ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: "Dr. Holger Scholz" <praxis AT dr-scholz.de>
- To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen
- Date: Wed, 9 May 2012 16:46:46 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Als ANGESTELLER JA, denn dann ist die Rechnung komplett anders.
HS
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Morgan le Fay
Gesendet: Mittwoch, 9. Mai 2012 16:28
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen
Nun, ich denke, über 3300 netto müssen wir uns nicht unterhalten.
Wir haben ein durchschnittliches Einkommen bei niedergelassenen Ärzten von
123.000 Euro p.a. VOR PRIVATEN STEUERN bei einer relativ großen Spannbreite,
aber wir rechnen jetzt mal mit diesem Schnitt. Privates Bruttoeinkommen des
Arztes also gut 10.000 pro Monat.
Eine solche Größenordnung schwebt mir auch vor, wenn man Ärzte zum Festgehalt
anstellt. Die benötigten Praxen sollten heute aufgekauft werden.
Ein solches Einkommen muss reichen. Auch für einen Arzt. Man darf ja nicht
übersehen, dass er als Angestellter keine Praxis abbezahlen muss.
Er zahlt eine Pacht (unter Umständen noch nicht einmal die) und eine
Haftpflichtversicherung und fertig ist die Laube. Keine KV-Umlagen, keine
Kosten für Administration, Software etc.
Wer mit 10.000 Euro/Monat nicht auskommen kann, muss halt ins Ausland gehen.
Wir haben in D rund 125.000 niedergelassene Ärzte, jeder verdient im Schnitt
gut 123.000 Euro, das macht im Jahr eine Summe von fast 15,5 Milliarden Euro.
Aber ich rege an, die Ärzte zu entlasten. Sowohl von rechtlicher
Verantwortung, von Administration, von delegierbaren Aufgaben. ASV kann auch
in Kliniken stattfinden, einen Verband wechseln, ein Kind auf die Welt holen,
eine Fehlsichtigkeit bestimmen, Blut abnehmen, uvm. können auch preiswertere
Kräfte erledigen. Dafür muss man keinen Arzt bezahlen.
Und schon ist so manche Praxis in den Zentren obsolet.
Am 09.05.2012 16:00, schrieb Dr. A. Cavicchioli:
> Ciao,
>
> ? Daten aus 2001: Danach hat Deutschland im Jahr 2001 mit 3.566 € nach
> den US A und der Schweiz und neben S chweden, Dänemark und den
> Niederlanden die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit. Der
> Durchschnitt in den 14 Vergleichsländern betrug 2.999 €. (Quelle:
> Fritz Beske Institut
> für Gesundheits-System-Forschung Kiel Gemeinnützige Stiftung WHO
> Collaborating Centre for Health Care Systems Research and Development)
>
> “Deutschland hat ein sehr leistungsfähiges Gesundheitswesen mit einem
> umfassenden Leistungskatalog. Müssten die Versicherten mit ihren
> Beiträgen nicht auch versicherungsfremde Leistungen finanzieren wie
> Haushaltshilfe, Krankengeld bei Erkrankung des Kindes und Kuren und
> hätte es keine politischen Entscheidungen mit einer finanziellen
> Belastung der gesetzlichen Krankenversicherung und einer finanziellen
> Entlastung anderer Zweige der Sozialversicherung und des Staates
> (Verschiebebahnhof)
> gegeben, gäbe es auch keine finanziellen Probleme in der gesetzlichen
> Krankenversicherung“, so Prof. Dr. med. Fritz Beske, Direktor des IGSF
> Kiel, bei der Vorstellung einer aktuellen Studie1 des Instituts.
>
> Hier ist ein link zu einer Datenbank zum Thema Gesundheitssysteme:
> http://www.mig.tu-berlin.de/menue/literaturdatenbank/
>
> Falls Du die Ärzte dazu bewegen kannst, bei hohen Behandlungsstandards
> viel weniger als ein Handwerkermeister zu verdienen und gleichzeitig
> in immens hohes Risiko bei den Behandlungen zu tragen und dabei 6
> Jahre Studium + mehere Jahre Weiterbildung z.B. zum Facharzt in Kauf
> zu nehmen, Hut ab.
>
> Viele Grüße
> Alessandro
>
> Am 09.05.2012 15:21, schrieb Meier:
>>
>> Dr. A. Cavicchioli schrieb:
>>> Was meinst Du mit Populismuns dabei?
>> Kann ich dir ganz genau sagen: Wenn vor einigen Jahren Ärzte aus BaWü
>> mit Plakaten demonstrieren, dass ca. 3.300 Euro netto nicht reichen
>> um eine Familie zu ernähren und das auch noch im ZDF gezeigt wird,
>> dann ist das für mich nicht nur Populismus sondern Verhöhnung des
>> Beitragszahlers. Was meinst du wieviel Menschen es gibt, die mit
>> 1.000 Euro netto pro Monat ihre Familie ernähren müssen.
>>
>> Ansonsten drehen wir uns hier im Kreise. Dieses ganze Gebührenzeugs
>> samt KV ist ein unsinnig über Jahrzehnte gewachsener Kropf, der nur
>> einer Kaste von Funktionären dient.
>>
>> Wenn wir nur eine Kasse, sprich endlich Gesundheitsfond hätten und
>> die Ärzte angestellt wären, wäre allen geholfen. Muss doch einen
>> Grund haben, warum die Schweden mit 5% Kassenbeitrag auskommen und
>> wir mit 15% nicht klar kommen. Sind das da andere Menschen im hohen
>> Norden? Werden die da einfach nicht krank, weil es immer so kalt ist
>> oder was? *grins
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- Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen, syna, 26.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen, Dr. Alessandro Cavicchioli, 09.05.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen, Meier, 09.05.2012
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