas<Thomas AT hansealligator.de>
To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wahlprüfsteine Bauernblatt
Message-ID:<4F6776B6.7000907 AT hansealligator.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Am 17.03.2012 17:11, schrieb Birgitt Piepgras:
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

Moin ihr Lieben,

ich habe fertig - schaut ihr bitte nochmal drüber?

https://landwirtschaft.piratenpad.de/33

Danke für eure Hilfe :)

Birgitt
-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.4.10 (MingW32)
Comment: Gnu Privacy Tools
Comment: Download at http://www.gnupt.de

iEYEARECAAYFAk9kt80ACgkQksfVf1ptGH/iiACffIOX/qL4FjlY92Rt2TZfOoV7
NHcAmwdeP3HxFVOTV4NQYHK/8bhHMPf/
=s0gJ
-----END PGP SIGNATURE-----

Zu Frage Nr.3 fällt mir nur noch ein, daß es ja auch besonders die
konventionelle LAndwirtschaft und der Energiepflanzenanbau sind, die mit
immer größeren Maschinen, Futterliefer - und Tierabhol-LKW die
dörflichen Straßen kaputtfahren, die vom Aufbau her für solch eine hohe
und häufige Gewichtsbelastung überhaupt nicht vorgesehen sind.
Die Kommunen haben immer weniger das Geld dafür übrig, diesen Teil der
ländlichen Infrastruktur intakt zu halten, und die Bauern, die die
Straßen kaputtfahren, werden nicht zur Kasse gebeten. Löchrige und
gerissene Wegeoberflächen sind dabei keine Frage der Optik: die
Lärmbelastung wird für die Anwohner erhöht, und die Verkehrssicherheit
leidet.

Grüße
thomas



------------------------------

Message: 2
Date: Tue, 20 Mar 2012 00:46:12 +0100
From: Stephan Verbücheln<erlenmayr AT gmail.com>
To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wahlprüfsteine Bauernblatt
Message-ID:<4F67C544.4060209 AT gmail.com>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

Also jetzt wird es echt zu blöd hier mit dem nachplappern von
Marketing-Legenden der Bio-Industrie.

Guck dir mal die Landwirtschaftszählung des statistischen Bundesamtes
an. Bio-Bauernhöfe sind in Deutschland im Schnitt deutlich größer als
konventionelle.

Gruß


------------------------------

Message: 3
Date: Tue, 20 Mar 2012 12:08:09 +0100
From: Stephan Verbücheln<erlenmayr AT gmail.com>
To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Subject: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)
Message-ID:<4F686519.1030207 AT gmail.com>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1

Bitte hört auf, jede Behauptung des Bioladen eures Vertrauens kritiklos
zu übernehmen, solange ihr keinen Beleg dafür findet. Die AG hier soll
sachlich mit Themen umgehen, damit die Piratenpartei sich dazu
positionieren kann.

Um dies zu erreichen, muss man sich kritisch mit Behauptungen aller Art
auseinander setzen. Das gilt für Bioland und Demeter genauso wie für
Wiesenhof und Monsanto.


Die Bio-Lobby versucht gezielt, das Image zu verbreiten, dass der
Bio-Bauer der alte Kleinbauer von früher ist, während konventionelle
Landwirtschaft mit Großkonzernen und auf bäuerlicher Ebene höchstens mit
Abhängigkeit gleichzusetzen ist.

Wenn man sich die Zahlen anguckt, sieht man schnell, dass hier was nicht
stimmen kann.

<https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaft/Landwirtschaftszaehlung2010/Tabellen/4_1_LandwirtschaftlicheBetriebeOekologischerLandbauend.html?nn=50902>

Wenn man sich ausrechnet, wie der Unterschied tatsächlich aussieht,
kommt man darauf, dass Bio-Betriebe im Schnitt 8,4 % größer sind.



Deutschland 8.4%
Mecklenburg-Vorpommern -41.5%
Sachsen-Anhalt -41.0%
Brandenburg -14.9%
Thüringen -8.8%
Sachsen -32.9%
Schleswig-Holstein 1.7%
Niedersachen 15.5%
Saarland 41.7%
Hessen 5.6%
Nordrhein-Westfalen -2.3%
Rheinland-Pfalz 38.1%
Bayern 8.2%
Baden-Württemberg 15.6%

Es fällt aber noch was anderes auf: In allen alten Ländern außer NRW
sind Bio-Betriebe größer, während sie in allen neuen Ländern kleiner sind.

