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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 2, Eintrag 36
  • Date: Tue, 20 Mar 2012 21:04:44 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Christoph,

es ist wohl so ein Klischee das der Bio-Hof ein kleiner Hof sei. Dieses
Klischee stimmt genauso wenig wie das Fachwerkhaus mit den freilaufenden
Hühnern davor auf den Eiverpackungen von Wiesenhof.

Das die Bio-Höfe bei gleicher Produktionsmenge größer sein müssen ist ja
nichts Negatives. Im Gegenteil: der Boden wird nicht so intensiv genutzt.
Die schiere Größe der Betriebe sagt also nicht viel. Was mich besorgt macht
ist der geringe Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche: EU-weit nur
4,3%, D. 5,9%. Da die Flächen größer sind ist der Anteil der
Produktionsmenge also noch geringer.

Eine Frage noch zu den Subventionen:
Laut Kommission erhielten Ökolandwirte insgesamt höhere Beihilfen als andere
Betriebe, nämlich 438 Euro pro Hektar gegenüber 355 Euro pro Hektar in der
EU-15 und 324 Euro pro Hektar gegenüber 225 Euro pro Hektar in den neuen
Mitgliedstaaten.

Sind da die Umstellungsbeihilfen schon eingerechnet oder wieso bekommen
Biobetriebe mehr Beihilfen pro Hektar?

LG

Wolfgang


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von:
ag-landwirtschaft-bounces+pirat=wolfgang-zerulla.de AT lists.piratenpartei.de
>
[mailto:ag-landwirtschaft-bounces+pirat=wolfgang-zerulla.de AT lists.piratenpar
tei.de]
> Im Auftrag von Christoph Trotha
> Gesendet: Dienstag, 20. März 2012 14:17
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft
Nachrichtensammlung,Band 2,
> Eintrag 36
>
> Höfe mit 5 Kühen und 20 Hühnern gibt es fast gar nicht mehr und das
> behauptet auch keiner.
> Biohöfe brauchen mehr Weiden und mehr Flächen für Futteranbau, was auch
> der Landschaftspflege zugute kommt. Dieses unsinnige, kontraproduktive
> und letztlich einfach INKOMPETENTE Rumgenörgle an der ökologischen
> Landwirtschaft hier ist einfach Bullshit, sorry.
>
> http://www.agrarheute.com/biolandwirtschaft
>
> Lest erstmal, was auf den Pads dazu steht und informiert euch
> vernünftig, also so ein Krampf!!!
>
>
>
> Die angeforderte Seite ist nicht verfügbar.
>
>
> On 20.03.2012 13:00, ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de
wrote:
> > Um E-Mails an die Liste Ag-landwirtschaft zu schicken, nutzen Sie
> > bitte die Adresse
> >
> > ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> >
> > Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
> >
> > https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft
> >
> > oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
> > Subject/Betreff oder im Text an
> >
> > ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de
> >
> > Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
> >
> > ag-landwirtschaft-owner AT lists.piratenpartei.de
> >
> > erreichen
> >
> > Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
> > sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of
> > Ag-landwirtschaft digest..."
> >
> >
> > Meldungen des Tages:
> >
> > 1. Re: Wahlprüfsteine Bauernblatt (Thomas)
> > 2. Re: Wahlprüfsteine Bauernblatt (Stephan Verbücheln)
> > 3. Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio) (Stephan Verbücheln)
> > 4. Re: Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio) (Pirat Wolfgang)
> >
> >
> > ----------------------------------------------------------------------
> >
> > Message: 1
> > Date: Mon, 19 Mar 2012 19:11:02 +0100
> > From: Thomas<Thomas AT hansealligator.de>
> > To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> > Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wahlprüfsteine Bauernblatt
> > Message-ID:<4F6776B6.7000907 AT hansealligator.de>
> > Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed
> >
> > Am 17.03.2012 17:11, schrieb Birgitt Piepgras:
> >> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> >> Hash: SHA1
> >>
> >> Moin ihr Lieben,
> >>
> >> ich habe fertig - schaut ihr bitte nochmal drüber?
