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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten


Chronologisch Thread 
  • From: Jens Müller <ich AT tessarakt.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten
  • Date: Mon, 02 Apr 2012 00:43:21 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver

Am 01.04.2012 15:24, schrieb HappyBuddha:

Ich begrüße deine Idee durchaus, das ist auch eine Baustelle, die ich
mir schon des Öfteren vornehmen wollte.

Dennoch ein paar kurze Gedanken dazu:

Art und Umfang eines Aufklärungsgesprächs variieren von Arzt zu Arzt,
man kann nicht pauschal eine unvollständige Aufklärung monieren, denn
das hängt in der Tat vom Arzt ab. In unseren OP-Bögen wird genau
beschrieben, wie ein Eingriff durchgeführt wird, im persönlichen
Gespräch dazu (denn der Bogen alleine reicht nicht aus!) werden Art,
Umfang und Durchführung des Eingriffs nochmals an Skizzen und an
Modellen gezeigt, sodass der Patient auch wirklich eine Ahnung davon
bekommt, was da mit ihm passiert, wenn er schläft. Natürlich ist es
wenig zielführend, daraus ein Mini-Medizinstudium zu machen, aber wie du
schon sagtest, die Aufklärung soll so umfangreich sein, dass der Patient
selbstbestimmt entscheiden kann. Dies ist wie gesagt aber eine Frage,
wie der Arzt das Gespräch angeht. Ich habe auch schon bei mir selbst
erlebt, dass ich den Arzt gar nicht zwecks Aufklärung gesprochen habe,
sondern nur einen Aufklärungsbogen bekommen habe, den ich zur OP bitte
unterschrieben wieder mitbringen sollte :rolleyes:

Die Frage ist doch: Warum haben solche Ärzte überhaupt noch eine Approbation für die Heilkunde am Menschen, und warum überlässt eine seriöse Klinik nicht zumindest die Patientenaufklärung jemandem, der das kann?

Naja, so manche Klinik schafft es ja nichtmal, ihre Verwaltungsprozesse sauber zu organisieren. Da wollte eine Klinik, dass ich Ihnen die unleserlichen Einträge auf der Verordnung von Krankenhausbehandlung vorlese, die sie selbst (in Form ihrer Ambulanz) ausgestellt hat, dabei aber offenbar vergessen hat, den für den verordnenden Arzt vorgesehenen Durchschlag zu behalten.

Und wenn man sich anschaut, wie lust- und planlos zum Teil die Anamnese-Befragung durchgeführt wird, fragt man sich, ob dabei überhaupt irgendetwas Verwertbares rauskommen kann. (nach dem Motto "Wissen Sie nicht genau? Naja, ist eigentlich auch egal.")

Aber Mediziner können ja, genau wie Juristen, alles. Daher besteht keine Veranlassung, solche Prozesse von jemandem planen zu lassen, der sich damit tatsächlich auskennt. Denn schließlich hatte der Dr. med. in seinem Studium auch mal eine 2-SWS-Pflichtveranstaltung "Patientengespräche führen", kennt sich also aus.

Gruß Jens





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