Wer sich ein bisschen auf dem Gebiet auskennt, weiß, woran das liegt: In
der DDR wurde die bäuerliche Landwirtschaft zu großen Teilen enteignet
und als sozialistische LPGs organisiert. Nach der Wende wurden diese
LPGs zwar wieder privat, aber die regionalen Unterschiede bleiben enorm.

Hektar pro Betrieb (konventionell und Bio) nach Ländern:

Deutschland 55.8
Mecklenburg-Vorpommern 287.8
Sachsen-Anhalt 278.7
Brandenburg 236.9
Thüringen 212.6
Sachsen 144.9
Schleswig-Holstein 70.6
Niedersachen 61.5
Saarland 60.0
Hessen 43.2
Nordrhein-Westfalen 41.0
Rheinland-Pfalz 34.3
Bayern 32.1
Baden-Württemberg 31.7
Stadtstaaten 25.0



Aber es bringt natürlich eine viel bessere Schlagzeilen, wenn Medien und
Bio-Lobby weiterhin behaupten, die heutige EU-Politik und der
Kapitalismus würde die bäuerliche Landwirtschaft zerstören, statt
einfach festzustellen, dass das kein Ergebnis der Marktwirtschaft
sondern ein Erbe der sozialistischen Planwirtschaft ist.


Man kann das auch mit anderen Daten abgleichen, zum Beispiel Milchkühe.
(In dem Gebiet kenne ich mich etwas aus, da ich auf einem Milchhof
aufgewachsen bin.)



Höfe Kühe m.W. K/Hof % m. W.
------in Tausend------

Insgesamt 90.2 4199.9 1756.5 46.6 41.8%

nach Ländern
Stadtstaaten 0.1 4.8 4 48 83.3%
Nordrhein-Westfalen 8.3 389.2 322.2 46.9 82.8%
Schleswig-Holstein 5 370.4 285.8 74.1 77.2%
Niedersachsen 13.4 782.2 536.8 58.4 68.6%
Saarland 0.3 14.3 9.6 47.7 67.1%
Rheinland-Pfalz 2.5 117.3 72.6 46.9 61.9%
Hessen 4 154.6 74.2 38.7 48.0%
Mecklenburg-Vorpommern 0.8 172.4 59.3 215.5 34.4%
Baden-Württemberg 11.1 358.2 101.9 32.3 28.4%
Sachsen-Anhalt 0.6 123.7 21.6 206.2 17.5%
Bayern 41.7 1253.8 202.4 30.1 16.1%
Brandenburg 0.7 160.9 24.2 229.9 15.0%
Sachsen 1.1 186.8 27.3 169.8 14.6%
Thüringen 0.6 111.5 14.7 185.8 13.2%

("m.W." bedeutet "mit Weidegang")


Auch hier sind die regionalen Unterschiede enorm. Die neuen Länder haben
im Schnitt 200 Kühe pro Bauernhof, während es in den alten Ländern 40 sind.
Will man bei 40 Kühen wirklich schon von industrieller Massentierhaltung
sprechen? Natürlich gibt es auch große Höfe mit hunderten Kühen im
Westen, aber um so einen Durchschnitt zu erreichen, müssen diese
wirklich selten sein.

Was den Weidegang angeht, stimmt das allgemeine Image jedoch teilweise.
Nur noch 41,8 % der Kühe grasen auf einer Weide. Doch auch hier gibt es
bemerkenswertes. Dass der Weidegang in den neuen Ländern am niedrigsten
ist, sollte nach den vorigen Zahlen niemanden überraschen.
Im Westen ergibt sich jedoch ein erstaunliches Bild: Ausgerechnet Bayern
und BaWü -- die Länder, die das Image der Almwiesen groß vor sich
hertragen, haben am wenigsten Weidegang. In Schleswig-Holstein,
Niedersachsen und NRW -- die in den Medien als Region der industriellen
Landwirtschaft dargestellt werden -- ist hingegen der Weidegang am höchsten.
Auch sind im Westen ausgerechnet die Länder mit den kleinsten
Betriebsgrößen diejenigen, die ihre Kühe am wenigsten auf die Weide lassen.