> >>
> >> https://landwirtschaft.piratenpad.de/33
> >>
> >> Danke für eure Hilfe :)
> >>
> >> Birgitt
> >> -----BEGIN PGP SIGNATURE-----
> >> Version: GnuPG v1.4.10 (MingW32)
> >> Comment: Gnu Privacy Tools
> >> Comment: Download at http://www.gnupt.de
> >>
> >> iEYEARECAAYFAk9kt80ACgkQksfVf1ptGH/iiACffIOX/qL4FjlY92Rt2TZfOoV7
> >> NHcAmwdeP3HxFVOTV4NQYHK/8bhHMPf/
> >> =s0gJ
> >> -----END PGP SIGNATURE-----
> >>
> > Zu Frage Nr.3 fällt mir nur noch ein, daß es ja auch besonders die
> > konventionelle LAndwirtschaft und der Energiepflanzenanbau sind, die mit
> > immer größeren Maschinen, Futterliefer - und Tierabhol-LKW die
> > dörflichen Straßen kaputtfahren, die vom Aufbau her für solch eine hohe
> > und häufige Gewichtsbelastung überhaupt nicht vorgesehen sind.
> > Die Kommunen haben immer weniger das Geld dafür übrig, diesen Teil der
> > ländlichen Infrastruktur intakt zu halten, und die Bauern, die die
> > Straßen kaputtfahren, werden nicht zur Kasse gebeten. Löchrige und
> > gerissene Wegeoberflächen sind dabei keine Frage der Optik: die
> > Lärmbelastung wird für die Anwohner erhöht, und die Verkehrssicherheit
> > leidet.
> >
> > Grüße
> > thomas
> >
> >
> >
> > ------------------------------
> >
> > Message: 2
> > Date: Tue, 20 Mar 2012 00:46:12 +0100
> > From: Stephan Verbücheln<erlenmayr AT gmail.com>
> > To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> > Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Wahlprüfsteine Bauernblatt
> > Message-ID:<4F67C544.4060209 AT gmail.com>
> > Content-Type: text/plain; charset=UTF-8
> >
> > Also jetzt wird es echt zu blöd hier mit dem nachplappern von
> > Marketing-Legenden der Bio-Industrie.
> >
> > Guck dir mal die Landwirtschaftszählung des statistischen Bundesamtes
> > an. Bio-Bauernhöfe sind in Deutschland im Schnitt deutlich größer als
> > konventionelle.
> >
> > Gruß
> >
> >
> > ------------------------------
> >
> > Message: 3
> > Date: Tue, 20 Mar 2012 12:08:09 +0100
> > From: Stephan Verbücheln<erlenmayr AT gmail.com>
> > To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> > Subject: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)
> > Message-ID:<4F686519.1030207 AT gmail.com>
> > Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1
> >
> > Bitte hört auf, jede Behauptung des Bioladen eures Vertrauens kritiklos
> > zu übernehmen, solange ihr keinen Beleg dafür findet. Die AG hier soll
> > sachlich mit Themen umgehen, damit die Piratenpartei sich dazu
> > positionieren kann.
> >
> > Um dies zu erreichen, muss man sich kritisch mit Behauptungen aller Art
> > auseinander setzen. Das gilt für Bioland und Demeter genauso wie für
> > Wiesenhof und Monsanto.
> >
> >
> > Die Bio-Lobby versucht gezielt, das Image zu verbreiten, dass der
> > Bio-Bauer der alte Kleinbauer von früher ist, während konventionelle
> > Landwirtschaft mit Großkonzernen und auf bäuerlicher Ebene höchstens mit
> > Abhängigkeit gleichzusetzen ist.
> >
> > Wenn man sich die Zahlen anguckt, sieht man schnell, dass hier was nicht
> > stimmen kann.
