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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Kartelle in der Medizin

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Kartelle in der Medizin


Chronologisch Thread 
  • From: kp <info AT pater.net>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Kartelle in der Medizin
  • Date: Sun, 08 Jan 2012 10:14:33 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Huhu,

zwischen den Zeilen...

Am 08.01.2012 07:25, schrieb Klugscheißer:
>
> Versicherungen sollten nur die nichttragbaren Risiken abdecken.
> Da gebe ich Ihnen absolut recht.
> Ich betrachte den Begriff "nichttragbar" aber als einen wirtschaftlichen
> Begriff, d.h. die Kassen bzw. die Solidargemeinschaft sollten Kosten
> übernehmen,
> welche das übliche Budget des Einzelnen sprengen.

Ich finde es genial, wie man bestimmte Fakten schlicht ausblenden kann.
Dem Budget des Einzelnen steht aber wohl auch ein Budget der
Versicherten-Gemeinschaft gegenüber.

> Die Bewertung einzelner Therapieformen hat damit erst einmal nichts
> zu tun. Diese Entscheidung sollte man dem Patienten überlassen.

Also sollte die Entscheidung, welche "Therapie" sinnvoll ist in der Hand
des einzelnen Patienten liegen?
Genau, und wenn ich meine, die beste Therapie für mich ist jeden Abend
ein Gläschen Rotwein, dann werde ich das mal mit einem Arzt besprechen.

> Ansonsten kommt nämlich genau das heraus, was wir derzeit teilweise
> schon haben, dass nämlich in nicht wenigen Fällen medizinischer Erfolg
> von der Kasse nicht erstattet wird, Misserfolg aber paradoxerweise schon.
> Wobei es mir dabei jetzt gar nicht zwingend um eine Abgrenzung zwischen
> Naturheilverfahren und Mainstreammethoden geht, denn dieses Prinzip
> erlebt man als Patient völlig unabhängig davon.

Das ist ziemlich allgemein.

> Ich will das an einem persönlichen Beispiel zeigen.
> Vor etwa 10 Jahren hatte ich einen scheinbar eher banalen akuten Infekt,
> der aber nie ausheilte, immer wiederkehrte. Binnen anderthalb Jahren
> musste
> mich mein Hausarzt 6 mal krank schreiben. Die Therapie half nichts,
> bis mir mein Hausarzt schließlich ein Antibiotikum gab, das er von einem
> Pharmavertreter als Präsent bekommen hatte, die GKV aber nicht zahlt,
> sondern nur die PKV. Es dauerte nur wenige Tage und die Symptome
> verschwanden,
> kehrten auch nicht wieder. Abgesehen davon, dass mein Arbeitgeber
> insgesamt
> einen deutlich 5-stelligen Betrag an Lohnfortzahlung finanzieren
> musste, aufgrund
> einer systembedingt falschen Therapie, ist es auch völlig unsinnig,
> ein System so
> zu organisieren.

Vielleicht sollte dein Arbeitgeber den Arzt verklagen wegen
praktizierter Inkompetenz. Sollte er nämlich einen bakteriellen Infekt
vermutet haben und vorher diverse, nutzlose Antibiotika-Therapien
versucht haben (was ich mal nicht glaube), wäre es ein Kunstfehler kein
Antibiogramm angefertigt haben zu lassen. Ansonsten ist mir kein
Antibiotikum bekannt, welches von Krankenkassen nicht erstattet würde.
Antibiotika sind rezeptpflichtig (falls es sich nicht um ein
"alternatives Antibiotikum" in D20 gehandelt haben sollte) und
unterliegen damit der Erstattungspflicht. Sollte er aber gar ein nicht
zugelassenes Arzneimittel verwendet haben? Dann Glückwunsch zum Status:
Versuchskaninchen.

Gruß
kp







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