Ich hoffe, diese Mail regt den ein oder anderen mal dazu an, verbreitete
Vorurteile zu überdenken.


Gruß,
Stephan


------------------------------

Message: 4
Date: Tue, 20 Mar 2012 12:59:33 +0100
From: "Pirat Wolfgang"<pirat AT wolfgang-zerulla.de>
To:<ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>,
<ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de>
Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)
Message-ID:<ED2B1D9DEDD04C5BA2E8B813CF04FC9C@DELL>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Hallo Stephan,

danke für die interessanten Zahlen.

Das Bio-Produkte nicht mehr vom Bauernhof mit 20 Hühnern, 5 Kühen und 4
Schweinen kommen sollte jedem klar sein.
Dennoch meine ich, dass gerade die kleinen und mittleren Höfe sich leichter
auf Bio-Ware umstellen ließen weil sie nicht so einen großen,
spezialisierten Maschinenpark haben. Und weil vor allem ihre
Produktionsmenge eher der Nachfrage im Bio-Bereich entspricht. Und gerade
diese Umstellung wollen wir ja fördern, denn wenn in D. nur 5,5% der
Betriebe ökologischen Landbau betreiben ist das m. A. erschreckend wenig.

Das es im ökologischen Landbau auch Großbetriebe gibt ist mir allemal lieber
als wenn die Bio-Produkte aus Ungarn, Ukraine oder gar aus China kommen.

Das Problem bei den Agrarsubventionen sehe ich darin, das sie hauptsächlich
den Großbetrieben zugute kommen, egal ob öko oder konventionell. Hier muss
man m. A. gegensteuern. Deshalb fordern wir ja, die Dauersubventionen
einzustellen und nur noch die Umstellung auf ökologischen Landbau sowie die
Landschaftspflege zu bezuschussen. Denn 5,5% sind viel zu wenig und
Landschaftspflege wird eher von Klein- oder mittelständischen Betrieben
geleistet.

LG

Wolfgang

PS: poste deine Zahlen auch mal an die Nds.-AG, da wird das auch einige
interessieren.

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Stephan Verbücheln
Gesendet: Dienstag, 20. März 2012 12:08
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)

Bitte hört auf, jede Behauptung des Bioladen eures Vertrauens kritiklos
zu übernehmen, solange ihr keinen Beleg dafür findet. Die AG hier soll
sachlich mit Themen umgehen, damit die Piratenpartei sich dazu
positionieren kann.

Um dies zu erreichen, muss man sich kritisch mit Behauptungen aller Art
auseinander setzen. Das gilt für Bioland und Demeter genauso wie für
Wiesenhof und Monsanto.


Die Bio-Lobby versucht gezielt, das Image zu verbreiten, dass der
Bio-Bauer der alte Kleinbauer von früher ist, während konventionelle
Landwirtschaft mit Großkonzernen und auf bäuerlicher Ebene höchstens mit
Abhängigkeit gleichzusetzen ist.

Wenn man sich die Zahlen anguckt, sieht man schnell, dass hier was nicht
stimmen kann.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtsch
aft
/Landwirtschaftszaehlung2010/Tabellen/4_1_LandwirtschaftlicheBetriebeOekolog
is
cherLandbauend.html?nn=50902


Wenn man sich ausrechnet, wie der Unterschied tatsächlich aussieht,
kommt man darauf, dass Bio-Betriebe im Schnitt 8,4 % größer sind.



Deutschland 8.4%
Mecklenburg-Vorpommern -41.5%
Sachsen-Anhalt -41.0%
Brandenburg -14.9%
Thüringen -8.8%
Sachsen -32.9%
Schleswig-Holstein 1.7%
Niedersachen 15.5%
Saarland 41.7%
Hessen 5.6%
Nordrhein-Westfalen -2.3%
Rheinland-Pfalz 38.1%
Bayern 8.2%
Baden-Württemberg 15.6%

Es fällt aber noch was anderes auf: In allen alten Ländern außer NRW
sind Bio-Betriebe größer, während sie in allen neuen Ländern kleiner sind.