> >
> >
>
<https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtsc
haft
>
/Landwirtschaftszaehlung2010/Tabellen/4_1_LandwirtschaftlicheBetriebeOekolog
is
> cherLandbauend.html?nn=50902>
> >
> > Wenn man sich ausrechnet, wie der Unterschied tatsächlich aussieht,
> > kommt man darauf, dass Bio-Betriebe im Schnitt 8,4 % größer sind.
> >
> >
> >
> > Deutschland 8.4%
> > Mecklenburg-Vorpommern -41.5%
> > Sachsen-Anhalt -41.0%
> > Brandenburg -14.9%
> > Thüringen -8.8%
> > Sachsen -32.9%
> > Schleswig-Holstein 1.7%
> > Niedersachen 15.5%
> > Saarland 41.7%
> > Hessen 5.6%
> > Nordrhein-Westfalen -2.3%
> > Rheinland-Pfalz 38.1%
> > Bayern 8.2%
> > Baden-Württemberg 15.6%
> >
> > Es fällt aber noch was anderes auf: In allen alten Ländern außer NRW
> > sind Bio-Betriebe größer, während sie in allen neuen Ländern kleiner
sind.
> >
> > Wer sich ein bisschen auf dem Gebiet auskennt, weiß, woran das liegt: In
> > der DDR wurde die bäuerliche Landwirtschaft zu großen Teilen enteignet
> > und als sozialistische LPGs organisiert. Nach der Wende wurden diese
> > LPGs zwar wieder privat, aber die regionalen Unterschiede bleiben enorm.
> >
> > Hektar pro Betrieb (konventionell und Bio) nach Ländern:
> >
> > Deutschland 55.8
> > Mecklenburg-Vorpommern 287.8
> > Sachsen-Anhalt 278.7
> > Brandenburg 236.9
> > Thüringen 212.6
> > Sachsen 144.9
> > Schleswig-Holstein 70.6
> > Niedersachen 61.5
> > Saarland 60.0
> > Hessen 43.2
> > Nordrhein-Westfalen 41.0
> > Rheinland-Pfalz 34.3
> > Bayern 32.1
> > Baden-Württemberg 31.7
> > Stadtstaaten 25.0
> >
> >
> >
> > Aber es bringt natürlich eine viel bessere Schlagzeilen, wenn Medien und
> > Bio-Lobby weiterhin behaupten, die heutige EU-Politik und der
> > Kapitalismus würde die bäuerliche Landwirtschaft zerstören, statt
> > einfach festzustellen, dass das kein Ergebnis der Marktwirtschaft
> > sondern ein Erbe der sozialistischen Planwirtschaft ist.
> >
> >
> > Man kann das auch mit anderen Daten abgleichen, zum Beispiel Milchkühe.
> > (In dem Gebiet kenne ich mich etwas aus, da ich auf einem Milchhof
> > aufgewachsen bin.)
> >
> >
> >
> > Höfe Kühe m.W. K/Hof % m. W.
> > ------in Tausend------
> >
> > Insgesamt 90.2 4199.9 1756.5 46.6 41.8%
> >
> > nach Ländern
> > Stadtstaaten 0.1 4.8 4 48 83.3%
> > Nordrhein-Westfalen 8.3 389.2 322.2 46.9 82.8%
> > Schleswig-Holstein 5 370.4 285.8 74.1 77.2%
> > Niedersachsen 13.4 782.2 536.8 58.4 68.6%
> > Saarland 0.3 14.3 9.6 47.7 67.1%
> > Rheinland-Pfalz 2.5 117.3 72.6 46.9 61.9%
> > Hessen 4 154.6 74.2 38.7 48.0%
> > Mecklenburg-Vorpommern 0.8 172.4 59.3 215.5 34.4%
> > Baden-Württemberg 11.1 358.2 101.9 32.3 28.4%
> > Sachsen-Anhalt 0.6 123.7 21.6 206.2 17.5%
> > Bayern 41.7 1253.8 202.4 30.1 16.1%
> > Brandenburg 0.7 160.9 24.2 229.9 15.0%
> > Sachsen 1.1 186.8 27.3 169.8 14.6%
> > Thüringen 0.6 111.5 14.7 185.8 13.2%
> >
> > ("m.W." bedeutet "mit Weidegang")
> >
> >
> > Auch hier sind die regionalen Unterschiede enorm. Die neuen Länder haben
> > im Schnitt 200 Kühe pro Bauernhof, während es in den alten Ländern 40
sind.
