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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!


Chronologisch Thread 
  • From: Günter Kottek <guenter.kt-home AT gmx.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!
  • Date: Sat, 7 Jan 2012 06:46:44 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Zunächst danke für die Stellungnahmen. Ich finde, man sollte ernsthaft
darüber nachdenken, wie Gesundheit wirksam gefördert wrden kann. Nun zu den
Einwänden.

>ICH WILL EINFACH: Rauchen dürfen, Autofahren dürfen --- und nicht zuletzt
sogar: ungeschützten Geschlechtsverkehr haben dürfen.
Das ist doch alles normal, finde ich.

>"Das Leben ist lebensgefährlich und endet meistens tödlich."
Und genau das ist es, bevor der Tod da ist, soll man leben, so gut wie
möglich, GESUND!

>Aber ich will LEBEN DÜRFEN ! Ohne vorab die Genehmigung meiner Krankenkasse
dafür einholen zu müssen. (Punkt.)
Okay, nicht die Kasse stuft dich ein, sondern du stufst dich ein und wählst
deine Risikoklasse selbst. Du kannst machen was dir Spaß bereitet, aber als
Basejumper musst du halt einen Zuschlag zahlen. Ist doch fair, oder?

>Die meisten Menschen "wissen" durchaus, dass Stubenhocken, Rauchen, Saufen,
Huren der Gesundheit schadet - und dennoch leben sie, wie es ihnen gefällt.
Ist doch okay, aber wenn sie wüssten, dass Stubenhocken (was aber keinen
Zuschlag kosten sollte) krank macht, weil andere Aktive gesünder leben,
würden sie auch öfter aktiver sein, weil schwimmen gehen einen Nachlass bei
der KK gibt, z.B.

>Noch so viel "Prävention" wird die Gesundheitskosten nicht senken .....
lange Jahre der Unterstützung, der Rente und der Medizin bedürfen werden die
"Sozialkosten" geringer?
Hast du mal darauf geachtet, wie die ältesten Menschen der Welt leben? Das
sind meist welche, die ganz einfach irgendwo aufm Land, ohne viel Medizin,
zufrieden ihr Dasein leben. Und der Zufriedene ist der Glücklichste. Ein
Adrenalinschock zwischendurch schadet ja nicht, um den heutigen Wünschen
gerecht zu werden. Das verbietet doch keiner.

>Verdammt - ja meinetwegen Risikosteuern auf Alkohol, Nikotin, Sport
;-) und Co. Aber wer krank ist, sollte (sinnvolle) _Hilfe_ (Heilung ist
meist eine nicht erfüllbare Forderung) erhalten - unabhängig von
irgendwelcher "Schuldfrage".
Zweifellos, bin ich voll bei dir. Die Medizin ist doch weiterhin da und muss
verfügbar sein. Und die Heilung muss auch erfolgen, selbst wenn die
persönliche Einstufung nicht stimmte. Das kostet halt hinterher was. Wie
beim Auto.

>Als Arzt frage ich nicht nach der Schuld, sondern wie ich dem Kranken
helfen kann -... Die Therapieziele können so sehr verschieden sein.
Ja, super Einstellung, das gefällt mir.

>Solange ich nicht zu Hokuspokus verpflichtet werde, werde ich dem Patienten
_seine_ Medizin zukommen lassen ... dem einen maximale Intervention, dem
anderen Beistand und symptomorientierte Hilfe.
TOLL!

>(in Klammern ... ob Gesundheitsfanatiker, die dauernd ihre Fitness ärztlich
bestätigt haben wollen, wirklich "billiger" sind, besser leben, "gesünder"
leben zweifle ich aus "Lebenserfahrung" an)
Da scheiden sich die Geister. Das ist deutsch. Der Deutsche will dann seine
gesunde Lebensführung mit Brief und Siegel bestätigt wissen, aber das ist
doch nicht nötig. Warum Überprüfen, prüfen reicht doch, oder ist Überprüfen
mehr, so wie Unkosten höhere Kosten zum Ausdruck bringen sollen, obwohl sie
doch das Gegenteil von Kosten sind, oder?


>Klar und ich teile einer staatlichen Stelle mit, dass ich im Kirchenchor
singe? Am besten noch mit einem Stempel der staatlich akkreditierten
Kirchenchorleiterin ?! Wieviel km ich im Schwimmverein absolviert habe?
Nein, du stufst dich selbst anhand eine Kriterienliste ein, das muss nicht
„über“geprüft werden.

