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ag-gesundheitswesen - [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen Ärzte

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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[AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen Ärzte


Chronologisch Thread 
  • From: "Dieter Schlierf" <praxis AT dschlierf.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen Ärzte
  • Date: Thu, 20 Sep 2012 14:45:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Allgemeinarzt Dieter Schlierf

@Morgan le Fay

 

Hallo Harry!

 

Dann kannst Du bestimmt diese Petition unterstützen: http://www.avaaz.org/de/petition/Erhalt_der_freiberuflich_taetigen_Aerzte_in_Deutschland/?ehktMab

 

Hanns-Dieter Schlierf

 

Morgan le Fay schrieb:

@Peter

Ich kann Deine Zahlen nicht widerlegen..Im Zahnbereich kenne ich mich nicht aus.

Aber ich bin seit 1973 Optiker und seit 1982 Optikermeister und habe mich mein Berufsleben lang mit (Augen-)Ärzten herumschlagen müssen, besonders nach ´88, als die Blümsche Reform im Gesundheitswesen griff.

Ich schwöre Dir, dass wenn die Ärzte hier streiken werden, ich sie unterstütze. Ja, ich sehe ein, dass ein Augenarzt mit rund 18 Euro im Quartal für einen Standardpatienten nicht über die Runde kommen kann und er geradezu genötigt wird, zu IGeln und sein Gewissen, seine Ethik an die Pharmaindustrie zu verkaufen.

Aber ich bitte doch darum, nicht zu vergessen, dass Augenärzte im Schnitt einen Jahresumsatz von 260.000 Euro erzielen. Damit liegen sie in etwa in der Mitte dessen, was einerseits Psychotherapeuten und andererseits Radiologen und Internisten erzielen. Auch Zahnärzte gehören wie Apotheker zu den Spitzenverdienern.

Und all das bezahlt der Bürger, der Versicherte und Patient. Ginge es nach Gesetz (SGB V §2), dann stünde ihm für seine Beiträge eine Versorgung zu, die

dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse (zu) entsprechen und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen

haben.

Also nix mit Blechprothese oder Amalgam!

Doch es geht eben nicht nach dem Gesetz, bzw. wird es immer, wenn es opportun ist, "zweckdienlich" ausgelegt und ergänzt.
Das derzeitige System ist so perfide, dem Arzt das Recht zuzugestehen, souverän darüber entscheiden zu dürfen, was dem Patienten zu genügen hat (WANZ). Dabei wird er gezwungenermaßen nicht uneigennützig urteilen, denn wer wird schon gern in Regress genommen.

Ich kann nur immer wieder an die Vernunft appellieren. Einerseits beim Versicherten und Patienten, der den Arzt gerne als geldgeilen Abzocker sieht, der auf hohem Niveau herumjammert, andererseits vermisse ich bei eigentlich als intelligent geltenden Ärzten die Einsicht, dass man mit dem Patienten nicht nach Gutdünken verfahren und ihn schikanieren kann.
Ich als "Gesundheitspirat" setze mich deshalb durchaus für bessere Punktwerte ein, ich setze mich aber auch dafür ein, dass diese elende Selbstverwaltung verschwindet und der gesetzlich Versicherte in allen Instanzen des Gesundheitswesen bis hinauf zum g-BA ein effektives Mitbestimmungsrecht hat, wenn es um die Verwendung seiner Beiträge und um Vertragsbedingungen geht. Ein ganz klares JA meinerseits zu gestärkten Patientenrechte. Ich lasse mich überraschen, was da 2013 kommen wird.
Im Medizinforum, wo ich inzwischen abgemeldet bin, erhielt ich auf die Ankündigung der zu stärkenden Patientenrechte sofort die Replik, dass man dann eben "Risikofälle" nicht mehr annähme.
Verstehst Du, was ich meine? Bei solchen Haltungen und solchen Ansichten fällt es -mir zumindest- sehr schwer, zu glauben, dass der Arzt der Freund der Patienten sein möchte. Er lehnt ihn ab, wenn er ein Risiko darstellt.

Das ist nur 1 einziges Beispiel aus einer ganzen Menge Statements, die so im Laufe der Jahre abgegeben wurden.
Ich könnte auch den "traurigen" Brief eines ehemaligen Schrobenhausener Allgemeinarztes nehmen, der sein "geliebtes Schrobenhausen" verlässt, weil er nicht mit vollen Händen und ohne jede Begrenzung in den Topf der Solidargemeinschaft greifen darf.

Geht ´s eigentlich noch?

Oder der Jungarzt, der sich weigert, selbst für ein garantiertes und fürstliches Festgehalt eine Landarztpraxis zu übernehmen. Es gäbe dort zuwenig "Action" und Kultur und zuviele Nazis.

Ist das ein Freund der Patienten?

Bitte sage mir, was ich davon zu halten habe und was ihr Ärzte gedenkt zu tun, um vor Eurer eigenen Tür zu kehren und Euren Funktionären einen Tritt zu geben.

Gruß
Harry

 




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