Wer sich ein bisschen auf dem Gebiet auskennt, weiß, woran das liegt: In
der DDR wurde die bäuerliche Landwirtschaft zu großen Teilen enteignet
und als sozialistische LPGs organisiert. Nach der Wende wurden diese
LPGs zwar wieder privat, aber die regionalen Unterschiede bleiben enorm.

Hektar pro Betrieb (konventionell und Bio) nach Ländern:

Deutschland 55.8
Mecklenburg-Vorpommern 287.8
Sachsen-Anhalt 278.7
Brandenburg 236.9
Thüringen 212.6
Sachsen 144.9
Schleswig-Holstein 70.6
Niedersachen 61.5
Saarland 60.0
Hessen 43.2
Nordrhein-Westfalen 41.0
Rheinland-Pfalz 34.3
Bayern 32.1
Baden-Württemberg 31.7
Stadtstaaten 25.0



Aber es bringt natürlich eine viel bessere Schlagzeilen, wenn Medien und
Bio-Lobby weiterhin behaupten, die heutige EU-Politik und der
Kapitalismus würde die bäuerliche Landwirtschaft zerstören, statt
einfach festzustellen, dass das kein Ergebnis der Marktwirtschaft
sondern ein Erbe der sozialistischen Planwirtschaft ist.


Man kann das auch mit anderen Daten abgleichen, zum Beispiel Milchkühe.
(In dem Gebiet kenne ich mich etwas aus, da ich auf einem Milchhof
aufgewachsen bin.)



Höfe Kühe m.W. K/Hof % m. W.
------in Tausend------

Insgesamt 90.2 4199.9 1756.5 46.6 41.8%

nach Ländern
Stadtstaaten 0.1 4.8 4 48 83.3%
Nordrhein-Westfalen 8.3 389.2 322.2 46.9 82.8%
Schleswig-Holstein 5 370.4 285.8 74.1 77.2%
Niedersachsen 13.4 782.2 536.8 58.4 68.6%
Saarland 0.3 14.3 9.6 47.7 67.1%
Rheinland-Pfalz 2.5 117.3 72.6 46.9 61.9%
Hessen 4 154.6 74.2 38.7 48.0%
Mecklenburg-Vorpommern 0.8 172.4 59.3 215.5 34.4%
Baden-Württemberg 11.1 358.2 101.9 32.3 28.4%
Sachsen-Anhalt 0.6 123.7 21.6 206.2 17.5%
Bayern 41.7 1253.8 202.4 30.1 16.1%
Brandenburg 0.7 160.9 24.2 229.9 15.0%
Sachsen 1.1 186.8 27.3 169.8 14.6%
Thüringen 0.6 111.5 14.7 185.8 13.2%

("m.W." bedeutet "mit Weidegang")


Auch hier sind die regionalen Unterschiede enorm. Die neuen Länder haben
im Schnitt 200 Kühe pro Bauernhof, während es in den alten Ländern 40
sind.
Will man bei 40 Kühen wirklich schon von industrieller Massentierhaltung
sprechen? Natürlich gibt es auch große Höfe mit hunderten Kühen im
Westen, aber um so einen Durchschnitt zu erreichen, müssen diese
wirklich selten sein.

Was den Weidegang angeht, stimmt das allgemeine Image jedoch teilweise.
Nur noch 41,8 % der Kühe grasen auf einer Weide. Doch auch hier gibt es
bemerkenswertes. Dass der Weidegang in den neuen Ländern am niedrigsten
ist, sollte nach den vorigen Zahlen niemanden überraschen.
Im Westen ergibt sich jedoch ein erstaunliches Bild: Ausgerechnet Bayern
und BaWü -- die Länder, die das Image der Almwiesen groß vor sich
hertragen, haben am wenigsten Weidegang. In Schleswig-Holstein,
Niedersachsen und NRW -- die in den Medien als Region der industriellen
Landwirtschaft dargestellt werden -- ist hingegen der Weidegang am
höchsten.
Auch sind im Westen ausgerechnet die Länder mit den kleinsten
Betriebsgrößen diejenigen, die ihre Kühe am wenigsten auf die Weide
lassen.



Ich hoffe, diese Mail regt den ein oder anderen mal dazu an, verbreitete
Vorurteile zu überdenken.


Gruß,
Stephan

--
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