> > Will man bei 40 Kühen wirklich schon von industrieller Massentierhaltung
> > sprechen? Natürlich gibt es auch große Höfe mit hunderten Kühen im
> > Westen, aber um so einen Durchschnitt zu erreichen, müssen diese
> > wirklich selten sein.
> >
> > Was den Weidegang angeht, stimmt das allgemeine Image jedoch teilweise.
> > Nur noch 41,8 % der Kühe grasen auf einer Weide. Doch auch hier gibt es
> > bemerkenswertes. Dass der Weidegang in den neuen Ländern am niedrigsten
> > ist, sollte nach den vorigen Zahlen niemanden überraschen.
> > Im Westen ergibt sich jedoch ein erstaunliches Bild: Ausgerechnet Bayern
> > und BaWü -- die Länder, die das Image der Almwiesen groß vor sich
> > hertragen, haben am wenigsten Weidegang. In Schleswig-Holstein,
> > Niedersachsen und NRW -- die in den Medien als Region der industriellen
> > Landwirtschaft dargestellt werden -- ist hingegen der Weidegang am
höchsten.
> > Auch sind im Westen ausgerechnet die Länder mit den kleinsten
> > Betriebsgrößen diejenigen, die ihre Kühe am wenigsten auf die Weide
lassen.
> >
> >
> >
> > Ich hoffe, diese Mail regt den ein oder anderen mal dazu an, verbreitete
> > Vorurteile zu überdenken.
> >
> >
> > Gruß,
> > Stephan
> >
> >
> > ------------------------------
> >
> > Message: 4
> > Date: Tue, 20 Mar 2012 12:59:33 +0100
> > From: "Pirat Wolfgang"<pirat AT wolfgang-zerulla.de>
> > To:<ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>,
> > <ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de>
> > Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)
> > Message-ID:<ED2B1D9DEDD04C5BA2E8B813CF04FC9C@DELL>
> > Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
> >
> > Hallo Stephan,
> >
> > danke für die interessanten Zahlen.
> >
> > Das Bio-Produkte nicht mehr vom Bauernhof mit 20 Hühnern, 5 Kühen und 4
> > Schweinen kommen sollte jedem klar sein.
> > Dennoch meine ich, dass gerade die kleinen und mittleren Höfe sich
leichter
> > auf Bio-Ware umstellen ließen weil sie nicht so einen großen,
> > spezialisierten Maschinenpark haben. Und weil vor allem ihre
> > Produktionsmenge eher der Nachfrage im Bio-Bereich entspricht. Und
gerade
> > diese Umstellung wollen wir ja fördern, denn wenn in D. nur 5,5% der
> > Betriebe ökologischen Landbau betreiben ist das m. A. erschreckend
wenig.
> >
> > Das es im ökologischen Landbau auch Großbetriebe gibt ist mir allemal
lieber
> > als wenn die Bio-Produkte aus Ungarn, Ukraine oder gar aus China kommen.
> >
> > Das Problem bei den Agrarsubventionen sehe ich darin, das sie
hauptsächlich
> > den Großbetrieben zugute kommen, egal ob öko oder konventionell. Hier
muss
> > man m. A. gegensteuern. Deshalb fordern wir ja, die Dauersubventionen
> > einzustellen und nur noch die Umstellung auf ökologischen Landbau sowie
die
> > Landschaftspflege zu bezuschussen. Denn 5,5% sind viel zu wenig und
> > Landschaftspflege wird eher von Klein- oder mittelständischen Betrieben
> > geleistet.
> >
> > LG
> >
> > Wolfgang
> >
> > PS: poste deine Zahlen auch mal an die Nds.-AG, da wird das auch einige
> > interessieren.
