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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: checkinger <checkinger AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitswesen
  • Date: Mon, 27 Feb 2012 23:29:26 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Schro schrieb:
Ich spreche dabei vor allem die Pharmakonzerne an, welche in Deutschland eine besonders große Rolle spielen.
Wieso beispielsweise ein Medikament entwickeln(oder gar danach forschen), welches eine Krankheit heilt, wenn man doch ein Vermögen damit macht, es mehr schlecht als recht temporär zu behandeln?

Ich persönlich sehe da dringenden Bedarf, dass kritische Einrichtungen im Gesundheitssystem verstaatlicht werden.

Ahoi Schro !

Dein Mißtrauen in den Pharmazeutisch-Industriellen Komplex ist sicherlich teilweise sehr berechtigt. Als Skeptiker könnte man sogar meinen, wir sitzen mit unserer gesamten chemisch-pharmazeutischen Industrie auf einem einzigen grossen Pulverfaß: Antibiotika-Resistenzen, Schweinsgrippn-Aktionismus, geplatzte Brustimplantate, Hormone im Trinkwasser, Zwitterwesen im Tierreich, Chemotherapeutika im Wattenmeer, H5N1-Experimente, genetisch veränderte, resistente Mikroorganismen usw. Nur noch eine handvoll Pharmamultis die ihre Multi-Mrd Umsätze mit insgesamt max. 2 Dutzend Blockbuster-Medikamenten machen. Es könnte durchaus sein, dass der nächste GAU nicht Atom oder Chemie ist, sondern Pharma bzw. Gentechnik. Dass so ein Bio-GAU kommt, steht mit Gewissheit fest. Die Wahrscheinlichleit, dass er in den nächsten 10 Jahre kommt, liegt m.E. bei 50% (jaja. Das ist eine "wilde Behauptung", "reine Panikmache", "mit nichts zu belegen" (als dem gesunden Menschenverstand).

Aber: Die Lösung der Probleme kann sicherlich nicht in einem total-verstaatlichten System liegen. Weder Innovationen noch effektive Reaktionen auf Fehlentwicklungen sind von staatlichen Institutionen zu erwarten.

Vielmehr brauchen wir auch in der Medizin unabhängige Forschungs- und Beobachtungs-Einrichtungen, gerne auch in privater Trägerschaft, die sich zur Veröffentlichung ALLER erhobenen Daten in unbearbeiteter, jedoch weiterverwendbarer Form verpflichten: OpenData. Medizin ist der datenlastigste gesellschaftiche Bereich überhaupt. Bis heute stehen diese Daten jedoch meist immer noch lediglich auf Papier. Die Zukunft schaut anders aus...

Gerade die Medizin braucht für weiteren Fortschritt dringend mehr Erkenntnis über Nutzen und Wirksamkeit der eingesetzten Mittel. Daten "am-richtigen-Ort-zur-richtigen-Zeit" können wertvoller als Blut sein. Als Patient sollte ich meine Daten spenden können. Ich könnte dann direkt zu Verbesserungen im Gesundheitssystem beitragen.

Ähem: Ein reine Verweigerungshaltung gegenüber IT-Anwendungen in der Medizin, etwa eine Totalblockade gegen die eGK, werden die Piraten nicht durchhalten können. Es wäre besser, dieses Thema konstruktiv, statt obstruktiv zu begleiten.

Und: Ja, die Pharma gehört an die Leine gelegt: wir brauchen (da sind sich die Ärzte übrigens einig !) dringend viel längere Beobachtungszeiträume nach Markteinführung neuer Medikamente, wir brauchen bessere Studien, mit offenen Daten, vor Zulassung und Kostenerstattung, wir brauchen vielleicht (viel) mehr nicht-medikamentöse Therapieverfahren, usw.

Privat vs. Staatlich: Sind das die Gegensätze des 21. Jahrhunderts ?

Gute Nacht !

Der Alex aka checkinger




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