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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 29, Eintrag 185

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 29, Eintrag 185


Chronologisch Thread 
  • From: Rasmus <Rasmus AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 29, Eintrag 185
  • Date: Thu, 12 Apr 2012 19:11:09 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Bitte NICHT den Betreff ändern!!!

Tut mir leid, aber ich rege mich gerade auf. Mit den Argumenten schlage ich mich jeden Tag rum und am Ende bemüht man sich, keine Veränderung anzunehmen.

Ein paar kleine Gedanken eines seit 17 Jahren im Krankenhaus arbeitender Arzt zum Thema "Ärztemangel":
Dass der NC als Auswahlkriterium für die Zulassung zum Studium denkbar ungeeignet ist, war schon immer so. Allerdings muss man ja irgendwie auswählen.
Warum? Du argumentierst doch selbst, dass die Auswahl sinnlos ist, weil man auch dann nicht abschätzen kann, ob ein brauchbarer Arzt rauskommt. Macht man die Auswahl, weil die Ausbildung Geld kostet? Also ist deine Schlussfolgerung - wenn eine Ausbildung 150.000 kostet, muss eine Auswahl getroffen werden. Der NC ist schlecht, aber der Idioten-Test war auch schlecht. Lassen wir es also wie es ist, denn immerhin ist es besser als vorher. Habe ich das richtig verstanden?

Denn wenn einerseits der "kaufmännische" Direktor inzwischen der wahre Chef des Krankenhauses ist, das jetzt als AG auch noch Aktionäre befriedigen muss, andererseits aber die sogenannten Leistungserbringer (Schwestern und Ärzte) ausschließlich zur Gewinnmaximierung missbraucht werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn auch die dann irgendwann wirtschaftlich denken und fordern.

Ich kann es echt nicht glauben. So kann man doch nicht mehr denken. Das hatten wir doch schon so viele Jahre ohne Erfolg.
Eine Klinik ist ein Unternehmen und natürlich muss ein Unternehmen wirtschaftlich arbeiten. Leider setzen einige Laien (und dazu zähle ich das meiste medizinische Personal) Wirtschaftlichkeit stereotyp gleich mit Unmenschlichkeit, Zeitdruck, Kostensparen, usw. Dem ist nicht so und ich verstehe nicht, warum eine Aufteilung so dermaßen abgelehnt wird.

1. Das Gesundheitssystem darf keine Gewinne erwirtschaften (müssen).

Derzeit können Patienten nur eine Verbesserung erzielen, indem sie Druck aufbauen. Im Rehabereich merken wir es ganz deutich. Die Patienten suchen sich gezielt Kliniken aus. Die Kliniken stehen in Konkurrenz zu einander. Einige jammern, weil sie es nicht gewohnt sind. Bisher reichte es, sich mit Einweiseren und Kostenträgern gut zu stellen. Auf einmal müssen sich auf die Patientenbedürfnisse eingehen. Ein Unding. Natürlich wäre es gerade den Kliniken lieber, wenn sie nicht nach normalen Marktbedingungen arbeiten müssten.
Solange die Kliniken den wirtschaftlichen Bereich nicht ernsthaft betreiben, werden sie ihn auch nie verstehen. Die Kaufleute haben so viel mit mikropolitischen Auseinandersetzungen zu tun, dass sie überhaupt nicht ernsthaft arbeiten können. In den meisten Fällen gibt es einen Marketingmitarbeiter, der sich um Flyer und Veranstaltungen kümmern soll. Solange man diese Bereiche so behandelt, kann nichts daraus entstehen.
Welche Klinik wurde eigentlich gerade als bester Arbeitsplatz gewählt?

Oder warum nicht auch als Landarzt zwei Jahre Erfahrungen sammeln nach dem Studium

Finde ich in Ordnung. Warum nicht?




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