> >
> >> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
> > [mailto:ag-landwirtschaft-
> >> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Stephan Verbücheln
> >> Gesendet: Dienstag, 20. März 2012 12:08
> >> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> >> Betreff: [Ag-landwirtschaft] Bäuerliche Landwirtschaft (und Bio)
> >>
> >> Bitte hört auf, jede Behauptung des Bioladen eures Vertrauens kritiklos
> >> zu übernehmen, solange ihr keinen Beleg dafür findet. Die AG hier soll
> >> sachlich mit Themen umgehen, damit die Piratenpartei sich dazu
> >> positionieren kann.
> >>
> >> Um dies zu erreichen, muss man sich kritisch mit Behauptungen aller Art
> >> auseinander setzen. Das gilt für Bioland und Demeter genauso wie für
> >> Wiesenhof und Monsanto.
> >>
> >>
> >> Die Bio-Lobby versucht gezielt, das Image zu verbreiten, dass der
> >> Bio-Bauer der alte Kleinbauer von früher ist, während konventionelle
> >> Landwirtschaft mit Großkonzernen und auf bäuerlicher Ebene höchstens
mit
> >> Abhängigkeit gleichzusetzen ist.
> >>
> >> Wenn man sich die Zahlen anguckt, sieht man schnell, dass hier was
nicht
> >> stimmen kann.
> >>
> >
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtsch
> > aft
> >
/Landwirtschaftszaehlung2010/Tabellen/4_1_LandwirtschaftlicheBetriebeOekolog
> > is
> > cherLandbauend.html?nn=50902
> >
> >>
> >> Wenn man sich ausrechnet, wie der Unterschied tatsächlich aussieht,
> >> kommt man darauf, dass Bio-Betriebe im Schnitt 8,4 % größer sind.
> >>
> >>
> >>
> >> Deutschland 8.4%
> >> Mecklenburg-Vorpommern -41.5%
> >> Sachsen-Anhalt -41.0%
> >> Brandenburg -14.9%
> >> Thüringen -8.8%
> >> Sachsen -32.9%
> >> Schleswig-Holstein 1.7%
> >> Niedersachen 15.5%
> >> Saarland 41.7%
> >> Hessen 5.6%
> >> Nordrhein-Westfalen -2.3%
> >> Rheinland-Pfalz 38.1%
> >> Bayern 8.2%
> >> Baden-Württemberg 15.6%
> >>
> >> Es fällt aber noch was anderes auf: In allen alten Ländern außer NRW
> >> sind Bio-Betriebe größer, während sie in allen neuen Ländern kleiner
sind.
> >>
> >> Wer sich ein bisschen auf dem Gebiet auskennt, weiß, woran das liegt:
In
> >> der DDR wurde die bäuerliche Landwirtschaft zu großen Teilen enteignet
> >> und als sozialistische LPGs organisiert. Nach der Wende wurden diese
> >> LPGs zwar wieder privat, aber die regionalen Unterschiede bleiben
enorm.
> >>
> >> Hektar pro Betrieb (konventionell und Bio) nach Ländern:
> >>
> >> Deutschland 55.8
> >> Mecklenburg-Vorpommern 287.8
> >> Sachsen-Anhalt 278.7
> >> Brandenburg 236.9
> >> Thüringen 212.6
> >> Sachsen 144.9
> >> Schleswig-Holstein 70.6
> >> Niedersachen 61.5
> >> Saarland 60.0
> >> Hessen 43.2
> >> Nordrhein-Westfalen 41.0
> >> Rheinland-Pfalz 34.3
> >> Bayern 32.1
> >> Baden-Württemberg 31.7
> >> Stadtstaaten 25.0
> >>
> >>
> >>
> >> Aber es bringt natürlich eine viel bessere Schlagzeilen, wenn Medien
und
> >> Bio-Lobby weiterhin behaupten, die heutige EU-Politik und der
> >> Kapitalismus würde die bäuerliche Landwirtschaft zerstören, statt
> >> einfach festzustellen, dass das kein Ergebnis der Marktwirtschaft
> >> sondern ein Erbe der sozialistischen Planwirtschaft ist.