>Verdammt ich will leben, und mir nicht permanent Gedanken über die
möglichen Versicherungssteigerungsfaktoren meiner Aktivitäten machen!
Das kannst und darfst du ja. Du entscheidest für dich, was schön und gut
ist. Aber als Adrenalinjunkie solltest du einen Zusatzbeitrag akzeptieren
können.

>Wenn du dieses Prinzip einführst, kannst du auch gleich das Solidarprinzip
abschaffen!
Das Solidarprinzip muss weiter gelten, denn der sich im Beruf aufopfert und
dadurch krank wird, kann sich das nicht aussuchen. Er macht halt einen
harten Job, der alles verlangt. Das ist kein wirklich selbst gewähltes
Risiko an dem du auch noch Spaß hast. Du wählst einen Beruf, eines Tages
steckst du drin und fragst dich, warum nur muss ich den Scheißjob machen,
aber hast nichts anderes als diesen einen Job. Einen anderen gibt es nicht.

Wo ist die Alternative auf meine Frage:
Wie sonst kann der Anreiz zu gesunderem Leben erreicht werden? Erziehung,
bei den Kindern anfangen, bewusste Ernährung, aber was ist mit den
Erwachsenen?

Das größte Risiko, die allerschlimmste Nebenwirkung eines Systems, das
Gesundheit als Maßstab für Vergütung nimmt ist, Umsatzverlust,
Gewinneinbuße.
Dagegen wird die Medizin mit ihrer starken Lobby bis aufs Blut kämpfen. Also
Chance, annähernd null. Wenn die Medizin die Gesundheit allerdings ehrlich
als höchstes Gut ansieht, dann müsste sie jubeln.

Frage, wie wird Medizin dann honoriert, wenn die Leute gesund sind? Und sie
muss honoriert werden, wenn die Menschen weniger Krank sind. Das ist mit ihr
Verdienst. Oder?
Grüße aus Herdecke
Günter Kt.



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Privacy
Gesendet: Freitag, 6. Januar 2012 23:24
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Heilung ist immer Selbstheilung!

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

schrieb Günter Kottek:

>> Ja, ganz einfach, es gibt nur eine Risikogruppe, Punkt!
> So einfach sollten wir uns das nicht machen. Es sollte besser gehen,
> wenn man weiß, was Gesundheit fördert und was schadet.

Die meisten Menschen "wissen" durchaus, dass Stubenhocken, Rauchen, Saufen,
Huren der Gesundheit schadet - und dennoch leben sie, wie es ihnen gefällt.
Seien wir ehrlich, das Leben ist immer lebensgefährlich.

Noch so viel "Prävention" wird die Gesundheitskosten nicht senken .. - oder
meinst Du, wenn alle durch sehr gesundheitsbewusste Lebensführung ihre
maximale Lebenszeit "ausschöpfen", an Altersdemenz oder Alterskrebs
erkranken ... lange Jahre der Unterstützung, der Rente und der Medizin
bedürfen werden die "Sozialkosten" geringer?

Verdammt - ja meinetwegen Risikosteuern auf Alkohol, Nikotin, Sport
;-) und Co. Aber wer krank ist, sollte (sinnvolle) _Hilfe_ (Heilung ist
meist eine nicht erfüllbare Forderung) erhalten - unabhängig von
irgendwelcher "Schuldfrage".

Als Arzt frage ich nicht nach der Schuld, sondern wie ich dem Kranken helfen
kann - und die Antwort gibt nicht die wissenschaftliche Medizin allein -
denn was der eine Patient für eine (geringe) Erfolgschance auf sich nehmen
würde, lehnt der nächste ab ... Die Therapieziele können so sehr verschieden
sein.

Solange ich nicht zu Hokuspokus verpflichtet werde, werde ich dem Patienten
_seine_ Medizin zukommen lassen ... dem einen maximale Intervention, dem
anderen Beistand und symptomorientierte Hilfe.

(in Klammern ... ob Gesundheitsfanatiker, die dauernd ihre Fitness ärztlich
bestätigt haben wollen, wirklich "billiger" sind, besser leben, "gesünder"
leben zweifle ich aus "Lebenserfahrung" an)

Gruß

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