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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Beitrag zur Diskussion Bürgerversicherung

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Beitrag zur Diskussion Bürgerversicherung


Chronologisch Thread 
  • From: haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Beitrag zur Diskussion Bürgerversicherung
  • Date: Mon, 2 Apr 2012 14:26:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Broesel,

schön, dass du dich einbringen möchtest. Es gibt die Sub-AG "Reformer", die du über die Wiki-Seite findest. Dort werden über Alternativen unter Einbeziehung der PKVen diskutiert. Diese Diskussion hatten wir soweit geführt, als dass wir einzelne Arbeitsgruppen gebildet haben. 

Ich möchte nun auch nicht in die Diskussion einsteigen sonst drehen wir und da im Kreis. Wenn Du Hilfe beim Einstieg bei den "Reformern" benötigst, gib bitte Bescheid.

Also, herzlich Willkommen und viele Grüße,

Birger 



Am 2. April 2012 11:09 schrieb jörg brohmann <mail AT joergbrohmann.de>:

Beitrag von Broesel, neues Mitglied, von Beruf Versichrungsfachmann (IHK) und Spezialist für Krankenversicherung und Altersvorsorge:

 

Ich habe häufig das wort Bürgerversicherung gelesen und dass viele nun denken, das wäre etwas tolles!!!

 

Hier rein sachlich die nüchterne Auflistung der Facts:

 

Gut ist nur der Name, dahinter verbirgt sich:

 

1.       Ausnahmlose Zwangsmitgliedschaft

2.       Mehr staatliche Bevormundung

3.       Beschränkter Leistungskatalog für alle

4.       Weniger Selbstbestimmung

5.       Weniger oder auch kein Wettbewerb

6.       Keine Nachhaltigkeit

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen, auch in Zukunft eine gute medizinische Versorgung zu

Gewährleisten, die absehbar steigenden Kosten des medizinischen Fortschritts zu tragen und die steigenden Belastungen infolge der alternden Gesellschaft

Zu bewältigen.

Für diese Probleme hat die Bügerversicherung keine lösung. Auch für die stetig steigenden Ausgaben der Krankenversicherung bietet sie keine abhilfe, sie erhöht

Lediglich die Beiträge und Belastungen.

Die Überführung der privaten Krankenversicherung in das Regelwerk der gesetzlichen Krankenversicherung wäre die faktische Abschaffung der privatwirtschaftlichen

Alternative zum sozialstaatlichen Versicherungsschutz.

Das Ergenis wäre eine große, allumfassende Einheitsversicherung, in der letztlich allein der Staat darüber entscheidet, wie hoch der Betrag ist und welche Gesundheitsleistungen

Bewilligt werden oder nicht.

 

Durch die Abschaffung der Existenz zweier Versicherungssysteme gibt es keinen Preis- und Qualitätswettbewerb. Wird die private KV abgeschafft ist kein Wettbewerb mehr da und der Staat kann ungehindert an der Beitragsschraube drehen, der Bürger hat keine Alternative; der Leistungskatalog wird noch weiter auf eine minimale Grundversorgung reduziert, das führt unweigerlich zu immer größeren Ausgaben der Bürger aus eigener Tasche.

 

Die Bürgerversicherung schadet den Steuerzahlern:

 

Die Verfechter der Bürgerversicherung wollen die Gesundheitskosten auch durch steigende ZUschüsse aus der Staatskasse ausgleichen.

KLingt gut belastet aber die Bürger letztlich genauso; das Geld wird ihnen aus einer anderen Tasche genommen.

 

Die Bürgerversicherung schadet der Wirtschaft und Arbeitsplätzen:

 

Die Verfechter der Bürgerversicherung wollen die Arbeitgeber stärker zur „solidarischen „Mitfinanzierung heranziehen. Das klingt zwar gut, ist es aber nicht

Weil es auf Kosten der Arbeitnehmer geht und sogar Arbeitsplatzverluste begünstigt.

 

Die Bürgerversicherung schadet Rentnern und Kleinsparern:

 

Die Verfechter der Bürgerversicherung versprechen höhere Einnahmen durch Beiträge auf Kaitalerträge und Mieteinkünfte.

KLingt gut, aber dies wird weniger die Reichen belasten sondern vor allem die Durchschnittsverdiener.

 

Die Bürgerversicherung ist ungerecht:

 

Die Verfechter der Bürgerversicherung behaupten, sie würden die soziale Gerechtigkeit ausbauen.

KLingt gut, stimmt jedoch nicht.

Besonders Wohlhabende bleiben weiterhin mit ndem größten Teil ihres Einkommens verschont, denn SPD und Grüne wollen auch künftig

Nur bis zu einer Bemessungsgrenze Beiträge erheben.

Familien, in denen beide Eltern arbeiten gehen, müssen künftig einen doppelt so hohen Beitrag zahlen wie andere Familien mit exakt demselben Einkommen,

in denen nur 1 arbeitet. Das ist grob ungerecht.

Die Umlage fehlt bei der Bürgerversicherung völlig die Vorsorge für die im Alter zunehmenden Kosten; sie schieben die Last ungehindert an die nächsten Generationen weiter,

die die Zeche zahlen dürfen und die gesunde PKV wird abgeschafft, absoluter Wahnsinn!

 

Die Bürgerversicherung löst kein Finanzproblem:

 

Die Verfechter behaupten, die einbeziehung der reichen Privatversicherten stabilisiere die krankenkassen.

Stimmt auch wieder nicht, statt dessen schwächt es das Gesundheitswesen insgesamt.

 

Die Bürgerversicherung ist verfassungswidrig:

 

Es wird behauptet es würde meht Gerechtigkeit geschaffen; es ist lediglich ein Verfassungsbruch in mehrfacher HInsicht und unvereinbar mit der Eigentumsgarantie des Grundgesetztes,

soweit sie auf die Alterungsrückstellungen der PKV zugreifen. Usw.

 

mfg

 

Brosel   


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