> >>
> >>
> >> Man kann das auch mit anderen Daten abgleichen, zum Beispiel Milchkühe.
> >> (In dem Gebiet kenne ich mich etwas aus, da ich auf einem Milchhof
> >> aufgewachsen bin.)
> >>
> >>
> >>
> >> Höfe Kühe m.W. K/Hof % m. W.
> >> ------in Tausend------
> >>
> >> Insgesamt 90.2 4199.9 1756.5 46.6 41.8%
> >>
> >> nach Ländern
> >> Stadtstaaten 0.1 4.8 4 48 83.3%
> >> Nordrhein-Westfalen 8.3 389.2 322.2 46.9 82.8%
> >> Schleswig-Holstein 5 370.4 285.8 74.1 77.2%
> >> Niedersachsen 13.4 782.2 536.8 58.4 68.6%
> >> Saarland 0.3 14.3 9.6 47.7 67.1%
> >> Rheinland-Pfalz 2.5 117.3 72.6 46.9 61.9%
> >> Hessen 4 154.6 74.2 38.7 48.0%
> >> Mecklenburg-Vorpommern 0.8 172.4 59.3 215.5 34.4%
> >> Baden-Württemberg 11.1 358.2 101.9 32.3 28.4%
> >> Sachsen-Anhalt 0.6 123.7 21.6 206.2 17.5%
> >> Bayern 41.7 1253.8 202.4 30.1 16.1%
> >> Brandenburg 0.7 160.9 24.2 229.9 15.0%
> >> Sachsen 1.1 186.8 27.3 169.8 14.6%
> >> Thüringen 0.6 111.5 14.7 185.8 13.2%
> >>
> >> ("m.W." bedeutet "mit Weidegang")
> >>
> >>
> >> Auch hier sind die regionalen Unterschiede enorm. Die neuen Länder
haben
> >> im Schnitt 200 Kühe pro Bauernhof, während es in den alten Ländern 40
> > sind.
> >> Will man bei 40 Kühen wirklich schon von industrieller
Massentierhaltung
> >> sprechen? Natürlich gibt es auch große Höfe mit hunderten Kühen im
> >> Westen, aber um so einen Durchschnitt zu erreichen, müssen diese
> >> wirklich selten sein.
> >>
> >> Was den Weidegang angeht, stimmt das allgemeine Image jedoch teilweise.
> >> Nur noch 41,8 % der Kühe grasen auf einer Weide. Doch auch hier gibt es
> >> bemerkenswertes. Dass der Weidegang in den neuen Ländern am niedrigsten
> >> ist, sollte nach den vorigen Zahlen niemanden überraschen.
> >> Im Westen ergibt sich jedoch ein erstaunliches Bild: Ausgerechnet
Bayern
> >> und BaWü -- die Länder, die das Image der Almwiesen groß vor sich
> >> hertragen, haben am wenigsten Weidegang. In Schleswig-Holstein,
> >> Niedersachsen und NRW -- die in den Medien als Region der industriellen
> >> Landwirtschaft dargestellt werden -- ist hingegen der Weidegang am
> > höchsten.
> >> Auch sind im Westen ausgerechnet die Länder mit den kleinsten
> >> Betriebsgrößen diejenigen, die ihre Kühe am wenigsten auf die Weide
> > lassen.
> >>
> >>
> >>
> >> Ich hoffe, diese Mail regt den ein oder anderen mal dazu an,
verbreitete
> >> Vorurteile zu überdenken.
> >>
> >>
> >> Gruß,
> >> Stephan
> >>
> >> --
> >> Ag-landwirtschaft mailing list
> >> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> >> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft
> >
> >
> >
> > ------------------------------
> >
> >
>
>
> --
> Ag-landwirtschaft mailing list
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft





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