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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sind wir zu Weicheiern oder zu Opfern geworden?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sind wir zu Weicheiern oder zu Opfern geworden?


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <comte_de_tenebres AT arcor.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sind wir zu Weicheiern oder zu Opfern geworden?
  • Date: Sat, 31 Oct 2015 11:02:59 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

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Hash: SHA1



Am 31.10.2015 um 08:32 schrieb syna:
> Ja, lieber Morgan le Fay,
>
> das sind ja gleich zwei gewichtige Aspekte, die Du hier
> ansprichst:
>
> 1. Die Steuerungswirkung des RSA bezüglich chronisch kranker
> Versicherter.
>
> 2. Die Intransparenz bzw. Nichtzugänglichkeit der Krankenakte für
> den Patienten.
>
> -------------------------------------------------------------------
>
> In (1) zeigt sich wieder, dass Kostendrücke und finanzielle
> Belange großen Einfluss ausüben. Auf die Tätigkeiten und Vorgehen
> von Ärzten. Diese Einflüsse haben wir ja nicht nur bezüglich des
> RSA, sondern auch bezüglich der dualen Vergütung
> Privat-Gesetzlich.
>
> Die Frage ist da immer: Mit welchen Ansätzen kann man diese
> Einflüsse rausnehmen oder reduzieren?

Tja, zahlt man diesen Ausgleich nicht, werden Kassen mit
kostenintensiver Mitgliederstruktur unangemessen benachteiligt, zahlt
man ihn weiterhin, führt das weiterhin zu dreisten Manipulationen, die
im Endeffekt die Beiträge in die Höhe treiben.
Deshalb sehe ich nur 1 Lösung, die verlässlich funktionieren würde:
Die gesetzliche Einheitskasse für zumindest all jene, die bislang
gesetzlich versichert waren.

>
> Punkt (2) ist sogar ein typisches Piratenthema: Die Einforderung
> von Transparenz - insbesondere muss jeder einzelne Bürger erfahren
> dürfen, welche Informationen über ihn gespeichert und angelegt
> sind. Erst recht im medizinischen Bereich.
>
> -------------------------------------------------------------------
>
> Zu Deinem Grund-Thema: Einfluss des RSA und dessen Wirkung via
> Krankenkassen auf einzelne Ärzte: Gibt's da nähere, greifbare
> Informationen? Gibt es quantitative Untersuchungen oder
> Einschätzungen? Auf wieveil Einzelerfahrungen stützt Du Dich?
>
> Das Problem ist ja, dass dieses Thema schwer zu greifen ist, und
> bisweilen auch schwer vermittelbar ist. Deshalb meine Nachfrage.
>

Wie erwähnt, wurde das Thema mal bei Focus Money angeschnitten, ohne
auf die "Spezialitäten" des Themas einzugehen. Die Patienten kennen
ihre Rechte meist sowieso nicht oder fordern sie nicht ein, weil es
ihnen nicht wichtig genug erscheint oder man den Herrn Doktor nicht
verärgern will oder man grenzenloses Vertrauen in ihn aufbringt.

Dass Krankenkassen nicht damit hausieren gehen, Ärzte zu bestimmten
Codierungen (ICD) ihrer Diagnosen zu nötigen, versteht sich glaube ich
von selbst.
Also bleibt (mir) nur, die Informationen der frustrierten und
desillusionierten Ärzte (wie z.B. des erwähnten Frauenarztes; ehemals
SPD-Mitglied), die sich noch einen Rest an Pflichtgefühl für den
Patienten bewahrt haben, genau zu analysieren und zu hinterfragen.
Vielleicht haben die Mediziner, die sich noch in der Piratenpartei
engagieren, genug Arsch in der Hose, um da mal zusätzliche Infos zu
liefern.
Über einen Augenarzt, der seine überweisenden Kollegen angriff, weil
er noch nie soviele "Diabetiker" zu versorgen hatte, habe ich bereits
hier auf der Liste schon mal berichtet. Reaktion auch hier: NULL
Jener erwähnte Frauenarzt hat den Ruf, sehr offen über seine Arbeit,
die er nun bald altershalber einstellen wird, zu berichten.
Wenn nur ein Teil davon stimmt, haben wir es mit einem beispiellosen
Saustall zu tun, angefangen bei der Finanzierung einer Praxis, für
deren Kreditsicherung man fordert, Vertragsarzt der GKVen zu werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen lässt man ein Staat im Staate sein, die
mit den Leistungserbringern (auch uns Optikern) und den Mitgliedern
machen was sie wollen.

Auf brisante Themen des Gesundheitswesen habe ich schon ein paar Mal
bei TV-Sender angefragt, die investigative Formate anbieten und weit
bessere Möglichkeiten zur Recherche haben als ich, ob man nicht über
dies oder jenes Thema berichten möchte. Doch wenn überhaupt eine
Antwort kam, wurde aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt.

Valide Infos kann ich somit weniger liefern, aber die (im Web zu
findende) Auseinandersetzung mit der "Psychiater-Bibel" DSM-5 ist sehr
aufschlussreich und lesenswert.

Mich ekelt diese perfide Geschäftemacherei deshalb besonders an, weil
es vorzugsweise Kinder und Jugendliche trifft, denen man "einen
Dachschaden" andichtet.
Aber draußen an den Infoständen der politischen Parteien kannst Du
damit keinen Blumentopf gewinnen und der Saustall geht einfach weiter.

Gruß
Harry
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