ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
- To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Beitrag zur Diskussion Bürgerversicherung
- Date: Mon, 2 Apr 2012 16:32:26 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Aus der ausführlichen Urteilsbegründung - es ging
seinerzeit unter anderem um die Einführung des Basistarifs und der
3-Jahres-Wechselsperre - geht hervor, daß der damalige Eingriff der rot-grünen
Bundestagsmehrheit bereits hat an der Grenze war. Der Bundesregierung wurde
aufgetragen, die weitere Entwicklung zu beobachten, damit die Existenz der
privaten Versichertengemeinschaft nicht gefährdet wird.
Eine echte Versicherung - und darum handelt es
sich bei der privaten Krankenversicherung - lebt davon, daß immer wieder neue
Versicherte in die Versichertengemeinschaft kommen, ohne bereits Leistungen zu
beanspruchen. Anderenfalls zahlt jeder Versicherte irgendwann alle seine
Leistungen selbst. Dann braucht man keine Versicherung mehr.
Mein Konzept kennst Du. Mein Ziel ist es nach wie
vor, sowohl die heutige gesetzliche als auch die heutige private
Krankenversicherung durch ein System zu ersetzen, das sich zwar stark an der
heutigen PKV orientiert, aber sie nicht kopiert:
Kern meines
Vorschlags ist die Umstellung des Finanzierungssystems vom Umlage- auf das
Kapitaldeckungsverfahren und gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs
in das Steuersystem und damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger
und Unternehmen), ohne den Menschen eine Einheitsversicherung oder überhaupt
einen bestimmten Versicherungsschutz aufzuzwingen.
Außerdem soll ein für die Versicherten
durchaus sinnvoller Wettbewerb zwischen den Trägern der Krankenversicherung
(VVaGs und AGs, keine Körperschaften des öffentlichen Rechts) mit für alle
gleichen Rahmenbedingungen erhalten bleiben.
Gruß
Wolfgang
----- Original Message -----
From:
haarbrandt
To: AG Gesundheit
Sent: Monday, April 02, 2012 4:09
PM
Subject: Re: [AG-Gesundheit]Beitrag zur
Diskussion Bürgerversicherung
Ich kann das aus diesem Urteil, das du verlinkt hast, leider nicht
herauslesen. Ich kenne wohl die Argumente, die man öfters im Internet lesen
kann, vielleicht hast du aber ein seriöses rechtliches Gutachten
vorliegen?
Probleme sehe ich im Grundgesetz bezüglich des Artikels 87, da ist dann
die Frage, ob man das GG ändern muss, was man als Pirat aber ja nicht so gerne
tut. Bin aber kein Jurist und lasse mich diesbezüglich gerne aufklären. Ich
hätte spontan argumentiert, dass man sich ja auch gerne privat versichern
lassen kann, auch wenn man in der Bürgerversicherung ist. Anderer Trick:
komplette Verlagerung ins Steuersystem, diskutieren wir auch
drüber.
Gruß,
Birger
Am 2. April 2012 15:54 schrieb Wolfgang Gerstenhöfer
<wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>: Widerspruch:
Auch das "Austrocknen" der privaten
Versichertengemeinschaften, wie es vor allem Ulla Schmidt und Dr. Karl
Lauterbach beabsichtigen, wäre verfassungswidrig (Recht auf Eigentum, Berufs-, Vereinigungsfreiheit
und die freie Entfaltung der Persönlichkeit/Urteil des
Bundesverfassungsgerichts vom 10.6.2009).
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg09-059.html Viele Grüße Wolfgang
----- Original Message -----
From: haarbrandt
To: AG
Gesundheit
Sent: Monday, April 02, 2012 2:34
PM
Subject: Re: [AG-Gesundheit]Beitrag
zur Diskussion Bürgerversicherung
Einen kann ich mir dann aber nicht verkneifen:
Bürgerversicherungen ist ein Oberbegriff für ganz viele verschiedene
Modelle. Selbst die Kopfpauschale der CDU ist letztendlich eine Form der
Bürgerversicherung (auch wenn es die PKV erhält). Daher: bitte erst einmal
abwarten, wie das ausgestaltet wird. Pauschale Kritik ist da nicht
zielführend, da wir gar keinen Gegenstand haben, über den wir diskutieren
können.
Dennoch:
-Das Problem der BBG wollen wir durch eine Erhöhung der Steueranteils
im Gesundheitsfonds realisieren, da hat man das Problem mit der
Verhältnismäßigkeit der erhobenen Beiträge nicht.
-Verfassungswidrig ist es auch nicht. Niemand wird aus einem
laufenden Vertrag herausgeholt, das PKV-System schleicht sich eher aus.
Fordern SPD und Grüne übrigens auch, wir erfinden das Rad an der Stelle
nicht neu.
Viele Grüße,
Birger
--
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